Bullisches Momentum des USD sollte anhalten

Veröffentlicht am 18.11.2015, 15:53

Zwei weitere Milliarden für Griechenland - Yann Quelenn

Die Verhandlungen zwischen Griechenland und Europa haben einen neuen Schritt in Richtung Freigabe der 2 Mrd. EUR für die Umstrukturierung der Banken gemacht. Große Meinungsverschiedenheiten bei den Gesprächen gab es vor allem bei den Zwangsversteigungen von Wohnungen und bei den Steuerrückständen.

Wir wissen jedoch seit den Verhandlungen vom Juni, wo sich PM Alexis Tsipras über den "OXO"-Entscheid der Menschen hinwegsetzte und die nachteiligen Bedingungen der Kreditgeber für einen Bailout-Deal akzeptierte, dass die griechischen Politiker wichtige Zugeständnisse gemacht haben. Die einzige nicht bekannte Variable dieser Gleichung ist, wie viele Kompromisse sie noch bereit sind einzugehen. In der Tat werden nach dem neuen Vertrag von gestern nur 60% weiter vollen Schutz vor Zwangsversteigerung haben.

Ein Ende der Sparpolitik in Griechenland ist noch lange nicht zu sehen, und dennoch sind die Schulden der Griechen langfristig nicht tragbar. Stattdessen werden von der griechischen Bevölkerung mehr und mehr Anstrengungen gefordert. Die Märkte haben nicht stark auf diese Nachrichten reagiert, aber der Dollar gewinnt aufgrund der möglichen Zinserhöhung durch die Fed im Dezember weiter an Stärke (die unserer Meinung nach rein symbolisch sein würde). Wir sind zum EUR klar bärisch und wir richten unsere Aufmerksamkeit auf die Situation in Portugal.

Bullisches Momentum des USD sollte anhalten

Es scheint, dass es nichts gibt, was den USD aktuell stoppen kann, trotz eines kurzfristigen Abverkaufs. Das aktuelle Handelsmuster spiegelt erhöhte Volatilität wider, keine Risikoaversion oder eine bedeutsame Richtungsbewegung. Der Greenback hat aus den Divergenzen der Geldpolitiken deutlich hinzugewinnen können. Und dann hat der USD aufgrund der terroristischen Vorgänge und der damit einhergehenden Risikoaversion weiteres Momentum erhalten. Während eine Zinserhöhung durch die Fed zunehmend vollständig eingepreist ist, gibt es Spielraum für eine weitere Aufwertung. Das liegt zum einen an den Lockerungserwartungen vonseiten der EZB, die nicht unbedingt darauf abzielt, den Euro zu schwächen, sondern eher die EU zusammen zu halten. Die portugiesischen, griechischen und spanischen kurzfristigen Anleihenkurse sind gestiegen und haben die Renditen nach unten gedrückt, da die Anleger davon ausgehen, dass die EZB den Märkten zusätzliche monetäre Anreize bieten wird. Andererseits waren die US-Daten uneinheitlich, vor allem auf Verbraucherseite, aber es gibt auch Belege, dass eine Beschleunigung möglich ist. Der CPI zeigte sich im Oktober fester, was eine Stabilisierung der Preisentwicklung zeigt und Vertrauen für die Wirtschaftssituation aufkommen lässt. Obwohl eine Produktionssteigerung des verarbeitenden Gewerbes zeigt, dass der Gegenwind abnimmt, hängt die schwache Industrieproduktion klar hinterher. Die heutigen Wohnungsbaubeginne werden wichtig für die Einschätzung des BIP-Wachstums im 4. Quartal sein, das aktuell über 2,2% liegt. Der Markt preist eine langsame und schrittweise Straffung durch die Fed ein. Sollten wir jedoch eine Beschleunigung sehen, so wird der Aufschwung schnell steiler, und das sollte die Märkte unvorbereitet treffen. Heute sollte das Protokoll zur FOMC-Sitzung vom 27-28 Oktober die Erwartungen der Märkte an eine Zinserhöhung im Dezember unterstützen. Mit Daten, die eine Erhöhung unterstützen (starker Beschäftigungsbericht für Oktober) würden wir gerne die Meinung der Fed zur Sensibilität der USD-Stärke und zur globalen Volatilität hören. Wir bleiben zum USD konstruktiv und sehen die aktuelle Erholung des EUR/USD als Chance, neue Short-Positionen aufzuladen. Der USD/JPY steht zunehmend in enger Korrelation mit den kurzfristigen Renditen. Da die Zinsen in den USA und in Japan weiter voneinander abweichen, gehen wir davon aus, dass der USD/JPY steigen wird, unterstützt von Renditesuchenden.

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EURUSD Der EUR/USD befindet sich weiter in einem abwärts gerichteten Momentum, doch konsolidiert er jetzt. Aber die technische Struktur ist eindeutig negativ. Das Paar befindet sich oberhalb von 1,0600. Ein Stundenwiderstand liegt bei 1,0897 (Hoch vom 5. 11. 2015). Stärkerer Widerstand liegt bei 1,1095 (Hoch vom 28. 10. 2015). Wir erwarten eine Konsolidierung des Paars. Langfristig unterstützt die technische Struktur eine bärische Tendenz, so lange der Widerstand hält. Ein Schlüsselwiderstand liegt in der Region von 1,1453 (Bereichshoch), und die Schwelle bei 1,1640 (Tief vom 11. 11. 2005) wird wahrscheinlich jede weitere Aufwärtsentwicklung begrenzen. Die derzeitige Verschlechterung der technischen Situation spricht für einen langsamen Verfall in Richtung der Unterstützung bei 1,0504 (Tief vom 21. 3. 2003).

GBPUSD Der GBP/USD pausiert jetzt. Eine Stundenunterstützung findet sich bei 1,5027 (Tief vom 6. 11. 2015). Ein Stundenwiderstand zeigt sich bei 1,5264 (Hoch vom 13. 11. 2015). Ein stärkerer Widerstand liegt bei 1,5529 (Hoch vom 22.9. 2015). Erwarten Sie eine anhaltende Abwärtsbewegung, da die niedrigeren Hochs auf einen Abwärtstrend hindeuten. Das langfristige technische Muster ist negativ und favorisiert einen weiteren Abstieg in Richtung der Schlüsselunterstützung bei 1,5089, zumindest so lange die Kurse unterhalb des Widerstands von 1,5340/64 verharren (Tief vom 4. 11. 2015, achten Sie auch auf die 200er DMA). Doch die allgemein überverkauften Bedingungen und die jüngste Zunahme des Kaufinteresses sollten eine Erholung ermöglichen.

USDJPY Der USD/JPY verbessert sich und bleibt in seinem Aufwärtstrendkanal. Ein Stundenwiderstand liegt bei 123,60 (Hoch vom 9. 11. 2015). Doch die kurzfristige technische Struktur deutet auf einen weiteren Anstieg hin. Eine starke Unterstützung liegt bei 120,80 (Tief vom 22. 10. 2015). Erwarten Sie einen weiteren Test des Stundenwiderstands bei 123,60. Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, so lange die starke Unterstützung bei 115,57 (Tief vom 16. 12. 2014) hält. Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) wird daher favorisiert. Eine Schlüsselunterstützung befindet sich bei 116,18 (Tief vom 24. 8. 2015).

USDCHF Der USD/CHF legt weiter zu und bestätigt das anhaltende Kaufinteresse. Das Paar bewegt sich in einem Aufwärtstrendkanal. Eine Stundenunterstützung liegt bei 0,9944 (Tief vom 6. 11. 2015) und Widerstand findet sich bei 1,0171 (Intradayhoch). Erwarten Sie eine Fortsetzung der Konsolidierung. Langfristig hat das Paar den Widerstand bei 0,9448 und den Schlüsselwiderstand bei 0,9957 gebrochen, was auf einen weiteren Aufwärtstrend hinweist. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015). Solange diese Niveaus halten, wird eine langfristig bullische Tendenz favorisiert.

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