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Märkte abwartend - Maas will US-Kooperation, Schumer US-Dominanz

Veröffentlicht am 09.06.2021, 12:24
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,2179 (06:07 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,2167 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 109,49. In der Folge notiert EUR-JPY bei 133,35. EUR-CHF oszilliert bei 1,0919.

Die Finanzmärkte sind derzeit hinsichtlich der EZB-Ratssitzung und anstehender Inflationsdaten in einer Wartehaltung.

Die Behörden für das Schuldenmanagement der Länder der Eurozone sehen sich für ein Ende der EZB-Hilfen gerüstet. Alle Finanzagenturen hätten sich darauf eingestellt, sagte die Leiterin der staatlichen portugiesischen Finanzagentur gestern (OMFIF Veranstaltung). So hätten die zuständigen Agenturen dafür gesorgt, dass sich im Schnitt die Laufzeiten der Staatsschulden erhöht hätten (Duration). Sie erwartet aber auch, dass der Finanzierungsbedarf der Staaten sinken würde, wenn die Wirtschaft im Zuge einer Überwindung der Pandemie wieder liefe. Beide genannten Argumente treffen den Kern. Die Wirkung höherer Zinsen am Kapitalmarkt für Staats- Unternehmens- als auch Immobilienfinanzierungen treten mit starker Verzögerung ein. Anders ausgedrückt bleiben die Wirkkräfte der Niedrigzinspolitik noch über Jahre bei leicht abnehmender Tendenz erhalten.  

Außenminister Maas will eine engere wirtschaftliche Kooperation mit den USA, unter anderem bei Exportkontrolle und Investitionsprüfung, Abkommen für Forschung und Innovation als auch für KI und Quantencomputing sowie eines Handels- und Technologierats. Kooperation ist gut, aber nur auf Augenhöhe, die auch rechtlich durchsetzbar ist. Das Thema „Nationale Sicherheit“, das bereits mannigfaltig und beliebig in den USA zum Einsatz kam (nicht rechtlich definierter Begriff eröffnet Missbrauch), gilt es aus europäischer Sichtweise zu entschärfen.  

Schumer will Welt-Dominanz

Der US-Senat stimmte gestern für ein Gesetzespaket, das die Wettbewerbsfähigkeit der USA gegenüber chinesischer Technologie stärken soll. Mit deutlicher Mehrheit genehmigte der US-Senat circa 190 Mrd. USD für Technologie und Forschung. Mit Mitteln in Höhe von 54 Mrd. USD soll die Produktion und Forschung in den Bereichen Halbleiter und Telekommunikationsausrüstung angekurbelt werden. Die Abstimmung im Repräsentantenhaus steht noch aus. Sie sollte jedoch keine Hürde darstellen. 

Der Mehrheitsführer im US-Senat Schumer sagte, wenn die US-Politik nichts tun würde, könnten die Tage als dominante Supermacht gezählt sein. Der Senat beabsichtigte nicht, dass die Tage der Welt unter US-Regie endeten. Man wolle nicht, dass die USA in diesem Jahrhundert eine mittelmäßige Nation würden.

Fakt ist, dass sich mit dem Technologiesektor Machtfragen verbinden. Daten sind die heißesten Waren der kommenden Dekaden. Wer seine Daten nicht kontrollieren und sichern kann, ist der Verlierer von heute, noch mehr von morgen und übermorgen.

Es ist das gute Recht der US-Politik, den Technologiesektor zu ertüchtigen. Damit nimmt man die Herausforderungen im Markt und in der politischen Bedeutung ernst. 

Kontinentaleuropa ist noch nicht wach, denn bei uns gibt es nur zarte Ansätze in einigen Sparten des „IT-Airbus“ (zuletzt Bosch-Werk in Dresden). 

Die Tendenz in Kontinentaleuropa, sich auf weite Teile der US-Technologie (insbesondere Hard- und Software in Speicher- und Übertragungstechnik) zu verlassen, die aber seitens der USA nachweislich gegen uns genutzt wurde (Snowden, zuletzt US-Spionage via Dänemark) und hinsichtlich des von Schumer geäußerten globalen US-Machtanspruchs voraussichtlich weiter wird, ist in Berlin und Brüssel ausgeprägt. Das ist mehr als irritierend. Was sagt das über das Selbstverständnis bezüglich der Souveränität bei den agierenden politischen Eliten Kontinentaleuropas aus?

Ich wünsche Kontinentaleuropa ausdrücklich nicht Kontrolle unseres geistigen Eigentums durch Dritte und auch nicht eine Rolle am Rande des außenpolitischen Abseits als untergeordnete politische Größe unter dem globalen US-Machtanspruch. Dieser weltübergreifende US-Machtanspruch fordert globale Unterordnung ein und ist nicht demokratisch verankert, denn der Rest der Welt hat in Washington kein Mitbestimmungsrecht. Mehr noch verbieten die USA sich jedwede Einmischung von außen, um sich selbst nach Gutdünken offen (Regime-Change) oder verdeckt (häufig durch NGOs) einzumischen, was letztlich einen Bruch der UN-Charta darstellt (Souveränität der Staaten). Wieviel Schäden hat diese US-Machtpolitik beispielsweise in der Regime-Change Politik international ungeahndet ausgelöst (Tod, Migration)? 

Wäre ein multilateraler Ansatz von Großmächten für das Management der Welt nicht besser? Wäre das nicht Ausdruck der Toleranz gegenüber anderen Kulturen, die wir nach innen laut leben und nach außen offenbar wenig beachten? 

Der Westen hält nach außen viel auf seine Ethik und Moral (Werte). Da es aber andere Kulturen gibt, gibt es auch noch andere Ethik und Moral (chinesische, pygmäische, muslimische oder russische orthodoxe Ethik und Moral), die unter Umständen auch andere Regierungsformen und Reaktionen als unsere rechtfertigen. 

Das Modell der Hanse, Wandel und Annäherung und durch Handel und kulturellen Austausch war erfolgreich, oder nicht? 

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:

Eurozone: Negative Corona-Folgen weniger ausgeprägt

Das BIP der Eurozone sank gemäß Revision per 1. Quartal 2021 im Quartalsvergleich um nur 0,3% (Prognose und vorläufiger Wert -0,6%). Im Jahresvergleich ergab sich ein Minus in Höhe von 1,3% (Prognose und vorläufiger Wert -1,8%).

Die Beschäftigung in der Eurozone fiel per 1. Quartal 2021 um 0,3% (Prognose und vorläufiger Wert -0,3%). Im Jahresvergleich kam es zu einem Rückgang um 1,8% (Prognose und vorläufiger Wert -2,1%).

Der ZEW-Index (Deutschland) ging per Juni von zuvor 84,4 auf 79,8 Zähler zurück (Prognose 86,0). Er bewegt sich historisch betrachtet weiter auf den höchsten Niveaus seit der Jahrtausendwende. Der ZEW-Lageindex stieg per Berichtsmonat Juni unerwartet von zuvor -40,1 auf -9,1 Punkte (Prognose -27,8) und markierte den höchsten Indexstand seit Juli 2019. Daran wird erkennbar, dass die Realität sich den Erwartungen annähert.

Die deutsche Industrieproduktion sank per April im Monatsvergleich unerwartet um 1% (Prognose +0,5%). Der Vormonatswert wurde von 2,5% auf 2,2% revidiert. Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg um 26,55% nach zuvor 4,56% (revidiert von 4,87%). Lieferkettenprobleme sind wesentlich verantwortlich. Der Rückgang ist keinesfalls erklärbar aus einer Nachfrageschwäche.

USA: Durchwachsen, aber erkenntnisstark

Die Handelsbilanz reüssierte per April mit einem Defizit in Höhe von 68,9 Mrd. USD (Prognose -69,0 Mrd. USD) nach zuvor -75,0 Mrd. USD (revidiert von -74,4 Mrd. USD, historischer Negativrekord). Trotz des Rückgangs des Defizits bleibt die Lage strukturell prekär.

Der NFIB Business Optimism Index sank per Berichtsmonat Mai von zuvor 99,8 auf 99,6 Punkte. Dieser Rückgang ist im Kontext der Gesamtlage und der Historie als insignifikant zu klassifizieren.

Der JOLT Job Opening Report, der Aufschluss über das Jobangebot in den USA gibt, lieferte interessante Erkenntnisse. Die Zahl der Jobangebote nahm von zuvor 8,288 auf 9,286 Mio. zu (Prognose 8,300 Mio.). Das war der mit Abstand höchste Wert in der uns vorliegenden Historie seit Dezember 2000. Verführt das staatliche „Helikoptergeld“ die Menschen in den USA dazu, die „US-Work-Life-Balance“ neu zu definieren?

China: CPI niedriger, PPI höher als erwartet

Die Verbraucherpreise legten im Jahresvergleich per Mai um 1,3% (Prognose 1,6%) nach zuvor 0,9% zu. Die Erzeugerpreise stiegen per Mai im Jahresvergleich um 9,0% (Prognose 8,5%) nach zuvor 6,8% zu.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone im Währungspaar EUR/USD bei 1.2020 - 1.2050 negiert den positiven Bias des EUR.  

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer 
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH

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