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Märkte: Divergente Entwicklungen – Aufschlag im US-Etatstreit stößt auf Ablehnung

Veröffentlicht am 13.11.2023, 09:46
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32

D: Industrie drosselte den Energieverbrauch 2022 stark

Der Euro eröffnet gegenüber dem USD bei 1,0687 (05:12 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0657 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 151,69. In der Folge notiert EUR-JPY bei 162,11. EUR-CHF oszilliert bei 0,9642.

Märkte: Divergente Entwicklungen

Die Finanzmärkte lieferten zumeist einen freundlichen Ausklang am Aktienmarkt. Im Hinblick auf die Daten- als auch die Nachrichtenfront der letzten Woche ist die Risikobereitschaft an den Finanzmärkten als widerstandsfähig zu klassifizieren, denn weder von der Seite der Geopolitik, noch von Seiten der Wirtschaftsdaten gab es signifikante Unterstützung.

Das galt auch für letzten Freitag und das Wochenende. Die Lage in Nahost spitzt sich weiter zu. Der US-Haushaltsstreit droht, in dieser Woche zu eskalieren. Moody‘s senkte den Ausblick für die US-Bonität. Aus den USA erreichten uns zudem schwache Daten bei dem US-Verbrauchervertrauen. Wirtschaftsdaten des UK setzten einen positiven Akzent. Sie fielen besser als erwartet aus und unterstreichen im Vergleich zu Deutschland das bei uns prekärere Bild.

Deutschland ächzt zudem unter den Lasten der "Anspruchsgesellschaft" und der Abwendung von der "Leistungsgesellschaft". Das Bürgergeld wird im laufenden Jahr 3,25 Mrd. EUR teurer als budgetiert. Man kann dauerhaft nur verteilen, was zuvor geleistet wurde. Dieser Zusammenhang scheint in Berlin nicht ausreichend berücksichtigt. Positiv stach am Freitag die starke Industrieproduktion Griechenlands ins Auge (alle Daten siehe Datenpotpourri).

Die europäischen Aktienmärkte verzeichneten im Wochenvergleich leichte Bodengewinne (DAX 0,30%, EuroStoxx 1,28%). US-Märkte legten zu (S&P 500 1,27%, Dow Jones 0,54%). Der Nikkei (Japan) verzeichnete dagegen einen Wochenverlust in Höhe von 0,43%, der CSI 300 (China) verlor gar 1,77%.

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An den Anleihemärkten ergab sich auf Wochensicht eine Zinsversteifung. So rentiert die 10jährige Bundesanleihe heute früh mit 2,71%. In der Vorwoche lag der Zins noch bei 2,66%. 10jährige US-Staatsanleihen werfen heute früh eine Rendite in Höhe von 4,65% nach 4,58% in der Vorwoche ab. Der USD konnte leicht gegenüber dem EUR an Boden gewinnen. Im Wochenvergleich kam es zu einem Anstieg des USD um 0,45%.

Gold und Silber verloren signifikant gegenüber dem USD im Wochenvergleich. Bei Gold ergab sich ein Rückgang um 2,52%, bei Silber um erhebliche 5,05%. Ist Qualität nicht gefragt?

Aufschlag im US-Etatstreit stößt auf Ablehnung - Frist läuft Freitag ab

Hintergrund: Die Republikaner kontrollieren das US-Repräsentantenhaus, während die Demokraten im Senat in der Mehrheit sind. Beide Kongresskammern müssen sich auf einen Entwurf einigen, um einen sogenannten "Government Shutdown" zu verhindern. Die Frist für einen Kompromiss läuft am Freitag ab.

Aktuell: Kurz vor der drohenden Haushaltssperre in den USA (17.11.2023) zeichnet sich im Kongress weiter keine Lösung in dem Haushaltsstreit ab. Der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses Johnson, legte am Samstag einen Gesetzentwurf für eine Zwischenfinanzierung vor. Dieser stieß bei Demokraten und bei Republikanern auf Ablehnung.

Kommentar: Die Haushaltslage in den USA ist prekär. Öffentliche Defizite von mehr als 8% des BIP sind Ausdruck eines markanten Ungleichgewichts, das nicht dauerhaft fortgeschrieben werden kann. Das politische Dilemma der verhärteten und sich weiter verhärtenden politischen Fronten innerhalb der USA verschärft das Problem. Das Risiko eines "Government-Shutdown" mit belastenden konjunkturellen Folgen nimmt zu. Die Bonität der USA an internationalen Finanzmärkten ist dadurch perspektivisch belastet.

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Moody's senkt Rating-Ausblick für die USA

Moody's hat den Rating-Ausblick für die USA von zuvor stabil auf negativ gesenkt. Damit drohen den USA eine Herabstufung in näherer Zukunft und in der Folge höhere Risikoaufschläge an Märkten. Die Einstufung der Kreditwürdigkeit der langfristigen Anleihen bliebe zunächst bei Aaa so Moody‘s. Die Rating-Agentur verwies zur Begründung auf die erwartete Verschlechterung der fiskalischen Lage in den kommenden Jahren sowie eine hohe und steigende Staatsverschuldung in den USA. Die Rating-Agenturen Fitch und S&P haben der USA bereits ihr Triple-A-Rating entzogen.

Kommentar: Moody‘s bewegt sich spät. Fakt ist, dass kein anderes Land mit einer derartigen Neuverschuldung so ungeschoren bei den Agenturen bewertet wird. Fakt ist auch, dass die Agenturen den sich global dynamischer verändernden Machtachsen zu Lasten der USA und des Westens hinsichtlich der Kapitalströme kaum Beachtung schenkten und schenken.

Deutschland: Industrie drosselte den Energieverbrauch per 2022 stark

Die Industrie hat den Energieverbrauch laut Statistischem Bundesamt per 2022 um 9,1% gegenüber 2021 verringert. Der Rückgang beim Energieverbrauch sei vor allem auf hohe Energiepreise zurückzuführen. Insbesondere die energieintensiven Industriezweige waren von den stark gestiegenen Preisen betroffen. In der Folge wurde die Produktion im Verlauf des Jahres 2022 um 7,1% markant reduziert. Mit 89% wurde der größte Teil der Energie für die Strom- und Wärmeerzeugung eingesetzt. Die übrigen 11% dienten als Grundstoff zur Herstellung von Chemikalien, Düngemitteln oder Kunststoffen.

Trotz eines Rückgangs um 17,3% blieb Erdgas mit einem Anteil von 28% der am meisten verwendete Energieträger in der Industrie. Dahinter folgten Strom (21%), Mineralöle und Mineralölprodukte (18%) sowie Kohle (15%). Größter Energieverbraucher unter den Branchen war die Chemische Industrie. Sie kam auf einen Anteil von 28,2% des Gesamtverbrauchs, gefolgt von der Metallerzeugung und -bearbeitung mit 22,6% sowie der Kokerei und Mineralölverarbeitung mit 10,0%.

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Kommentar: Fasst man 2022 zusammen, lässt sich konstatieren, dass ein rückläufiger Energieverbrauch um 9,1% einen Produktionsrückgang um 7,1% bedingte. An den Daten wird deutlich, dass ohne Energie nichts geht. An den Daten wird deutlich, dass das deutsche Geschäftsmodell Energieversorgungssicherheit und preislicher Konkurrenzfähigkeit bedarf. Die Missachtung dieses Zusammenhangs (Start bei Merkel) hat zum aktuellen Dilemma geführt.

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Eurozone: Griechenland mit starker Industrieproduktion

Italien: Die Industrieproduktion sank per Berichtsmonat September im Jahresvergleich um 2,0% nach zuvor -4,2%.

Griechenland: Die Industrieproduktion legte per September im Jahresvergleich um 2,0% nach zuvor -0,1% (revidiert von -0,5%) zu.

UK: Daten markant besser als deutsche Daten

Das BIP war im dritten Quartal 2023 im Quartalsvergleich unverändert (Prognose -0,1%) nach zuvor 0,2%. Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 0,6% (Prognose 0,5%) nach zuvor 0,6%. Die Handelsbilanz wies ein Defizit in Höhe von 14,29 Mrd. GBP (Prognose -15,30 Mrd. GBP) nach zuvor -15,51 Mrd. GBP aus.

Die Industrieproduktion verzeichnete per September im Monatsvergleich ein unverändertes Ergebnis (Prognose -0,1%) nach zuvor -0,5% (revidiert von -0,7%). Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg um 1,5% (Prognose 1,1%) nach zuvor 1,5% (revidiert von 1,3%).

USA: Verbrauchervertrauen unerwartet schwach

Der Index des Verbrauchervertrauens nach Lesart der Universität Michigan brach laut vorläufigen Daten per November von zuvor 63,8 auf 60,4 Punkte ein (Prognose 63,7). Es war der niedrigste Indexwert seit Mai 2023.

Japan: Erzeugerpreise schwächer

Die Erzeugerpreise verzeichneten per Berichtsmonat Oktober im Monatsvergleich einen Rückgang um 0,4% (Prognose 0,0%) und im Jahresvergleich einen Anstieg um 0,8% (Prognose 0,9%, Vormonat 2,2%).

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Indien: Schwächere Industrieproduktion, aber hohes Niveau

Die Industrieproduktion nahm per September im Jahresvergleich um 5,8% (Prognose 7,0%) nach zuvor 10,3% zu.

Russland: Stake Handelsbilanz – CPI bei 6,7% zu hoch

Die Handelsbilanz wies per September einen Überschuss in Höhe von 15,29 Mrd. USD (Prognose 12,55 Mrd. USD) nach zuvor 10,63 Mrd. USD (revidiert von 11,00 Mrd. USD) aus. Es war der höchste Überschuss seit Dezember 2022.

Die Verbraucherpreise legten per Oktober im Monatsvergleich um 0,8% (Prognose 0,9%) nach zuvor 0,9% zu. Im Jahresvergleich kam es zu einem Anstieg um 6,7% (Prognose 6,7%) nach zuvor 6,0%.

Die Devisenreserven stellten sich auf 577,0 Mrd. USD nach zuvor 575,5 Mrd. USD.

Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine negative Tendenz. Ein Überwinden der Widerstandszone bei 1.0770 – 1.0800 negiert das für den USD positive Szenario.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer

Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe

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