Ausverkauf oder Korrektur? Zeit für kluge Investments – So gehst du vor!Raus aus dem Risiko

Märkte konsolidieren jüngste Bewegungen

Veröffentlicht am 27.08.2024, 12:04
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Der EUR eröffnet gegenüber dem USD bei 1,1166 (05:20 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1151 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 144,94. In der Folge notiert EUR-JPY bei 161,85. EUR-CHF oszilliert bei 0,9464.

Märkte konsolidieren jüngste Bewegungen

An den Finanzmärkten werden die jüngsten Ergebnisse erhöhter Risikobereitschaft konsolidiert. Gestern markierte der Dow Jones im Tageshandel ein neues Allzeithoch bei 41.444,21 Punkte, das dann aber abverkauft wurde.

Das Datenpotpourri war überschaubar und bestätigt die Divergenz zwischen Europa und den USA in der Grundtendenz.

Während der deutsche IFO-Index den vierten Monat in Folge nachgab und selbst IFO-Chef Fuest davon redet, dass die deutsche Wirtschaft zunehmend in eine Krise käme (siehe dazu heute "Geschäftsmodell Europa"), reüssierte der Standort USA mit unerwartet starken Auftragseingängen für langlebige Wirtschaftsgüter. Auch der Dallas Fed Manufacturing Business Index verbesserte sich deutlich, verbleibt aber auf negativem Terrain.

Heute früh erreichte uns die Nachricht, dass die Gewinne der Industrieunternehmen Chinas etwas besser sprudeln (Jahresvergleich) als im Vormonat.

Von Seiten der Fed-Vertreter kamen weiter „ermunternde“ Worte. Barkin sagte, man werde bei den Zinssenkungen einen "Test- und Lernansatz" verfolgen. Daly argumentierte, dass die US-Notenbank schon seit mehreren Monaten auf dem Pfad zu Zinssenkungen gewesen sei, man brauchte lediglich mehr Zuversicht.

Aktienmärkte: Late Dax +0,05%, EuroStoxx 50 -0,13%, S&P 500 -0,7%, Dow Jones +0,23% und US Tech 100 -0,90%. In Fernost ergibt sich Stand 07:07 Uhr folgendes Bild: Nikkei (Japan) +0,16%, CSI 300 (China) -0,66%, Hangseng (Hongkong) -0,07%, Sensex (Indien) +0,06% und Kospi (Südkorea) -0,27%).

Rentenmärkte: Die 10-järhige Bundesanleihe rentiert heute früh mit 2,25% (Vortag 2,22%), während die 10-jährige US-Staatsanleihe eine Rendite in Höhe von 3,83% (Vortag 3,79%) abwirft.

Devisenmärkte: Der EUR mäandert gegenüber dem USD im Dunstkreis der zuletzt markierten Höchstkurse. Gold korrigierte marginal, während Silber gegenüber dem USD zulegte.

Geschäftsmodell Europa: Bestandsaufnahme Industrie

Faktenorientierung hilft, um zu erkennen, wo Stärken und Schwächen in der Ökonomie liegen. Hinsichtlich der Industrie reden wir von Strukturdaten, die Auskunft über zukünftige Tragfähigkeiten geben, die für das Thema Lieferketten von hoher Bedeutung sind und die auch partiell Auskunft über Autarkie geben.

Nachfolgende Grafik von Statista belegt, dass Europa sehr stark vom industriellen Sektor geprägt ist. Im EU-Durchschnitt liegt der Anteil am BIP bei 23,7%. In Deutschland stellt sich der Anteil auf 28,1%. Im Vergleich zu den USA (circa gut 10%) ist dieser Sektor massiv.

Er stellt das Geschäftsmodell Europas dar. Dieses Geschäftsmodell erfordert freie Import- und Exportmärkte, um das in diesem Sektor vorhandene Potential zu heben, um damit stabile ökonomische Rahmendaten nach innen und außen zu liefern, um daraus gesellschaftspolitische und politische Stabilität zu generieren.

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Nachfolgende Grafik von Statista belegt die Schwäche dieses Sektors und damit die Schwäche unseres Geschäftsmodells. Diese Schwäche ist zu maßgeblichen Teilen bedingt durch die diskretionäre Politik der EU und Deutschlands, den Sanktionspolitiken der USA zu folgen (Einschränkung der Import- und Exportmärkte), dem Eingriff in die Souveränität von Drittstaaten (Verletzung Artikel 2 der UN-Charta durch Flankierung der US Regime-Change Politik, Durchsetzung unserer Standards in diesen Ländern) und mangelnde Reformpolitik.

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Die Daten belegen, dass Europa der Verlierer im internationalen Vergleich ist. Deutschland ist der Verlierer innerhalb Europas. Ergo gibt es keinen größeren Verlierer als Deutschland in der Welt der bedeutenden Volkswirtschaften.

Was macht unsere Regierung, was macht die EU-Kommission, um unser Geschäftsmodell als Grundlage der Versorgung und der Stabilität zu erhalten? Hörte und hört man auf die Stimmen, die zeitig vor der aktuellen Entwicklung warnten, die Chancen aufzeichneten (Teilnahme an BRI, IT-Airbus etc.) oder pflegt man in Eitelkeit und Realitätsverweigerung Echokammern?

Erkennt man die veränderten quantitativen globalen Strukturen (Global South circa 70% des BIP Basis Kaufkraftparität, BIP-Wachstum 4%+, ergo auf dem Weg zu 75%), aber auch die qualitativ besseren Strukturdaten (u.a. Handels- und Leistungsbilanz, Devisenreserven, Verschuldung) im Globalen Süden an, oder will man mit offenen oder hybriden Wirtschafts- und Stellvertreterkriegen diese Realität ,in eigener Schwäche (Struktur) gefangen, negieren?

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Eurozone: IFO-Index schwächer, aber etwas besser als erwartet

Deutschland: Der IFO-Geschäftsklimaindex stellte sich per Berichtsmonat August auf 86,6 Punkte (Prognose 86,0, Vormonat 87,0). Es war der vierte Rückgang in Folge. Das Niveau ist und bleibt historisch betrachtet (siehe Grafik) prekär.

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Der IFO-Lageindex fiel von zuvor 87,1 auf 86,6 Zähler (Prognose 86,5), während der Erwartungsindex von 87,0 (revidiert von 86,9) auf 86,8 Punkte nachgab (Prognose 86,5).

USA: Flugzeuge lassen Auftragseingang abheben

Der Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter nahm per Berichtsmonat Juli im Monatsvergleich um 9,9% (Prognose 5,7%) n ach zuvor -6,9% (revidiert von -6,7%) zu. Ohne Militäraufträge und Flugzeugindustrie kam es zu einem Rückgang um 0,1%. Der Dallas Fed Manufacturing Business Index stellte sich per Berichtsmonat August auf -9,7 nach zuvor -17,5 Punkte.

China: Profite der Industrie nehmen um 3,6% (J) zu

Die Profite der Industrieunternehmen verzeichneten per Juli im Jahresvergleich einen Anstieg um 3,6% nach zuvor 3,5%.

Derzeit ergibt sich für den EUR gegenüber dem USD eine positive Tendenz. Ein Unterschreiten der Unterstützung bei 1.0880 – 1,0910 negiert dieses Szenario.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefvolkswirt der Netfonds Gruppe

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