Der letzte Tag dieser Handelswoche steht ganz im Zeichen der wichtigsten Zentralbanken, welche heute mit einer Vielzahl von Pressekonferenzen aktiv werden.
Nachdem der japanische Leitzins stabil geblieben ist und der Yen damit gestützt werden konnte, beginnt die Bank of Japan ca. 08:30 Uhr mit der ersten Pressekonferenz. Pünktlich um 10:00 Uhr folgt dann Herr Draghi, seines Zeichens Präsident der EZB, und um 13:00 Uhr tritt der Gouverneur der Bank of England, Herr Mark Carney, an das Rednerpult.
Nach einigen wichtigen Zahlen aus Kanada und den USA wird es 15:30 Uhr ein simultanes Auftreten aller drei Herrschaften geben. Eine gleichzeitige Pressekonferenz aus drei verschiedenen Ländern erlebt man nicht alle Tage und dementsprechend bleibt der heutige Tag durchaus spannend.
Zu guter Letzt darf natürlich auch die FED nicht fehlen. Ca. 19:00 Uhr wird deren Vorsitzende Janet Yellen sprechen. Alle Angaben wie immer ohne Gewähr.
EUR/USD - Ein Tanz auf Messers Schneide
Der Euro kann sich weiterhin oberhalb des wichtigen Supports von 1.11000 und des Daily 50/55er EMA stabilisieren. Diese Situation macht es natürlich wahrscheinlicher, dass sich der Kurs weiter bullish entwickelt und damit einen Retest des gebrochenen Trendkanals vollzieht.
Sollte der erwähnte Support Bereich bearish ausgehebelt werden können, dann erwarte ich mir eine zügige Korrektur bis auf die Ebene 1.10000. Eine Zone, welche erst nur psychologischen bzw. symbolischen Charakter hatte, sich mittlerweile jedoch als wichtige charttechnische Marke etablieren konnte.
Wahrscheinlich wird der Markt erst einmal auf die heutigen Wirtschaftsdaten aus Deutschland und der Eurozone sowie die Pressekonferenz von Mario Draghi warten bevor größere Impulse entstehen.
Ein Widereintritt in den Trendkanal, respektive ein Bruch des 61.8er Retracements, würde möglicherweise starke bullishe Bewegungen nach sich ziehen.
Ein zügiges Erreichen der wichtigen 1.15000er Zone wäre sicherlich nicht unmöglich.
Damit entwickelt dieser Bereich immer mehr Relevanz. Sei es, um neue Positionierungsmöglichkeiten zu definieren oder für die bloße Richtungsfindung.
GBP/AUD - Markante Widerstände ausgehebelt
Innerhalb der letzten Analyse sprach ich von zwei wichtigen Widerständen bei ca. 1.96600 und 1.97500, welche es bullish auszuhebeln galt. Gleichzeitig entsprach der jeweilige Retest einer neuen potenziellen Einstiegsmöglichkeit.
Im Zuge der gestrigen Asien Session konnte demnach die jüngste Positionierung erfolgen. Ein danach folgender und fast schon überhitzter Anstieg macht mir jedoch etwas Sorge. Nachdem ein kleiner Support Bereich im H1 Timeframe bearish ausgehebelt wurde habe ich an dieser Stelle eine Short Position eröffnet, um die bestehende bullishe Positionierung abzusichern.
Da der Anstieg fast ohne nennenswerte Konsolidierung erfolgte, das Upper Bollinger Band deutlich überschritten wurde und der Kurs nun recht ungebremst korrigiert, möchte ich mich entsprechend vorbereiten.
Selbstverständlich verfolge ich vorläufig den vorher definierten Plan eines Long Setups weiter. Sollte der eigentliche Retest Bereich zwischen 1.97200 und 1.97700 nicht bestehen können, dann erwarte ich mir eine etwas ausgedehntere Korrektur bis hin zu einigen wichtigen Unterstützungszonen, welche ich im Screenshot visualisiert habe.
USD/JPY - Steht der Retest kurz bevor?
Da wir heute wichtige Daten aus Japan und Pressekonferenzen der beiden, die Währung betreffenden, Zentralbanken erhalten haben und hören werden, darf natürlich eine Analyse zum USD/JPY nicht fehlen.
Die gegenwärtige Situation gestaltet sich folgendermaßen. Extrem übergeordnet kann sich der US-Dollar bereits seit Oktober 2011 klar gegen den japanischen Yen durchsetzen.
Übergeordnet befindet sich der Kurs derzeit in einer massiven Konsolidierungsphase, welche sich in einer seit Dezember 2014 bestehenden Seitwärtsphase widerspiegelt. Der Kurs pendelt seitdem zwischen den wichtigen Support Bereichen bei 115.500/116.000 und dem markanten Widerstand bei ca. 122.000.
Seit Mitte März diesen Jahres entwickelte sich eine, für Range-Trader, traumhaft zu handelnde Seitwärtsphase, welche jüngst bullish ausgehebelt wurde.
Dieses Szenario setzt natürlicherweise die Möglichkeit einer Positionierung in die Ausbruchsrichtung frei.
Die Oberkante der kleinen Range erscheint mir aber, als einzige Einstiegsmöglichkeit, zu unüberlegt. Denn zwischen der Unterkante der kleinen Seitwärtsphase und dem Ausbruchshoch gab es kein Zwischentief, welches sich als sinnvoller Stop Loss eignen würde. Dementsprechend sehe ich persönlich bessere Chancen zwischen ca. 120.000 und 119.800.
In meinen Überlegungen spielt dabei die Kombination aus einem überwundenen, abwärtsgerichteten Trendlinien Bündel, dem Fibonacci Retracement 61.8er und die jüngste Aufreihung der Daily EMAs eine zentrale Rolle.
Auf Grund der vielen Zentralbank Statements am heutigen Tag und der momentanen fundamentalen Pattsituation wäre ich im Moment vorsichtig mit allzu optimistischen Prognosen in die bullishe Richtung. Spätestens bei 122.000 entwickelt sich ein so starker Widerstand, welcher den Kurs noch einmal in eine ausgedehnte Korrektur manövrieren könnte.
Bei Fragen zum Setup kann sich selbstverständlich wieder an mich gewandt werden.
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