- Microsoft ist vergangenen Donnerstag auf den niedrigsten Stand seit März 2021 gefallen
- Der Kurs des Tech-Riesen ist seit Jahresbeginn um 28,3 % gefallen und notiert nun 31,1 % unter dem Allzeithoch
- Anleger sollten das als Kaufgelegenheit nutzen
Die Aktie von Microsoft (NASDAQ:MSFT) hat sich in den letzten Monaten schwer getan und eine Reihe neuer 52-Wochen-Tiefs erreicht. Der Grund waren Befürchtungen in Bezug auf die aggressiven Zinserhöhungspläne der US-Notenbank, die einen brutalen Absturz der Aktien vieler hoch bewerteter Tech-Unternehmen ausgelöst haben.
MSFT ist seit Jahresbeginn bis zum vergangenen Donnerstag um 28,3 % gefallen, während der S&P 500 um 21,2 % eingebüßt hat.
Mit einer Marktkapitalisierung von 1,79 Bio. USD ist der Softwaregigant nach Apple (NASDAQ:AAPL) das zweitwertvollste Unternehmen in den USA.
Trotz der jüngsten Volatilität bewerte ich Microsoft weiterhin optimistisch und erwarte, dass sich die Aktie in den kommenden Monaten erholen wird. Das Unternehmen zeichnet sich durch eine gesunde Bilanz, einen starken freien Cashflow und ein stark diversifiziertes Geschäftsmodell aus, das ihm bereits in der Vergangenheit geholfen hat, schwierige wirtschaftliche Zeiten zu überstehen.
Microsoft meldete Barmittel und kurzfristige Anlagen in Höhe von 105 Mrd. USD, denen Verbindlichkeiten in Höhe von 47 Mrd. USD gegenüberstanden. In den letzten 12 Monaten erwirtschaftete das Unternehmen eine Free Cashflow-Marge von 33 %.
Bekenntnis zu Aktionärsrenditen
Der Tech-Riese hat im Laufe der Zeit bewiesen, dass er sich in einer sich abschwächenden Wirtschaft behaupten und den Anlegern dennoch höhere Ausschüttungen bieten kann.
Der Board of Directors von Microsoft hat Anfang des Monats eine Quartalsdividende von 0,68 USD pro Aktie beschlossen, was einer Steigerung gegenüber der Vorquartalsdividende von 0,62 USD um 10 % entspricht.
Es sei darauf hingewiesen, dass die Dividendenerhöhung von 10 % höher ist als die aktuelle Rate der Verbraucherpreisinflation von 8,3 %.
Die aktuelle Dividende, die auf Jahresbasis 2,72 USD pro Aktie beträgt, wird am 8. Dezember an die am 17. November eingetragenen Aktionäre ausgezahlt und bietet eine jährliche Rendite von 1,14 %, verglichen mit der Rendite des Technology Select Sector SPDR® Fund (NYSE:XLK) von 0,95 %.
Die jüngste Dividendenerhöhung markiert das 20. Jahr in Folge, in dem Microsoft eine höhere Jahresdividende als im Vorjahr gezahlt hat. Diese Ausschüttung unterstreicht das kontinuierliche Engagement des Unternehmens, Kapital an die Aktionäre zurückzugeben.
Analysten bewerten Microsoft optimistisch
Es überrascht nicht, dass die Wall Street Microsoft langfristig positiv bewertet. In einer Umfrage auf Investing.com stuften 47 von 50 Analysten, die sich mit der Aktie befassen, Microsoft mit "Buy" ein und erwarten ein Kursplus von 38,4 %, vor allem aufgrund der robusten Nachfrage nach seinen Cloud-basierten Angeboten.
Laut einigen Bewertungsmodellen von InvestingPro birgt die Aktie im Durchschnitt ein Renditepotenzial von 22,3 % gegenüber dem aktuellen Kurs.
Quartalsergebnis voraus!
Microsoft, das im vergangenen Quartal zum ersten Mal seit 2017 die Erwartungen sowohl in Bezug auf den Gewinn als auch für dem Umsatz verfehlt hat, wird seine neuesten Finanzergebnisse am Dienstag, den 25. Oktober in den USA veröffentlichen (nachbörslich).
Glaubt man den Schätzungen, so dürfte der Software- und Hardwarehersteller im ersten Quartal einen Gewinn pro Aktie von 2,33 USD ausweisen. Das sind 2,6 % mehr als vor einem Jahr (2,27 USD).
Der Umsatz soll im Vergleich zum Vorjahr um 10 % auf 49,8 Mrd. USD steigen, vor allem aufgrund der starken Nachfrage nach seinen Cloud-Computing-Produkten.
Die Anleger werden sich auf das Wachstum von Microsofts boomendem Intelligent Cloud-Segment konzentrieren, zu dem Azure, GitHub, SQL Server, Windows Server und andere Unternehmensdienste gehören.
Diese wichtigste Unternehmenseinheit verzeichnete im letzten Quartal ein Umsatzwachstum von 20 % auf 20,9 Mrd. USD, während die Einnahmen aus den Azure-Cloud-Diensten um 40 % stiegen.
Fazit
Nach meiner Einschätzung hat der deutliche Kursrückgang der Microsoft-Aktie angesichts der vielversprechenden langfristigen Nachfrageaussichten für das Cloud-Geschäft, die Software-Tools und die Hardware-Geräte des Unternehmens eine überzeugende Kaufgelegenheit geschaffen.
Das verlässlich profitable Geschäftsmodell und die enorme Cash-Position erlauben es dem Unternehmen, sich zunehmend auf die Rückführung von mehr Kapital an die Aktionäre zu konzentrieren, was die Attraktivität des Unternehmens im aktuellen Bärenmarkt weiter erhöht.
Offenlegung: Jesse Cohen ist derzeit in keiner der hier besprochenen Aktien investiert. Die in diesem Artikel dargelegten Ansichten geben ausschließlich die Meinung des Verfassers wider und sind nicht als Anlageberatung zu verstehen.