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Mit Alexa und ChatGPT – BMW und Co. setzen auf KI

Veröffentlicht am 09.01.2024, 13:47
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BMW (ETR:BMWG) hat im vergangenen Jahr mehr Autos verkauft als jemals zuvor. Das geht aus heute veröffentlichten Absatzzahlen des Münchner Automobilkonzerns hervor. Gemeinsam mit den Markentöchtern Mini und Rolls-Royce (LON:RR) steigerten die Bayerischen Motorwerke die Verkäufe um 6.5 Prozent auf ganze 2.6 Millionen Fahrzeuge, davon entfielen 2.3 Millionen auf BMW selbst, was einer Steigerung von guten sieben Prozent zum Vorjahr entspricht. Die immer erfolgreichere Elektroauto-Schiene soll in diesem Jahr verdreifacht werden, BMW-Vertriebschef Jochen Goller erwartet „eine weiterhin hohe Nachfrage nach unseren vollelektrischen Produkten“. Die Attraktivität der Fahrzeuge soll dabei durch Künstliche Intelligenz im Sprachassistenten gesteigert werden. Mit dieser Idee ist BMW allerdings nicht allein: Mercedes startete eine KI-Testreihe, Volkswagen (ETR:VOWG) kooperiert mit OpenAI.

BMW mit Luxus und Alexa

Der bayerische Autoriese profitierte im letzten Jahr vor allem von hoher Nachfrage bei hochpreisigen Fahrzeugen wie der 7er-Limousine oder dem Sport-SUV-Modell X7. Insgesamt habe man die Spitzenposition im weltweiten Premiumsegment verteidigt, betonte der Konzern. Stark zeigte sich BMW vergangenes Jahr insbesondere auf dem europäischen Markt, wo man die Verkäufe um 7.5 Prozent steigern konnte. Während in den USA gar ein Absatzplus von 9.4 Prozent erzielt wurde, fiel das Ergebnis im wichtigsten Einzelmarkt China mit einem Zuwachs von 4.2 Prozent eher verhalten aus. Zwar rollten im Reich der Mitte knapp 825 000 neue BMW-Modelle auf die Straßen, der radikale Preiswettbewerb bei Elektroautos, der sich besonders im Konkurrenzkampf zwischen Tesla (NASDAQ:TSLA) und BYD (F:1211) zeigt, macht dem bayerischen Konzern aber gerade im günstigen Einstiegssegment zu schaffen.
BMW schrieb 2023 Umsatzrekorde und will gemeinsam mit Amazon KI ins Auto bringen.

Mit diesen zumindest im Westen formidablen Verkaufszahlen im Rücken bricht BMW auch in Sachen Software zu neuen Ufern auf: Wie am Dienstag bekannt wurde, entwickeln die Münchner mit dem Onlineshop-Giganten Amazon (NASDAQ:AMZN) eine neue Künstliche Intelligenz für den Sprachassistent in den eigenen Fahrzeugen, der auf Amazons Large-Language-Model Alexa basiert. Die generative KI soll dem BMW-Assistenten dazu verhelfen, menschenähnliche Gespräche mit dem Fahrer zu führen, wird aber zunächst eine lange Testreihe durchlaufen. Die Konkurrenz schläft übrigens nicht: Auf der nordamerikanischen Elektronik-Fachmesse CES 2024 gab Volkswagen bekannt, mit dem KI-Bot ChatGPT das Flaggschiff von OpenAI in den Sprachassistenten IDA der aktuellen Modelle zu integrieren. Hinter den Kulissen tüftelt der Wolfsburger Branchenprimus mit Bosch derweil an vollautonomen Ladestationen.

Jeder fünfte BMW bald elektrisch

Schon Mitte vergangenen Jahres hatte Mercedes-Benz (ETR:MBGn) bekanntgegeben, ChatGPT als Erweiterung des hauseigenen MBUX-Systems, also der interaktiven Sprachsteuerung zur Verfügung zu stellen. Dabei handelte es sich allerdings nur um ein dreimonatiges Beta-Testprogramm, das ausschließlich Fahrern in den USA per App-Download offenstand. Mercedes kündigte an, dass der Sprachassistent dadurch nicht nur den Fahrer unterstützen, sondern auch authentische Unterhaltungen führen könne – etwa über Sehenswürdigkeiten am Zielort. Gleichzeitig präsentierte Mercedes eine neue Methode zur Minimierung von Fehlern durch die KI, um Risiken durch fehlerhafte Informationsausgaben zu verringern: Ein eigens entwickeltes System soll KI-generierte Informationen demnach auf Plausibilität prüfen und missverständliche Ergebnisse ausfiltern.

Dank Amazons Alexa will BMW nun Ähnliches in den eigenen Fahrzeugen erreichen: Fahrer sollen dank Amazons weltbekannter KI-Stimme nicht mehr nur auf voreingestellte Sprachbefehle zurückgreifen, sondern mit dem Auto auch Dialoge in natürlicher Sprache führen können. In Serie gehe der neue Sprachassistent jedoch erst, sobald man sicherstellen könne, dass die höchsten Sicherheitsstandards erfüllt seien, ließ BMW verlauten. Mit Alexa an Bord werden künftig auch die BMW-Elektroautos unterwegs sein, deren Anteil an der Produktion auch dieses Jahr weiter gesteigert werden soll, nachdem 2023 schon jedes 15. von BMW verkaufte Fahrzeug batteriebetrieben war. 2024 sollen aus knapp 380 000 abgesetzten E-Autos eine halbe Million werden, was einer Quote von 20 Prozent aller voraussichtlich verkauften BMW-Modelle entspräche.

Volkswagen setzt auf ChatGPT

Auch Volkswagen wird künftig weiter die E-Auto-Schiene forcieren – ebenso wie KI-Implementierung. Die Wolfsburger setzen dabei allerdings auf den Chatbot ChatGPT des mittlerweile gereiften KI-Startups OpenAI, mit engen personellen und strukturellen Verbindungen zu Microsoft (NASDAQ:MSFT). Auf der Elektronik-Messe CES 2024 in Las Vegas kündigte Volkswagen an, ChatGPT werde in Kombination mit der nativen Sprachsteuerung IDA „Gespräche bereichern, Fragen beantworten und vieles mehr – alles im Sinne der Sicherheit in intuitiver und natürlicher Sprache, ohne dabei den Verkehr aus dem Blick zu verlieren“. Dabei erhalte der Bot „keinerlei Zugriff auf die Fahrzeugdaten, Fragen und Antworten werden im Sinne eines bestmöglichen Datenschutzes umgehend gelöscht“. Die neue KI-Unterstützung war aber nicht die einzige Innovation, die der Weltmarktführer des Automobilsektors in Las Vegas zu verkünden hatte.

Gemeinsam mit dem Bosch-Konzern tüftelt Volkswagen nämlich an autonomem Laden für die eigenen E-Fahrzeuge. Dazu will die VW-Softwaretochter Cariad Elektroautos in dafür ausgerüsteten Parkhäusern selbstständig zu einer Ladesäule fahren und die Batterie per automatischem Anschluss auffüllen lassen. Getestet wurde das fahrerlose Laden in einem Entwicklungs-Parkhaus von Bosch in Ludwigsburg: Sobald das Auto an die Ladesäule gefahren ist, steckt ein Roboterarm das Ladekabel ein und zieht es wieder ab, sobald die Batterie voll ist, woraufhin sich das Auto einen Platz im Parkhaus sucht. Bosch plant nun, weitere derartige Parkhäuser in Deutschland mit der notwendigen Infrastruktur auszustatten. Die beiden Konzerne möchten damit das Problem der Wartezeiten vor Ladesäulen lösen, VW tritt dabei als Entwicklungspartner auf.

Autonomes Laden vorerst Zukunftsmusik

Die Idee bleibt zunächst aber ein futuristischer Wunschtraum – und das nicht etwa, weil die Autos damit überfordert wären, autonom an die Ladesäule zu fahren und anschließend einzuparken. Hauptsächlich scheitert autonomes Laden derzeit daran, dass die meisten E-Autos noch keine elektrisch und automatisch öffnende Ladeklappe haben. Das soll sich aber bald ändern, wenn es nach Volkswagen geht, schließlich will man die globale Autokrone auch künftig verteidigen, wenn immer mehr Autos elektrisch fahren. Bosch wiederum bezeichnete sich bei der Gelegenheit in Las Vegas als Vorreiter in Sachen Elektromobilität und schraubt zusätzlich an einem Wasserstoffmotor für Lastwagen, dessen Entwicklung in diesem Jahr noch abgeschlossen werden soll.

Dank der Innovationsfreude von Volkswagen, Mercedes-Benz und BMW wird die Automobilbranche einmal mehr ihrer tragenden Rolle für die deutsche Wirtschaft gerecht. Wer nicht nur bei der Nutzung der künftig KI-gestützten Sprachassistenten vom Fortschritt der deutschen Autobauer profitieren will, dem sei unser DAX40-Paket ans Herz gelegt, in dem wir Volkswagen, Mercedes, BMW und die 37 weiteren Aktien des deutschen Leitindexes regelmäßig analysieren. Am 21. Januar kommt übrigens unser ausführlicher Sonderbericht über den deutschen Aktienmarkt – inklusive langfristiger Prognosen, die für Trader wie Investoren relevant sind. Alle Sonderberichte zu den von uns analysierten Märkten stellen wir jedem Abonnenten zur Verfügung, unabhängig vom gebuchten Paket. Schauen Sie also gerne rein und erkunden Sie mit uns die Zukunft der globalen Wirtschaft!

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