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Ölpreis nahe 60 Dollar: 3 Schieferölförderer, die einen Blick wert sind

Veröffentlicht am 27.03.2019, 10:19
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Nachdem sie 2018 im freien Fall beendet hatten, sind die WTI-Rohölfutures seit Anfang des Jahres um rund 30% gestiegen. Der Benchmark für den US-Ölmarkt, der letzten Woche 60,39 USD das Fass erreichte, seinem höchsten Niveau seit November, wurde zum Zeitpunkt des Artikels zu 59,84 USD gehandelt.

WTI crude oil weekly chart

Für die meiste Zeit in 2019 wurde der Preis des Rohstoffs von den Anstrengungen der Organisation Erdölexportierender Länder (Organization of the Petroleum Exporting Countries, OPEC) und nicht im Kartell organisierten Verbündeten wie Russland hochgehalten, die versprochen haben, in diesem Jahr rund 1,2 Mio Fass (barrels per day, bpd) an Öl vom Markt zu nehmen. Aber dann sind die US-Schieferölförderer gekommen, um die Lücke zu füllen—und mehr als das; sie pumpen das schwarze Gold auf Rekordniveau aus dem Boden, fast 12 Mio bpd, so die wöchentlichen Daten der US-Energieinformationsagentur (EIA).

Und dann sagt auch noch die Internationale Energieagentur (IEA) voraus, dass die US-Schieferölförderung über die nächsten fünf Jahre um weitere 4 Mio bpd ansteigen wird, was suggeriert, dass die Rohölförderung in den Schieferölgebieten weiter mit Macht zunehmen wird.

US Shale Oil Boom, 2010-2020

Diese Steigerungen werden wahrscheinlich das Wachstum der globalen Nachfrage übertreffen, was den USA einen noch höheren Anteil am Weltmarkt geben dürfte und sie zu einem wichtigeren Exporteur als Saudi-Arabien macht.

Alles in Allem glauben wir, dass dies der ideale Zeitpunkt für Investoren ist, um sich bei einigen Schieferölfirmen einzukaufen. Unten haben wir drei Aktien aufgeführt, die in den kommenden Monaten dem Markt davonziehen dürften. Um in den tausenden, mit dem Energiesektor verbundenen Namen auf dem Aktienticker nicht den Überblick zu verlieren, haben wir uns auf die Firmen beschränkt, die in den USA beheimatet sind und deren Marktwert derzeit die 2 Mrd USD erreicht oder übersteigt.

1. EOG Resources: Amerikas führender Schieferölproduzent

Während EOG Resources (NYSE:EOG) nur der drittgrößte Ölproduzent in den USA sein mag, hinter Chevron (NYSE:CVX) und Exxon Mobil, ist es bei weitem der Branchenführer bei der Ölextraktion aus Schiefern.

Im vierten Quartal 2018 förderte EOG im Durchschnitt 479.000 bpd aus Schieferölformationen auf dem amerikanischen Festland, mehr als das Doppelte seines größten Konkurrenten Pioneer Natural Resources (NYSE:PXD). Den größten Anteil daran hatte die Lagerstätte Eagle Ford, wo das Unternehmen der größte Förderer ist und letztes Jahr im Durchschnitt 157.000 bpd produzierte.

EOG Resources gehören auch Bohrlizenzen in weiten Gebieten im Permischen Becken, dem Bakken Ölgebiet, dem DJ Becken und den Becken am Powder River. Der große Vorrat an Stellen für Bohrungen gibt EOG den Spielraum seine US-Ölförderung mit einer kumulierten jährlichen Wachstumsrate von 15% (compound annual growth rate, CAGR) bis ins Jahr 2020 hindurch zu wachsen, unter der Annahme eines durchschnittlichen Ölpreises von 50 USD das Fass und einer Wachstumsrate von 25%, sollte der Preis bei 60 USD das Fass liegen.

EOG Resources daily chart

Während die Aktie, die den Handel am Dienstag zu 94,77 USD beendete, in den letzten 12 Monaten 12% an Wert verloren ist, ist sie seit Jahresanfang um 8,6% gestiegen.

2. Exxon Mobil: Mit Macht ins Schieferöl als die Kleinen sich zurückhalten

Der globale Ölgigant Exxon Mobil (NYSE:XOM) ist der zweitgrößte US-Ölproduzent, mit einer Produktion von knapp über 4 Mio bpd an Öläquivalenten.

Nachdem es die erste Phase der Schieferölbonanza im Permischen Becken zum Großteil verschlafen hatte, die so richtig in 2013 in Gang kam, ist Exxon Mobil jetzt dabei ein massives Schieferölprojekt in New Mexicos Chihuahuan Wüste zu errichten. Die Vorstände des Konzerns haben geprahlt, dass dieses Projekt es Exxon Mobil erlauben wird, dem notorischen Auf und Ab in der Industrie zu entkommen.

U.S. shale oil output

Die Expansion kommt, als kleinere unabhängige Produzenten ihre Expansion verlangsamen. Sie bauen auch Arbeitsplätze und Budgets ab, als die Investoren darauf drängen, dass sie ihre Ausgaben unter Kontrolle halten und die Renditen erhöhen.

Exxon betreibt 48 Bohrtürme in der Region und plant in diesem Jahr sieben weitere hinzuzufügen, so Drillinginfo Inc. Exxon CEO Darren Woods sagte am 6. März, dass wenn es ums Schieferöl geht, sein Unternehmen die Industrie auf den Kopf stellen werde. Exxon berichtete in seinem jüngsten Ergebnisreport am 1. Februar, dass seine Förderung im Permischen Becken gegenüber dem Vorjahr um 90% gestiegen ist.

XOM daily chart

Die Größe des Unternehmens und seine Geschäftsbereiche könnte es Exxon erlauben, sogar dann zweistellige Renditen im Permischen Becken zu erzielen, wenn die Ölpreise unter 35 USD absacken, fügte Vizepräsident Neil Chapman an. Anteile der Firma sind seit Jahresanfang um 18,7% gestiegen auf gestern Nacht 80,96 USD.

3. Occidental Petroleum: Neues Schwergewicht im US-Ölexportboom

Occidental Petroleum (NYSE:OXY) ist der größte Öl- und Gasproduzent im Permischen Becken, das sich über Westtexas und den Südosten New Mexicos erstreckt, was die Firma zu einem Schwergewicht in der US-Energieindustrie macht.

Das Unternehmen ist zu einem der größten Exporteure von US-Schieferöl geworden und ist auf Augenhöhe mit großen Energiehändlern wie Vitol Group und Supermajors wie Exxon und Chevron. Occidental exportiert derzeit 300.000 bpd, rund 10% aller US-Rohölexporte.

Mit Plänen für eine Verdopplung der Exporte auf 600.000 bpd in 2020, wie Cynthia Walker, Vizepräsident für Midstream und Vermarktung bei Occidental im März angab , macht der Konzern keine Anstalten, eine langsamere Gangart einlegen zu wollen. Die Gewinne vom Midstream und Vermarktungsgeschäft zu dem auch Exporte gehören, schoss in 2018 um das siebzehnfache auf bereinigt 1,9 Mrd USD hoch, vor allem dank des Transports von Rohöl aus dem Permischen Becken zu den Raffinerien und den Exportterminals am Golf von Mexiko.

OXY chart

Das Unternehmen hat die Kapazität rund 470.000 bpd aus dem Permischen Becken über Pipelines abzutransportieren und will in 2019 weitere Kapazitäten hinzufügen, sagte CEO Vicki Hollub auf einer Industriekonferenz im vergangenen Jahr. Die Occidental-Aktie ist bislang in 2019 um 10% gestiegen und schloss den Handel gestern zu 67,08 USD ab.

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