Sichern Sie sich 40% Rabatt
👀 👁 🧿 Biogen: +4,56% nach Quartalszahlen. Unsere KI erkannte das Potenzial bereits im März 2024.
Welche Aktie wird als nächstes durchstarten?
Jetzt Aktien finden

Nach dem Börsen-Boom: Kleinanleger gehen pleite

Veröffentlicht am 28.02.2023, 06:31
Aktualisiert 15.02.2024, 09:10

In einem kürzlich erschienenen Artikel des Wall Street Journal wurde erörtert, wie die Gewinne privater Trader, die während der Pandemie Millionen mit dem Handel auf dem Markt gemacht haben, nun größtenteils in Rauch aufgegangen sind.

"Der Amateur-Trader Omar Ghias sagt, er habe etwa 1,5 Millionen Dollar angehäuft, als die Aktienkurse zu Beginn der Pandemie explodierten und eine Spekulationswut einsetzte, die sich auf alle Märkte ausbreitete.

Mit dem Anstieg seiner Gewinne stiegen auch seine Ausgaben für alles Mögliche, von Sportwetten über Bars bis hin zu Luxusautos. Er sagt, er habe sich auch viel Geld geliehen, um seine Positionen auszubauen.

Als die Party zu Ende war, war auch sein Vermögen dank einiger erfolgloser Marktwetten und seiner exzessiven Ausgaben weg. Um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, arbeitet er jetzt in einem Feinkostladen in Las Vegas, wo er rund 14 Dollar pro Stunde plus Trinkgeld verdient, und verkauft Anlagen in Timeshares. Er sagt, dass er kein Geld mehr in den Markt investiert hat.

"Ich fange wieder bei Null an", sagte der 25-jährige Ghias

Sein Schicksal ist nicht einmalig. Während der pandemiebedingten Lockdowns in den Jahren 2020 und 2021 wendeten sich zahlreiche Amerikaner dem Glücksspiel an der Börse zu, um ihre geliebten Sportwetten zu ersetzen, während die Wirtschaft eigentlich brachlag. Zwischen "Konjunkturpaketen", steigenden Bankkonten, zu viel Zeit zuhause und kostenlosen Aktienhandels-Apps auf jedem Handy stürzten sich diese "Trader“ auf den Markt und jagten allem und jedem hinterher - von Kryptowährungen bis zu bankrotten Unternehmen.

Wenn Ihnen das alles bekannt vorkommt, ist das nicht überraschend.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Im Juni 2020 schrieb ich einen Artikel über das spekulative Verhalten privater Händler, das dem von 1999 und 2007 ähnelt. Darin heißt es:

"Sind wir Im Jahr 1999 oder 2007? Kleinanleger überschwemmen den Markt, während die Spekulationen mit spürbaren Übertreibungen und dem Glauben, dass es kein Abwärtsrisiko gibt, ausufern. Was kann schon schiefgehen?

Erinnern Sie sich an diesen Werbespot?"

"Der Etrade-Werbespot wurde während des Super Bowl XLI im Jahr 2007 ausgestrahlt. Im folgenden Jahr brach die Finanzkrise aus, die Märkte gingen in den Keller und Investoren verloren 50 % oder mehr ihres Vermögens.

Es war jedoch nicht das erste Mal, dass dies geschah.

Das Gleiche gab es schon Ende 1999. Dieser Werbespot wurde 2 Monate vor Beginn des Platzens "Dot.com"-Blase ausgestrahlt, als die Anleger wieder einmal glaubten, "investieren sei so einfach wie das kleine Einmaleins."

Natürlich waren die Kleinanleger damals von Gier und der "Angst, etwas zu verpassen" getrieben. Doch schon damals stellten wir fest:

"Ich verstehe ... Wenn Sie zu den jüngeren Lesern gehören, die noch nie einen echten "Bärenmarkt" erlebt haben, würde ich auch nicht glauben, was ich Ihnen sage.

Aber nachdem ich den Crash von '87 miterlebt habe, Geld in den Jahren 2000 und 2008 verwaltet und den "Großen Crash von 2020“ mitgemacht habe, kann ich Ihnen sagen, dass die Zeichen alle in eine Richtung deuten.”

Eine andere Denkweise

Wir haben in unseren Artikeln mehrfach davor gewarnt, dass die Aktivitäten privater Trader sehr schlecht ausgehen können. In einem Artikel war eine der Kernaussagen, dass die Generation Z Schulden aufnimmt, um zu investieren.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

"Junge Investoren nehmen private Schulden auf, um Aktien zu kaufen. Ich habe so etwas seit Ende 1999 nicht mehr erlebt. Damals nutzten "Day Trader" Kreditkarten und Darlehen auf ihre Häuser und Wohnungen, um ihre Anlageportfolios noch stärker zu hebeln.

Jeder, der zwei "echte" Bärenmärkte erlebt hat, kennt das Bild von Menschen, die versuchen, mit "Daytrading" reich zu werden. Der jüngste Anstieg von 'Meme'-Aktien wie AMC (NYSE:AMC) und Gamestop (NYSE:GME), bei denen der 'kleine Mann es der Wall Street heimzahlt', ist nicht neu."

Aber auch hier fühlten sich die Händler unangreifbar, da der Markt fast täglich anzog - je mehr Risiko man einging, desto mehr verdiente man auch.

Wie immer gilt jedoch, dass "Risiko" und "Gewinn" die beiden Seiten derselben Medaille sind und dass die Aufnahme von Fremdkapital für Investitionen letztlich schlechte Folgen hat. Das habe ich im August 2021 festgestellt:

"Investieren ist ein Spiel mit dem 'Risiko'. Oft heißt es - je mehr "Risiko" man eingeht, desto mehr Geld kann man verdienen. Eigentlich definiert Risiko jedoch nur, wie viel Geld weg ist, wenn etwas schief geht

Nach dem 'Dot.com-Crash' lernten viele Menschen die Gefahren von 'Risiko' und 'Hebel' kennen."

Wie das WSJ berichtet, hat sich Ghias in großem Umfang Geld geliehen, um seine Positionen noch zu vergrößern.

Das Ergebnis war jedoch nicht das, was er sich erhofft hatte.

Wichtig ist jedoch, dass Ghias nicht der einzige in seiner Lage ist. Der Abschwung auf dem Markt im letzten Jahr hat dazu geführt, dass viele Kleinanleger endlich ihre Einstellung geändert haben. Das äußert sich so:

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

"Aktuell ziehen sich einige dieser so genannten Retail-Trader nach dem schlechtesten Jahr für Aktien seit 2008 von den Märkten zurück. Andere reduzieren den Umfang ihrer Positionen oder schichten ihr Geld in konservativere Anlagen wie Anleihen oder Cash um."

Angesichts des Einflusses, den private Trader auf die Märkte in den Jahren 2020 und 2021 hatten, könnte ihr Rückzug auch einen zusätzlichen Gegenwind für den Markt mit sich bringen. Am wichtigsten ist jedoch, dass der größte Teil des Geldes, das von den Retail-Tradern zum Handel an den Märkten eingesetzt wurde, aus den pandemiebedingten Stimulus-Paketen der US-Regierung stammte. Wie in einem anderen WSJ-Artikel zu lesen ist, ist dieses Geld nun größtenteils weg.

Überschüssige Ersparnisse während der Pandemie

Natürlich trifft dieser Kapitalmangel jetzt auch auf das Unvermögen, die zunehmenden Kreditkartenschulden zu tilgen, die die junge Generation zur Finanzierung ihres Lebensstils aufgenommen hat. Wie Jeff Sparshott vom WSJ anmerkt:

"Im Jahr 2020 und bis in das Jahr 2021 hinein hat eine Kombination aus staatlichen Stimulus-Anreizen und reduzierten Ausgaben, z. B. für Restaurants und Reisen, die Geldbörsen der Amerikaner gemästet.

"Diese Barmittel halfen ihnen, die Zeit der hohen Inflation im letzten Jahr zu überstehen, aber die Kräfte, die die Ersparnisse angekurbelt hatten, kehrten sich um, als die Pandemiehilfen ausliefen und die Preise in die Höhe schnellten.

"Heute müssen manche Menschen ihre Ausgaben einschränken oder ihre Kreditkartenschulden ausweiten. Viele mussten nach Ansicht der Ökonomen ihre Ersparnisse anzapfen, um sich über Wasser zu halten."

Zahlungsrückstände bei Krediten

Natürlich ist all dies eine Folge der unglaublich schlechten Ratschläge, die in den sozialen Medien verbreitet werden und die von privaten Tradern ungefiltert umgesetzt wurden.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

"Bloß nicht pessimistsch sein"

Im Mai 2022 habe ich einen Artikel für die Epoch Times mit dem Titel "Das unvermeidliche Ende schlechter Ratschläge" geschrieben, in dem ich einen WSJ-Artikel über den Aufstieg einer "neuen Generation von Finanz-Medienstars" kommentierte.

"Während sich die Bevölkerung der USA während der Pandemie auf ihre Sofas zurückzog, stürzten sich Millionen von Möchtegern-Aktienspezialisten - einige von ihnen mit reichlich Stimulus-Geldern auf dem Konto - auf Social-Media- und Messaging-Apps und stürzten sich kopfüber in die Welt des privaten Tradens ein.

Viele der Influencer haben keine formale Ausbildung als Finanzberater und keinen Hintergrund im professionellen Investieren, was dazu führt, dass sie ihr Beratungsfähnchen nach der öffentlichen Meinung drehten oder sogar Ratschläge mit katastrophalen Folgen erteilten."

Dem Artikel zufolge musste man einfach sympathisch rüberkommen, einen Traum verkaufen und auf keinen Fall pessimistisch sein.

Ähnlich wie dieses Paar hier:

Tweet

Das Problem mit der "Bloß-kein-Pessimist-sein"-Einstellung ist offensichtlich. Wenn man sich nur eine Hälfte der Geschichte anhört, wird man von der anderen Hälfte "überrascht".

"Wir wissen, dass Daytrading bei der Mehrheit der Menschen, die es betreiben, nicht zu langfristigem Wohlstand führt. Allerdings nutzen diese Influencer schamlos den Teil des menschlichen Gehirns aus, der weniger Hemmungen hat und denkt: ‘Ich werde die Ausnahme sein.' Das Ergebnis sind Spekulationen und andere sehr riskante Verhaltensweisen." - Ted Klontz, Professor für Behavioral Finance, Creighton University.

Der Wunsch der Generation Z nach "Bloß-kein-Pessimist-sein"-Kommentaren ist der Grund, warum sie dieselben Anzeichen ignoriert haben, die zuvor sowohl Millennials als auch Boomers zum Verhängnis geworden sind.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Auch wenn Social-Media-Stars durch ihre kostenlosen "Bloß-kein-Pessimist-sein"-Anlagetipps "reich" geworden sind, sollte man bedenken, dass sie ihren "Reichtum" nicht mit Investment-Knowhow gemacht haben. Stattdessen war es ihre Fähigkeit, Produkte und Werbung zu produzieren. Das weicht nicht stark von der Art und Weise ab, wie die Wall Street ihr Geld verdient.

Erfahrung ist in der Regel ein harter Lehrmeister, aber wir lernen nur aus Erfahrung, wie wir langfristig erfolgreich Vermögen aufbauen können.

Wie Ray Dalio einmal scherzhaft kommentierte:

"Der größte Fehler, den Anleger begehen, ist zu glauben, dass das, was in der jüngsten Vergangenheit geschehen ist, auch weiterhin Bestand haben wird. Sie gehen von der irrigen Annahme aus, dass etwas, das in der jüngsten Vergangenheit eine gute Investition war, heute immer noch eine gute Investition ist. In der Regel bedeuten hohe Renditen in der Vergangenheit einfach, dass ein Vermögenswert teurer geworden ist und jetzt ein (relativ) schlechteres, nicht ein besseres Investment ist.”

Das ist der Grund, warum sich alle großen Investoren in der Geschichte, eine bestimmte grundlegende Investitionsregel (in unterschiedlichen Ausprägungen) zu Herzen nehmen:

"Verliere kein Geld."

Der Grund dafür ist einfach: Man ist aus dem Spiel raus, wenn das Geld weg ist. Viele junge Anleger haben ihre Erfahrungen gemacht, indem sie den größten Teil ihres Geldes alten Hasen überlassen haben. Das ist eine der ältesten Geschichten an der Wall Street.

Während die Millennials die "Boomer" auf den Finanzmärkten schnell mit "sie kapieren es einfach nicht" abtaten, gab es eine noch einfachere Wahrheit. Wir haben es 'kapiert.' Wir sind lange genug dabei, um zu wissen, wie solche "Deals" letztendlich ausgehen. Wenn sie doch nur jemand hätte warnen können.

Anzeige eines Dritten. Hierbei handelt es sich nicht um ein Angebot oder eine Empfehlung von Investing.com. Siehe Offenlegung hier oder Werbung entfernen .

Aktuelle Kommentare

Ich habe es für euch korrigiert: Nach dem Börsen-Boom: Ban ken und Hed gefo nds gehen Ple ite.
#AMC gekommen um zu Bleiben!🚀
Dummschwätzer
einfach Geduld haben, ohne Hebel und nicht der Gier verfallen.
Ich weiß nicht genau, ob es so ist, aber ich habe bisher in jedem Brokerhaus die ausgewiesene Gewinn/Verluststatistik bei Derrivaten gelesen…… anfänglich irritiert, denn es gab keine in der die eine Verlustquote unter 77% hatte…. Allerdings wenn ich hier so die einzelnen Kommentare lese und zusätzlich die hauptsächlich auf STORYTELLING aufgebauten Analysen/Kaufempfehlungen, ist es eigentlich nur eine logische Schlussfolgerung
Ja, vielleicht sollte man seine Finger vom Traden lassen und einfach strategisch anlegen. Gier frisst Hirn.
traden vllt nicht mal so schlimm - optionen sind das größte übel und übersteigen vom volumen schon den gesamten regulären aktienmarkt
so ist es Lance!
Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.