Um mehr als 30 USD oder rund 2,5% brach der Goldpreis am gestrigen Montag ein, nachdem positive Wirtschaftsdaten aus den USA bekannt wurden. Damit liegt der Preis für das gelbe Metall auf einem Niveau, das zuletzt Anfang Juli dieses Jahres zu beobachten war.
Auslöser für den Kursrutsch war, dass das produzierende Gewerbe in den USA im November so schnell wuchs wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr. Mit 57,3 Punkten, alles über 50 Punkten bedeutet Wachstum, lag der entsprechende Index noch über den Erwartungen der Experten. Das wiederum ließ nach Ansicht vieler Anleger die Wahrscheinlichkeit steigen, dass die US-Notenbank ihre Gelddruckmaschinen doch noch dieses Jahr langsamer laufen lassen könnte.
Die negative Goldpreisentwicklung zog auch die Aktien des Sektors in Mitleidenschaft. So fiel beispielsweise der Market Vector Gold Miners ETF, der Anteile an den größten Goldproduzenten der Welt hält, auf ein Fünfjahrestief. Während Gold dieses Jahr mittlerweile 27% an Wert verloren hat, sind die Aktien der großen Goldproduzenten noch deutlich stärker unter die Räder gekommen.
Zum Handelsschluss gestern verlor beispielsweise Branchenprimus Barrick Gold (WKN 870450) etwas mehr als 6% oder mehr als 1 Mrd. Dollar an Marktkapitalisierung, wobei fast 20 Mio. Aktien den Besitzer wechselten. Damit legte der Konzern am gestrigen Handelstag die schwächste Performance unter den Großen der Branche hin.
Barrick kämpft mit einem immensen Schuldenberg und nahm erst vor kurzem 3 Mrd. Dollar über eine Kapitalerhöhung ein, die von den institutionellen Investoren mit wenig Begeisterung aufgenommen wurde. Der Konzern aus Toronto hat zudem die Arbeiten an seinem gigantischen und gigantisch teuren Pascua Lama-Projekt an der Grenze von Chile und Argentinien auf Eis gelegt, um seine Bilanz zu stärken und die Kosten zu senken.
Der designierte neue Barrick-Chairman John Thornton dürfte nach Ansicht vieler Beobachter den Konzern auf den Kopf stellen und strebt Medienberichten zufolge einen Deal mit chinesischen Investoren an.
Barrick, das Unternehmen wird dieses Jahr voraussichtlich mehr als 7 Mio. Unzen Gold produzieren, ist an der Börse Toronto derzeit 19,3 Mrd. CAD wert und so mit 52% weniger als noch zu Jahresbeginn. Vor gerade einmal zwei Jahren wurde Barrick von der Börse noch mit 54 Mrd. CAD bewertet.
Auch Branchenschwergewicht Newmont Mining (WKN 853823), mit einer Marktkapitalisierung von 12 Mrd. Dollar, entkam dem Abwärtsstrudel nicht und verlor im regulären Handel 4%. Der drittgrößte Goldproduzent der Welt hinter Newmont, die südafrikanische AngloGold Ashanti (WKN 915102) baute den Verlust von schon fast 60% dieses Jahr aus und rutschte in New York um weitere 6,7% ab. Die ebenfalls in Südafrika beheimatete Gold Fields (WKN 856777) verlor „nur” rund 3% in New York, hat 2013 aber auch bereits rund 69% an Wert abgegeben. Die Anleger bestrafen den Konzern für die Entscheidung, in Mitten der Krise, Goldminen mit hohen Kosten von Barrick zu kaufen.
Die kanadische Goldcorp (WKN 890493) gab um 3,9% nach. Der Konzern wurde dieses Jahr zum nach Marktkapitalisierung größten Goldproduzenten weltweit, da die Börsenbewertung im Vergleich zur Peer Group weniger stark litt. Doch der schwache Goldmarkt hat nun auch Goldcorp erreicht, das dieses Jahr mit einer Produktion von rund 2,5 Mio. Unzen des gelben Metalls rechnet. In Toronto ist die Marktkapitalisierung des Konzerns seit August um 8 auf nun nur noch 17,4 Mrd. CAD gefallen.
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