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Netflix: Streaming-Gigant mit wachsenden Risiken; bekommen die Bären doch recht?

Veröffentlicht am 08.07.2019, 09:41
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05

Der Videostreamingriese Netflix Inc. (NASDAQ:NFLX) hat seinen Anlegern eher uncharakteristisch langweiliges Jahr beschert. Die Aktie hat sich in den letzten 12 Monaten kaum von der Stelle gerührt, was Befürchtungen ausgelöst hat, dass für den Produzenten einiger der populärsten Fernsehshows, die besten Zeiten in diesem Konjunkturzyklus vorbei sein könnten.

Mit einem Kurs von 380,55 USD zu Handelsende am Freitag ist die Netflix Aktie in den vergangenen 12 Monaten um über 9% gesunken, nachdem sie im Juni ihr Allzeithoch von 423,19 USD erreicht hatte. In dem vorangegangenen Jahrzehnt hatte sich das Unternehmen von einem Videoverleih entwickelt und seinen Investoren unvorstellbare Renditen eingebracht. Die Aktie schoss in etwas mehr als einem Jahrzehnt um über 6.000% in die Höhe.

Netflix price chart

Es ist nichts Ungewöhnliches, dass hochfliegende Technologieunternehmen an Schwung verlieren und nicht mehr als Wachstum vorweisen, das die Märkte schon eingepreist haben, was häufig zu kurzen Kursrückschlägen führt. Bei Netflix ist die gegenwärtige Schwäche allerdings tiefgreifender wegen des sich rasch verändernden Wettbewerbsumfelds am Markt. Hier sind die drei größten Gefahren für Netflix, die den Kurs der Aktie aus unserer Sicht auch künftig unter Druck setzen werden.

1. Neue Konkurrenz

Der Wettbewerb für Netflix ist mit Sicherheit schärfer geworden und das Unternehmen beginnt dies zu spüren. Die größte Herausforderung wird unserer Meinung nach vom globalen Unterhaltungsgiganten Walt Disney Company (NYSE:DIS) kommen, der eine Kriegskasse aufbaut, um die Konkurrenz im Video-Streaminggeschäft anzugreifen, da der Abwärtstrend im Kabelgeschäft sich verstetigt hat.

Disney kündigte im April an, dass es den Konkurrenten Netflix mit seiner Disney+ angreifen wird, die in den USA am 12. November zu 6,99 USD im Monat an den Start gehen wird—die Hälfte dessen, was Netflix verlangt. Es wird Programme von Disneys größten Filmserien wie Star Wars und Marvel anbieten, zusammen mit neuen, originalen Inhalten. Der Dienst soll bis Ende des Bilanzjahres 2024 zwischen 60 und 90 Mio Abonnenten anlocken.

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Disney sagte in diesem Jahr, es werde auf rund 150 Mio USD an Betriebseinkommen verzichten, als es Lizenzierungen an konkurrierende Dienste wie Netflix eingestellt. “Captain Marvel” der Superheldenhit ist der erste Disney Film seit Jahren, der nicht auf Netflix zu sehen sein wird.

Letztes Jahr kündigte NBCUniversal an, es plane die populäre Sitcom “The Office” aus dem Netflix Katalog zu nehmen und in 2021 seine eigene Online-Plattform in Betrieb zu nehmen. The Office ist die beliebteste Show auf Netflix und kam im letzten Jahr auf 52 Mrd Zuschauminuten, so NBCUniversal, das eine Tochter des US-Kabelanbieters Comcast Corp (NASDAQ:CMCSA) ist.

Und immer mehr Unternehmen stürzen sich ins Streaminggeschäft, als mit Apple Inc. (NASDAQ:AAPL) und Amazon (NASDAQ:AMZN) zwei weitere Unternehmen große Pläne haben, sich einen größeren Anteil am Kuchen abzuschneiden. Im März stellte Apple einen Dienst mit originalen Inhalten namens Apple TV+ vor, das im Wesentlichen eine aktualisierte TV-App ist und einen Apple TV Kanaldienst, um Zugang zu externen Anbietern wie HBO, Showtime und Starz zu bekommen.

2. Immer höhere Geldaufwendungen

All diese neue Konkurrenz bedeutet, dass Netflix mehr Geld ausgeben wird, um originale Inhalte zu schaffen und diese aggressiver vermarkten muss, um weiter neue Abonnenten zu gewinnen, die bald mit neuen Angeboten und Attraktionen überschwemmt werden dürften.

Letztes Jahr gab Netflix mehr als 12 Mrd USD für den Kauf, die Lizenzierung und die Produktion von Inhalten aus. In diesem Jahr dürfte diese Zahl auf bis zu 15 Mrd USD steigen, als das Unternehmen 2,9 Mrd USD allein für die Vermarktung vorgesehen hat. Diese Kosten kommen auf einen Umsatz von 20,2 Mrd USD in 2019, sollten die von Refinitiv befragten Analysten Recht behalten.

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Seit Mitte 2014 ist der Cashflow von Netflix negativ gewesen, was eine Zeitbombe für Bären ist, die glauben, dass Netflix weit von einem positiven Cashflow entfernt ist— und das diese Tatsache bald auch von den Bullen nicht mehr ignoriert werden kann.

“Es gibt Wettbewerber mit viel Geld, die die gleichen Produzenten anheuern und verlockende Inhalte schaffen werden. Deswegen haben sie keine geschützte Wettbewerbsposition wie Amazon oder Google (NASDAQ:GOOGL),” sagte der Shortseller Andrew Left, der erfolgreich gegen Aktien wie Valeant Pharmaceuticals (NYSE:BHC) gewettet hat, auf CNBC.

3. Gesättigte Heimatmärkte

Eine weitere große Herausforderung für den Streamingdienst ist es, wie er das Wachstum befeuern kann, wenn die Investoren Renditen sehen wollen.

Nachdem es die Preise in einigen seiner größten Märkte angehoben hatte, sagt Netflix voraus, dass es im zweiten Quartal, das am 30. Juni zu Ende gegangen ist, nur 5 Mio neue Kunden gewinnen wird, was um einiges unter der Wall Street Schätzung von 6,09 Mio liegt. Das Unternehmen führte das geringere Wachstum teilweise auf seine höheren Preise zurück.

Auch wenn die Preiserhöhungen helfen sollten, die Margen von Netflix zu stärken, kommen sie zu einem Zeitpunkt, wenn die Konkurrenz sich anschickt, den Wettbewerb intensiver zu machen. Und was passiert, sollte das Abonnentenwachstum in dem lukrativsten Markt, Nordamerika, sich weiter verlangsamen und das Unternehmen jedes Jahr mehr Geld verbrennen muss, um sich weiter am Markt zu halten? Das wird ein Mix sein, den die Investoren kaum noch werden beiseite schieben können und der Aktienkurs dürfte diese Realität früher oder später widerspiegeln.

Fazit

Die Netflix Aktie war über das vergangene Jahrzehnt hin eine weitgehend rückschlagsfreie Erfolgsgeschichte. Aber mit dem schärfer werdenden Wettbewerb, steigenden Kosten und der Sättigung des Heimatmarktes wird es dem Streamingpionier zusehends schwerfallen, diese Entwicklung beizubehalten. Das Quartalsergebnis des Unternehmens, das am 17. Juli veröffentlicht wird, dürfte neue Einblicke in diese Risiken geben.

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