Nach der Entscheidung der Reserve Bank of New Zealand, den offiziellen Leitzins auf ein Rekordtief von 1,50% zu senken, ist der Kiwi in der asiatischen Sitzung auf ein neues Mehrmonatstief gefallen und der NZD/USD erreichte 0,6527, ein Minus von 1,18% gegenüber dem Vortag. Der Kiwi konnte seine Tagesverluste jedoch schnell wieder eindämmen, da das Währungspaar während des europäischen Morgens zurück auf 0,6592 ging. Auch eine Verbesserungder Risikostimmung insgesamt, d.h. eine Erholung der Aktien - half dem Kiwi dabei, zu steigen.
Die Entscheidung der RBNZ war keine wirkliche Überraschung, da die meisten Ökonome von einer solch zurückhaltenden Massnahme ausgegangen sind. Die unerwartete Schwächeder Inflation und der enttäuschende Stellenbericht im ersten Quartal liessen der RBNZ keine andere Wahl, als die Geldpolitik zu lockern. Der Verbraucherpreisindex fiel im 1. Quartal auf 1,5% im Jahresvergleich, während die Ökonome von einem Anstieg von 1,7% ausgegangen waren. Auch wenn die Arbeitslosenquote im 1. Quartal auf 4,2% gefallen ist, ist die Beschäftigungsveränderung im Quartalsvergleich um 0,2% gefallen, was zeigt, dass dieser Wert nur erreicht wurde, weil die Beschäftigungsquote gefallen ist (von 70,9% auf 70,4%).
Die RBNZ und auch die RBA gehören zu den wenigen Zentralbanken, die hinsichtlich ihrer Geldpolitik immer noch Spielraum haben. Zudem haben sie im Gegensatz zur Federal Reserve nicht damit angefangen, die Geldpolitik zu straffen, was es einfacher macht, die Lockerungsmassnahmen wieder aufzugreifen. Die RBNZ wird sehr wahrscheinlich in den nächsten Monaten datenabhängig bleiben, wobei es wahrscheinlich ist, dass wir eine weitere Zinssenkung sehen werden.