- Berichtet am Montag, den 21. März, nach Börsenschluss die Zahlen für das dritte Quartal 2022
- Umsatzerwartung: 10,63 Milliarden Dollar
- EPS-Erwartung: 0,71 Dollar
In letzter Zeit hat der weltgrößte Sportartikelhersteller Nike (NYSE:NKE) den Investoren ein interessantes Chancen-Risiko-Verhältnis geboten. Zwar leidet sein Absatz auf dem zweitgrößten Markt China weiterhin unter den Corona-Beschränkungen, doch die robusten Ausgaben in Nordamerika gleichen diese Belastungen wieder aus.
Wenn der Hersteller von Air Jordan- und Air Force 1-Sneakern heute seine aktuellen Quartalszahlen vorlegt, steht in erster Linie diese regionale Diskrepanz im Vordergrund, die sich in den Zahlen des Unternehmens aus Beaverton, Oregon, widerspiegelt. Der Umsatz im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2022 dürfte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stagnieren, während der Gewinn je Aktie nach Einschätzung der Analysten von 0,9 auf 0,71 Dollar fallen könnte.
Aufgrund bestehender Produktionsstörungen in Asien und einer nachlassenden Nachfrage meldete Nike für das zweite Quartal einen Umsatzrückgang von etwa 20 %. In Nordamerika hingegen stiegen die Erlöse im gleichen Zeitraum um etwa 12 %.
Die Aussichten für den Absatz in China dürften sich kurzfristig weiter eintrüben. Grund dafür sind die in den letzten Tagen sprunghaft angestiegenen Corona-Infektionen in China - so viele wie seit Beginn der Pandemie nicht mehr - und die daraufhin erlassenen Verbote und Ausgangssperren in Städten des asiatischen Landes.
Diese Probleme machten Nike in diesem Jahr für Investoren weniger attraktiv, so dass die Aktie 2022 bisher um mehr als 21 % gefallen ist. Die Aktien schlossen am Freitag bei 131,24 Dollar.
Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen spricht nach wie vor viel für die Nike-Aktie. Man geht davon aus, dass sich die NKE-Aktie angesichts der steigenden Verbrauchernachfrage und des erfolgreichen E-Commerce-Vorstoßes des Unternehmens erholen und Langzeitinvestoren hohe Renditen bescheren wird.
Von 37 Analysten, die von Investing.com befragt wurden, bewerten 29 die NKE-Aktie mit "Outperform".
Grafik: Investing.com
Das 12-Monats-Konsens-Kursziel der Analysten für die Aktie von 164,62 Dollar impliziert ein Kurspotenzial von 25 % zur Oberseite.
Gut gerüstet
Die Credit Suisse (SIX:CSGN) stuft Nike zwar weiterhin mit "Outperform" ein, sagte aber in einer aktuellen Mitteilung:
"Sobald die GJ23-Zahlen mit weniger Risiken behaftet sind, kann die Bewertung im Vergleich zur Peer Group unserer Meinung nach wieder zulegen - und wir halten Nike für den am besten gerüsteten Titel in unserer Coverage, um die aktuellen makroökonomischen Herausforderungen zu meistern."
Ebenfalls auf "Outperform" stufte Baird die Nike-Aktie in einer separaten Notiz ein:
"NKE galt zu Beginn des Jahres 2022 als weniger überzeugende Outperform-Idee, doch glauben wir nun, dass die Stimmung mehr und mehr Sorgen um die globale Makrolage einschließt. Unserer Meinung nach wird NKE im 3. Quartal des Jahres ein ausgeglichenes oder besseres Ergebnis erzielen und eine positive Einschätzung zur Produktnachfrage abgeben."
Eine der wichtigsten Komponenten für Nikes langfristiges Wachstum ist die beschleunigte Umstellung des Unternehmens auf den Online-Handel. So wurde ein Direct-to-Consumer-Geschäft geschaffen, das nicht nur effizient ist, sondern auch zur Verbesserung der Gewinnspannen des Unternehmens beiträgt. Das Direct-to-Consumer-Geschäft von Nike steigerte seinen Umsatz im zweiten Quartal um 9 % auf 4,7 Milliarden Dollar. Dieser Bereich macht nun etwa 40 % des Gesamtumsatzes aus.
Fazit
Auf kurze Sicht steht Nike weiterhin vor Herausforderungen, da die Nachfrage in Asien aufgrund der Pandemie schwach bleibt. Wir halten diese Schwäche jedoch für vorübergehend, schließlich besitzt Nike nach wie vor eine große globale Anziehungskraft und verfügt über ausgezeichnete operative Fähigkeiten. Jede nachbörsliche Schwäche der Aktie sollte als Kaufgelegenheit betrachtet werden.