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Nike-Aktie: Wie steht es um den Adidas-Rivalen?

Veröffentlicht am 03.10.2022, 09:52
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  • Nikes (NYSE:NKE) Lagerbestände sind im letzten Quartal um 44 % explodiert und lassen die Gewinnmargen der Sport- und Freizeitmarke schrumpfen
  • Die Anleger haben die Nike-Aktie aufgrund unsicherer Gewinnaussichten auf eine steile Talfahrt geschickt
  • Trotz der makroökonomischen Gegenwinde gibt es ausreichend Gründe, die langfristigen Aussichten des Unternehmens optimistisch zu sehen
  • Eine starke Verbrauchernachfrage war in der Zeit nach der Pandemie die wichtigste Quelle des Vertrauens in die größte Volkswirtschaft der Welt. Selbst als die Fed ihren aggressivsten geldpolitischen Straffungszyklus seit Jahrzehnten einleitete, glaubten angesichts des erheblichen Nachholbedarfs an Konsumgütern wie Schuhe, Kleidung und Autos noch viele Ökonomen an die Möglichkeit einer weichen Landung.

    Die jüngsten Ergebnisse von Nike deuten jedoch darauf hin, dass selbst die stärkste Säule der US-Wirtschaft nun ins Wanken geraten könnte, während die Verbraucher mit einem Doppelschlag in Form von hoher Inflation und steigenden Zinsen konfrontiert sind.

    Das weltgrößte Sportartikelunternehmen hat dem Markt nun mitgeteilt, dass es mit einem riesigen Berg unverkaufter Produkte ringt - eine Herausforderung, die den Adidas-Rivalen zu aggressiven Preisnachlässen zwingt und seine Gewinnspannen schmälert.

    Am Donnerstag gab das Unternehmen mit Sitz in Oregon bekannt, dass die weltweiten Lagerbestände im Quartal zum 30. August um 44 % auf 9,7 Mrd. USD gestiegen sind. In Nordamerika, dem größten Markt des Sportartikelherstellers, stieg der Bestand an Ladenhütern im Vergleich zum Vorjahr um 65 %, was vor allem auf eine nachlassende Nachfrage und Lieferverzögerungen zurückzuführen ist.

    Vor diesem Hintergrund werden die Margen von Nike in diesem Geschäftsjahr um 200 bis 250 Basispunkte sinken - zuvor war man davon ausgegangen, dass die Margen gleich bleiben oder schlimmstenfalls um 50 Basispunkte zurückgehen würden. 

    Während der Umsatz für das Gesamtjahr währungsbereinigt immer noch im niedrigen zweistelligen Bereich wachsen dürfte, ist das reale Wachstum nun im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich zu erwarten.

    Ist Nike jetzt ein Kauf wert?

    In Reaktion auf das Zahlenwerk schickten die Anleger die Nike-Aktie im Laufe des Freitagshandels auf Talfahrt. Die Aktie verlor bis zu 11,5 % an Wert. Durch den Ausverkauf hat sich Nikes Aktienkurs im bisherigen Jahresverlauf fast halbiert. Die Verluste sind damit mehr als doppelt so hoch wie die des S&P 500 im gleichen Zeitraum.

    Nike Wochenchart

    Trotz der düsteren kurzfristigen Aussichten glaube ich, dass Nike sich von diesem Einbruch erholen kann. Daher sehe ich für langfristig orientierte Anleger eine ausgezeichnete Gelegenheit, diese Aktie zu einer attraktiven Bewertung zu kaufen. 

    Der Hersteller von Air Jordan- und Air Force 1-Sneakern kann auf eine erfolgreiche Geschichte zurückblicken, in der er aus früheren Krisen wie der Dotcom-Krise im Jahr 2000, der Rezession in den Jahren 2008-09 und der COVID-19-Pandemie im Jahr 2020 mit einem noch größeren Marktanteil hervorgegangen ist.

    Nike: Fair Value-Schätzung

    Quelle: InvestingPro

    In einer Kundenmitteilung wies Goldman Sachs auf ähnliche Stärken hin:

    "Obwohl Nike sowohl in China als auch in den USA aufgrund der Lagerbestände auf einige Probleme gestoßen ist, bleiben wir aus den folgenden Gründen optimistisch für diese Aktie: 1) die aktuelle Bewertung erscheint im Vergleich zum historischen Durchschnitt attraktiv, 2) der anhaltende Erfolg bei der Förderung von Innovationen, insbesondere bei Schuhen."

    Auch Morgan Stanley bekräftigte für die Nike-Aktie seine Einstufung "Overweight" und sieht ein Renditepotenzial von 26 % gegenüber dem Schlusskurs vom Donnerstag. 

    Ein weiterer Grund, der Nike zu einer verlässlichen Anlage in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld macht, ist die grundsolide Dividende. Das Unternehmen zahlt derzeit vierteljährlich 0,30 USD pro Aktie und hat seine Dividende in 18 aufeinander folgenden Jahren erhöht. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate der Dividende je Aktie betrug in den letzten fünf Jahren 11,20 %.

    Das Unternehmen nutzt seinen soliden Cashflow auch für den Rückkauf von Aktien. In diesem Sommer genehmigte der Vorstand von Nike ein neues vierjähriges Rückkaufprogramm im Wert von 18 Mrd. USD, das die Rückkäufe im Wert von 15 Mrd. des auslaufenden Geschäftsjahres ersetzt.

    Fazit

    Die jüngsten Ergebnisse von Nike machen deutlich, dass der Sportbekleidungsriese angesichts der nachlassenden Verbrauchernachfrage und der steigenden Lagerbestände infolge der Herausforderungen in der Lieferkette unter schwierigen Bedingungen arbeitet. 

    Diese Schwächephase könnte sich jedoch sehr wohl als Kaufgelegenheit für langfristige Anleger erweisen, die vom Wachstumspotenzial und den attraktiven Erträgen des Unternehmens profitieren wollen.

    Offenlegung: Haris Anwar besitzt Aktien von Nike. Die in diesem Artikel dargelegten Ansichten geben ausschließlich die Meinung des Verfassers wider und sind nicht als Anlageberatung zu verstehen.

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