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Ohrfeige für Boris Johnson, ifo Geschäftsklima zeigt Divergenzen

Veröffentlicht am 25.09.2019, 09:58
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Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,0998 (07:30 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,0984 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 107,34. In der Folge notiert EURJPY bei 118,05. EUR-CHF oszilliert bei1,0856.

Boris Johnson erhielt gestern vom britischen Suprime Court eine schallende Ohrfeige verpasst. Die Anfrage an die Queen, das Parlament außer Kraft zu setzen, war laut Gericht unlawful, void and of no effect and should be . Damit ist der Versuch, die demokratischen Strukturen des Landes befristet auszuschalten, gescheitert. Auch wenn Johnson diese Schlacht verloren hat, ist ihm weiter zuzutrauen, unter der Umgehung von Gesetzen und Beschlüssen des Parlaments, den Brexit erzwingen zu wollen. Das Urteil war damit nur ein weiterer Akt in einem Drama, das immer noch seinen Höhe- und vor allem Schlusspunkt sucht.

Die wirtschaftlichen Kosten des Dramas spiegelt der FTSE 100 wieder, der auf Eurobasis einen Total (PA:TOTF) Return von 14 % in dieses Jahr aufweist und damit abgeschlagen hinter dem Euro Stoxx 50 (+21,5 %) und S&P 500 (24,89 %) liegt. (beide ebenfalls Total Return auf Eurobasis). Aber auch für Europa und die USA ziehen - wie die Frühindikatoren zeigen - dunkle Wolken auf. So konnte das ifo Institut zwar ein leicht steigendes Geschäftsklima mit einer Wertsteigerung von 94,3 Punkten auf 94,6 feststellen. Die Lagekomponente und die Erwartungen driften aber weiter auseinander. Während die Lagekomponente sogar leicht von 97,3 Punkten auf 98,5 stieg, fielen die ohnehin niedrigen Erwartungen weiter von 91,3 auf 90,8 Punkte. Anders formuliert: Die Lage ist ok, aber die Erwartungshaltung entspricht dem Pessimismus des Zeitraums nach der Finanzkrise von 2009.

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In den USA zeigten die jüngsten Daten des US-Conference Boards einen Rückgang der Lage- wie der Erwartungskomponente. Der Rückgang in der Lagekomponente erfolgt von dem höchsten Niveau seit 20 Jahren. Sorgen könnte eher die deutlich zurückgegangene Erwartungskomponente machen, die von 107 Punkten auf 95,8 Punkte fiel. Auszumachen ist damit ein negatives Momentum, mehr aber auch nicht. Ein Abwärtstrend in der Stimmung hat sich bisher nicht gebildet, es bleibt eine Bestätigung der Stimmungseintrübung abzuwarten.

Durch die Daten- und Stimmungslage sollte der Markt zunächst weiter unter Druck geraten. Zu vergessen ist jedoch nicht, dass grade das Sentiment viel schneller wieder drehen kann als die Faktoren, die die Lagekomponente ausmachen. Damit hat es die Politik noch in der Hand, das Ruder herumzureißen. Konstruktive Ansätze vor allem im Handelsstreit, aber auch in der europäischen Strukturpolitik, in den Beziehungen des Westens zu Russland und zu den Spannungen im Nahen Osten können die Stimmung und Märkte schnell wieder anheizen.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Ein Überwinden der Widerstandszone bei 1.1160 80 negiert den positiven Bias des USD.

Viel Erfolg!

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