- Berichtet zum Q4 2020 am Mittwoch, dem 3. Februar, nach Handelsende an der Wall Street
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Umsatzerwartung: 6,08 Milliarden US-Dollar
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Gewinnerwartung: 0,995 USD pro Aktie
Heutzutage haben Anleger viele Gründe, sich für den Zahlungsabwickler PayPal Holdings (NASDAQ:PYPL) zu begeistern. Seit dem Ausbruch der Pandemie im März hat die Aktie eine fulminante Rallye hingelegt. Millionen von Kunden, die wegen der Pandemie kaum noch vor die Haustür gingen, verließen sich auf die Technologie des Bezahldienstleisters für ihre Online-Bestellungen.
Im November teilte PayPal seinen Aktionären mit, dass der Umsatz im Gesamtjahr um 22% steigen könnte (ohne Berücksichtigung von Währungseffekten), da die Zahl der aktiven Konten im Geschäftsjahr 2020 auf mehr als 70 Millionen ansteigen würde. Laut Chief Executive Officer Dan Schulman profitiert PayPal weiterhin von Kunden, die aufgrund der Lockdowns zu Hause festsitzen, und stellte fest, dass sich mehr Verbraucher im Alter von über 50 Jahren bei PayPal anmelden als jede andere Bevölkerungsgruppe.
Schulman sagte:
"Da die Menschen immer mehr Zeit zu Hause verbringen, wird das eindeutig zu mehr Online-Einkäufen führen."
Die Rallye der PayPal-Aktie spiegelt diese Wachstumsdynamik deutlich wider. Die Aktien haben in den letzten 12 Monaten um 112% zugelegt und schlossen am Dienstag bei 249,10 Dollar.
Strategische Maßnahmen
Der pandemiebedingte Anstieg ist zweifellos der Hauptgrund für die starke Performance von PayPal, aber es wäre unfair, dem Management des in San Jose, Kalifornien, ansässigen Unternehmens keine Anerkennung dafür auszusprechen, dass es PYPL so positioniert hat, dass es von dieser Gelegenheit profitieren kann.
PayPal hat in den letzten fünf Jahren eine clevere Wachstumsstrategie verfolgt, begleitet von einer Reihe wohlüberlegter Übernahmen und strategischer Maßnahmen. Um dem zunehmenden Wettbewerb in dem sehr überfüllten digitalen Zahlungsmarkt zu begegnen - wo Disruptoren an allen Fronten angreifen - hat PayPal beschlossen, kostbare Allianzen mit den größten Kreditkartenherausgebern, Visa (NYSE:V) und Mastercard (NYSE:MA), einzugehen und zu zementieren.
Dieser strategische Schritt im Jahr 2016 ermöglichte es Verbrauchern, ihre PayPal-Konten nahtlos mit ihren Kredit- und Debitkarten zu verknüpfen und gleichzeitig den Kreditkartenherausgebern Zugang zur kontaktlosen Zahlungstechnologie zu geben.
In dieser Zeit erwarb PayPal auch eine Reihe von Unternehmen, die es dem Unternehmen ermöglichten, mit der sich schnell verändernden Finanztechnologie Schritt zu halten.
Nach der sehr erfolgreichen Übernahme von Venmo im Jahr 2014, das bei technikbegeisterten jungen Verbrauchern sehr beliebt ist, kaufte PayPal 2018 die schwedische Plattform für kleine Unternehmen iZettle, um global zu expandieren und seine Präsenz in stationären Geschäften zu erhöhen. Hyperwallet, das Firmen hilft, Zahlungen fast überall auf der Welt zu verschicken, war eine weitere wichtige Akquisition im selben Jahr.
Der vielleicht größte Erfolg, der das rasante Wachstum von PayPal ermöglichte, war allerdings die Checkout-Schaltfläche, die auf den Websites der Händler angezeigt wird. Für Kunden ist die Funktion eine enorme Erleichterung, denn sie erspart ihnen das lästige Eintippen von Kartendaten und anderen Zahlungsinformationen bei jeder Transaktion.
Das Ergebnis all dieser Initiativen: Die Ausgaben auf der Plattform des Unternehmens stiegen im dritten Quartal um 36% auf 247 Milliarden US-Dollar. Darin enthalten sind 44 Mrd. USD an Zahlungen, die über die PayPal-Plattform Venmo getätigt wurden, die in den drei Monaten bis zum 30. September ihr bisher bestes Quartal verzeichnete.
Wie geht es mit der PayPal-Aktie weiter?
Die wichtigste Frage, die sich stellt, ist: Wird PayPal auch im Jahr 2021 das Wachstum fortsetzen, das die Aktie vor wenigen Wochen auf ein Allzeithoch von 252 Dollar getrieben hat?
Nachdem sich die PayPal-Aktie innerhalb von 12 Monaten mehr als verdoppelt hat und in den letzten fünf Jahren um mehr als 500% zugelegt hat, wird sie sehr nahe am 12-Monats-Kursziel der Analysten von 256,07 Dollar gehandelt.
Einige Analysten weisen auf die Schwäche im Reise- und Veranstaltungsgeschäft des Unternehmens hin, auf eine Verlangsamung der Kreditgeschäfte, die im Laufe des Jahres anhalten könnte, und auf den Wechsel des ehemaligen Geschäftspartners eBay (NASDAQ:EBAY) weg von PayPal hin zu seiner eigenen Zahlungsplattform.
Das bedeutet jedoch nicht, dass diese Aktie keinen weiteren Mehrwert für langfristig orientierte Investoren bieten kann. Die Online-Zahlungsbranche bietet in einer Zeit, in der der E-Commerce an Zugkraft und Marktanteilen gewinnt wie nie zuvor, ein starkes Aufwärtspotenzial.
In einer kürzlichen Notiz schrieb die MoffettNathanson-Analystin Lisa Ellis:
"PayPal führt schnell wichtige neue Wallet-Funktionen ein: Ratenkredite, Krypto-Investitionen und das Bezahlen von Rechnungen, um nur einige zu nennen. Und es gibt viele Gründe zu glauben, dass die durch die Pandemie ausgelöste Beschleunigung des E-Commerce anhalten wird."
Fazit zur PayPal-Aktie
PayPal befindet sich auch nach einem massiven Umsatzsprung im vergangenen Jahr noch immer in einer starken Wachstumsphase. Der heutige Geschäftsbericht dürfte das Wachstumspotenzial für 2021 bestätigen, was die Aktie zu einer guten Buy-and-Hold-Wette für langfristig orientierte Investoren macht.