Den Marktteilnehmern steht eine weitere ruppige Woche an den Aktienmärkten bevor. Denn es mehren sich die Anzeichen, dass die Inflation sowie Störungen in der Lieferkette die Wachstumspläne einiger der größten US-Unternehmen durchkreuzen.
In der vergangenen Woche kam es bei einigen Einzeltiteln zu enormen Kursschwankungen, nachdem die Unternehmensgewinne entweder die Erwartungen enttäuscht oder übertroffen hatten. Das macht es für die Investoren nicht gerade einfacher, die künftige Richtung der Märkte vorherzusagen.
So waren die Aktien der Facebook- und Instagram-Mutter Meta Platforms (NASDAQ:FB) an einem einzigen Tag um mehr als 26 % eingebrochen. Ursache dafür waren die enttäuschenden Geschäftsergebnisse sowie der Ausblick des Social-Media-Konzerns. Auch die Anteile von PayPal (NASDAQ:PYPL) verloren binnen Tagesfrist ein Viertel ihres Wertes, nachdem der Bezahldienstleister eine schwache Prognose abgegeben hatte.
Im Gegensatz dazu sprang die Aktie des E-Commerce-Riesen Amazon (NASDAQ:AMZN) am Freitag um 13,5 % nach oben. Ausschlaggebend dafür war das Zahlenwerk für das vergangene Quartal, das die Erwartungen der Analysten übertraf.
In diesem für die Aktienmärkte ziemlich ungewissen Umfeld stellen wir im Folgenden drei Unternehmen vor, die in dieser Handelswoche ihre neuesten Geschäftszahlen vorlegen werden und deren Aktien infolgedessen erhebliche Kursbewegungen erfahren könnten.
1. Pfizer
Der globale Pharmariese Pfizer (NYSE:PFE) wird am Dienstag, den 8. Februar, vor Börseneröffnung seine Quartalsbilanz veröffentlichen. Analysten erwarten einen Gewinn von 0,87 Dollar pro Aktie bei einem Umsatz von 24,16 Milliarden Dollar.
Für das in New York City ansässige Unternehmen war das vergangene Jahr 2021 ein voller Erfolg. Dank der grassierenden Pandemie, die den Absatz mit seinem mRNA-basierten Anti-Corona-Impfstoff in die Höhe trieb, legten die Unternehmensanteile um mehr als 60 % zu. Der Erfolg des hochwirksamen Pfizer-Impfstoffs ermöglichte auch die zügige Zulassung der Corona-Pille des Unternehmens als Notfallpräparat in den USA und anderen Ländern, was dem Pharmariesen eine weitere Möglichkeit zur Umsatzsteigerung eröffnet.
Nach dem Hochfahren der Produktion soll die Pille namens Paxlovid als wirksame Waffe gegen das Virus zum Einsatz kommen und Menschen, bei denen ein hohes Risiko für schwere Komplikationen besteht, einen Krankenhausaufenthalt ersparen.
Im November gab die US-Regierung die Bestellung von 10 Millionen Behandlungen mit der Pille von Pfizer bekannt, deren Kosten sich auf fast 5,3 Milliarden Dollar belaufen - das sind etwa 530 Dollar pro Therapie. Die Pfizer-Aktien schlossen am Donnerstag bei 53 Dollar, ein Minus von 10 % im bisherigen Jahresverlauf.
2. Disney
The Walt Disney Company (NYSE:DIS) gibt am Mittwoch, den 9. Februar nach Börsenschluss sein Zahlenwerk für das erste Quartal 2022 bekannt. Dabei gehen Analysten von einem Umsatz von 20,27 Milliarden Dollar und einem Gewinn von 0,73 Dollar pro Aktie aus.
Die Disney-Aktien stehen seit etwa einem Jahr unter Verkaufsdruck. Ursache hierfür sind die zahlreichen Schwierigkeiten, die sich das House of Mouse beim Erreichen seines vollen Wachstumspotenzials nach der Pandemie stellen muss.
Im November meldete Disney einen unerwartet geringen Anstieg der Streaming-Abonnenten. Dies schürte Befürchtungen, dass sich das Wachstum nach einem kometenhaften Anstieg in den letzten zwei Jahren verlangsamen könnte. Disney hat sein Streaming-Geschäft zu einem zukünftigen Wachstumstreiber erklärt und peilt bis 2024 einen Kundenzugang von 260 Millionen an.
Im November teilte Chief Executive Officer Bob Chapek den Investoren mit, dass Disney+ erst im dritten und vierten Quartal des laufenden Geschäftsjahres zu einem schnelleren Abo-Wachstum zurückkehren dürfte. Die Disney-Aktien sind im vergangenen Jahr um mehr als 20 % gefallen und schlossen am Freitag bei 142,02 Dollar.
3. Peloton
Die Aktien des Fitnessbike-Herstellers Peloton Interactive (NASDAQ:PTON) dürften am Montag nach Börseneröffnung auf reges Kaufinteresse stoßen, nachdem am Freitagabend Medienberichte über den Ticker liefen, wonach potenzielle Interessenten, darunter Amazon und Nike (NYSE:NKE), eine Übernahme des Unternehmens erwägen.
Einem Bericht des Wall Street Journal zufolge hat Amazon mit Beratern über einen möglichen Deal gesprochen. Noch ist aber nichts in trockenen Tüchern. Peloton-Aktien sprangen nach dem WSJ-Bericht im nachbörslichen Geschäft am Freitag um rund 30 % nach oben.
Den offiziellen Handel hatte die Aktie am Freitag auf 24,60 Dollar beendet und damit deutlich unter dem IPO-Preis im September 2019 von 29 Dollar. Schuld am Absturz des einstigen Überfliegers ist ein starker Umsatzeinbruch. Noch während der Corona-Pandemie, als die Menschen wegen flächendeckender Lockdowns in ihren eigenen vier Wänden festsaßen, verzeichnete der Fitnessgerätehersteller ein kräftiges Umsatzwachstum und konnte zudem zahlreiche Neukunden für seinen Abo-Dienst gewinnen. In dem WSJ-Bericht hieß es unter Berufung auf mit den Gesprächen vertraute Personen:
"Trotz aller Probleme würde eine Peloton-Übernahme Amazon oder einer anderen Partei Zugang zu den Millionen von gut betuchten Usern und deren Daten verschaffen und dem wachsenden Markt für Gesundheits- und Wellnesstechnologie einen großen Schub geben."
Unabhängig von der Möglichkeit, dass Peloton zu einem potenziellen Übernahmeziel avancieren könnte, legt das in New York ansässige Unternehmen am Dienstag, den 8. Februar, nach Börsenschluss seine endgültigen Geschäftszahlen und Prognosen für das zweite Quartal 2022 vor. Bei einem Umsatz von 1,16 Milliarden Dollar wird ein EPS von -1,18 Dollar erwartet.