Wo Rauch ist, sagt das Sprichwort, ist auch Feuer. Aber wie sich herausstellt, ist das nicht immer so, wenn es um Zigarettenhersteller geht. Zumindest nicht bei denjenigen, die in letzter Zeit den Cannabissektor im Auge haben.
Im Zuge des Aufstiegs der Marihuana-Industrie beobachten auch Tabakunternehmen, die sich bisher nicht in diesen Sektor vorgewagt haben, den stetig wachsenden legalen Cannabismarkt genau.
Mehrere Zigarettenhersteller haben bereits strategische Investitionen getätigt und sind Partnerschaften eingegangen. Zu den bemerkenswertesten gehören einige der größten Tabakunternehmen.
Dazu gehören unter anderem die Altria Group (NYSE:MO) - ein Unternehmen, das Malboro in den USA vertreibt -, die sich 2018 zu Beginn der Cannabis-Legalisierung in Kanada mit dem kanadischen Marihuana-Züchter Cronos Group (NASDAQ:CRON) (TSX:CRON) zusammengetan hat. Auch British American Tobacco (LON:BATS) (NYSE:BTI) ging kürzlich eine Partnerschaft mit OrganiGram Holdings (NASDAQ:OGI) ein.
Letzte Woche war es jedoch Philip Morris International (NYSE:PM), das den Eindruck erweckte, als würde es sich in der Cannabisindustrie umsehen. In einem Interview sagte der CEO des Zigarettenherstellers, Andre Calantzopoulos, dass das Unternehmen nach "Möglichkeiten im Cannabisbereich Ausschau hält". Und obwohl das vage klingen mag, war der internationale Tabakriese sehr spezifisch im Hinblick auf eine nicht ganz so naheliegende Option.
Laut einem Bericht von Bloomberg News sagte Calantzopoulos:
"... für uns hat es Priorität, was wir mit unseren rauchfreien Produkten machen, und dort würde ich beim Thema Cannabis ansetzen."
Möglicherweise handelt es sich um etwas, das sich an die kleine Investition anlehnt, die das Unternehmen schon sehr früh getätigt hat, als es in ein kleines israelisches Unternehmen für medizinischen Cannabis, Syqe Medical, investierte. Dieser Deal zielte Berichten zufolge darauf ab, sich die weltweiten Rechte an der Technologie für rauchfreie Nikotinprodukte und -anwendungen zu sichern.
Tilray mit Kaufempfehlung nach Fusion
Die kanadischen Cannabisunternehmen Tilray (NASDAQ:TLRY) und Aphria (NASDAQ:APHA) (TSX:APHA) gaben am Montag bekannt, dass ihrer Fusion nichts mehr im Wege steht und sie damit endgültig den größten Marihuana-Erzeuger der Welt formen können.
Der Status als größtes Cannabisunternehmens basiert auf den erzielten Erlösen. Das neue fusionierte Unternehmen, das unter dem Namen Tilray an der US-amerikanischen Börse NASDAQ firmiert, dürfte auf eine Marktkapitalisierung von rund 8,2 Milliarden US-Dollar kommen.
Die letzte Hürde für die Fusion fiel am vergangenen Freitag, als die Tilray-Aktionäre dem Schritt zustimmten.
Letzte Woche begann die Merrill Lynch-Analystin Heather Balsky die Beobachtung von Tilray-Aktien und gab eine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 23 USD ab. Die Aktien von Tilray fielen am Montag um mehr als 7% und beendeten den Handel bei 17,02 USD, was einen möglichen Gewinn von 35% in Aussicht stellt.
Die Tilray-Aktie ist im letzten Jahr um etwas mehr als 150% gestiegen.