Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1100 (07:12 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1094 im US-Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 105.67. In der Folge notiert EUR-JPY bei 117.30. EUR-CHF oszilliert bei 1.0864.
Der französische Präsident Macron war im Sinne der Diplomatie und damit in der Kunst, Friedfertigkeit zu implementieren, äußerst erfolgreich. Wo zuletzt unilaterale Maßnahmen und sprachloser Aktionismus herrschten, kommt jetzt die Kunst des Gesprächs, die nichts anderes als Diplomatie ist, zum Zuge. Erfreulich ist, dass diese Wendung zum Guten und zum Konstruktiven die ersten 24 Stunden unbeschadet überstanden hat. Das war in den letzten 18 Monaten bisweilen anders.
In welchen Sektoren ergab und ergibt sich Lösungsspielraum:
- Das Handelsabkommen USA/Japan steht vor der Tür und laut japanischem Wirtschaftsminister ist Japans Autoindustrie nicht bedroht.
- Merkel zur Irankrise: Große Fortschritte seien erzielt worden. Donald Trump zeigt Bereitschaft zu Treffen mit Irans Präsidenten.
- Kommt Trump bald zu Besuch in Deutschland? Miteinander reden ist besser, als übereinander reden!
- Trump hofft, keine Zölle gegen Deutschland erwägen zu müssen.
- Paris und Washington vor Einigung bei Digitalsteuer.
- Präsident Macron forderte ein Ende des Handelskriegs USA/China.
So weit, so gut! Mehr Zuversicht als letzten Freitag ist gewährleistet, Euphorie nicht!
Das US-Rechtswesen agiert nach eigenen Gesetzen:
Das Unternehmen Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) ist zu 572 Mio. USD Strafe (17 Mrd. USD zunächst gefordert) im Opioid-Skandal verurteilt worden. Diese durch US-Pharmaunternehmen maßgeblich ausgelöste Drogenepidemie stellt für die USA ein historisches Ereignis dar, das den Tod tausender US-Amerikaner zur Folge hatte und weiter hat. Pro Tag sterben 130 Menschen. Zwei Drittel der Todesfälle werden mit der Vorgehensweise des Vertriebs der US-Pharmaunternehmen in Verbindung gebracht.
Wenn man die Strafzahlung für das US-Unternehmen Johnson & Johnson im Verhältnis zu Strafzahlungen der deutschen Unternehmen VW (DE:VOWG) (mehr Drogen- als Verkehrstote in USA) und Bayer (DE:BAYGN) betrachtet, stellt sich die Frage, ob die Justitia in den USA wirklich verdeckte Augen hat!
Demokratie setzt unbestechliche Rechtsstaatlichkeit voraus. Ohne Rechtsstaatlichkeit gibt es keine Demokratie! "Abkochen" ist weder eine rechtsstaatliche noch demokratische Übung! "Food for thought!"
Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden:
Eurozone: Der IFO-Geschäftsklimaindex sank per August von zuvor 95,8 auf 94,3 Punkte und markierte den tiefsten Stand seit November 2012 (Prognose 95,1). Der Lageindex ging von 99,6 auf 97,3 Zähler zurück (Prognose 98,6) während der Erwartungsindex von 92,1 auf 91,3 Punkte fiel (Prognose 91,5). Das Stimmungsbild ist kritisch. Per 2. Quartal 2019 ergab sich ein Rückgang des deutschen BIP im Quartalsvergleich um 0,1% (Prognose -0,1%, Jahresvergleich +0,4%). Der Geschäftsklimaindex Frankreichs stieg per August von 101 auf 102 Punkte. Der Index des Verbrauchervertrauens Frankreichs verharrte bei 102 Zählern.
USA: Der Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter legte per Juli um 2,1% (Prognose 1,2%) nach zuvor 1,8% (revidiert von 1,9%) zu. Der Dallas Fed Manufacturing Business Index stieg per August von -6,30 auf +2,70 Zähler. Der Chicago Fed National Activity Index (Sammelindex aus 85 US-Einzelindikatoren) sank per Juli von 0,03 (revidiert von -0,02) auf -0,36 Punkte.
China: Die Gewinne der Industrieunternehmen stiegen per Juli im Jahresvergleich um 2,60% nach zuvor -3,10%. Im Zeitraum Januar bis Juli kam es zu einem Rückgang um 1,7% nach zuvor -2,4%.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.1020 - 40 negiert den positiven Bias des EUR.
Viel Erfolg!
© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH
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