- Die Stimmung der Privatanleger für den Euro Index ist gegenüber dem britischen Pfund, US-Dollar und Yen getrübt
- Kurzfristiger Handel von Privatanlegern entwickelt sich gegenläufig zum Eurokurs
- Uneinheitliche Marktsignale führen zu höherer Volatilität
Die April SERIX-Stimmungsdaten von Spectrum Markets („Spectrum“) fallen überraschend aus. So stehen Privatanleger dem Euro gegenüber hinsichtlich der wichtigen Währungspaare britisches Pfund, US-Dollar und Yen zunehmend ablehnend gegenüber und verkauften Derivate auf EUR/GBP, EUR/USD und EUR/JPY oder nahmen Short-Positionen ein. Im April hatten die Paare einen Wert von 83 für EUR/GBP, 99 für EUR/USD und 76 für EUR/JPY. Der SERIX, den der pan-europäische Handelsplatz für verbriefte Derivate mit Sitz in Frankfurt monatlich bekannt gibt, drückt das Sentiment der Privatanleger hinsichtlich des jeweiligen Vergleichsindex aus, wobei eine Zahl über 100 für eine optimistische Stimmung und eine Zahl unter 100 für eine pessimistische Stimmung steht (weitere Informationen zur Methodik siehe unten).
Michael Hall, Head of Distribution bei Spectrum Markets, kommentiert die Ergebnisse: „Die Aussichten für europäische Unternehmen sind nach wie vor durchwachsen, wobei Industrie- und Bauunternehmen mehr Optimismus sehen, während sich die Stimmung bei den Dienstleistern und im Einzelhandel etwas verschlechtert. Außerdem bleiben einige Fragen über das Ausmaß wahrscheinlicher weiterer Zinserhöhungen durch die Europäische Zentralbank offen.
Diese Kombination von Faktoren könnte der Grund für die pessimistische Haltung der Privatanleger gegenüber dem Euro sein, wie der SERIX vom April zeigt: Handel mit kurzfristigen Kursbewegungen, während der Euro insgesamt stärker wird. Für die Zukunft ist mit einer anhaltenden Bewegung des Euro-Kurses gegenüber den wichtigsten Währungen und einem sich verändernden Stimmungsbild zu rechnen, da die Anleger globale Marktfaktoren berücksichtigen. Dazu gehören u. a. die Erwartung auf eine weniger restriktive US-Geldpolitik, weitere Leitzinserhöhungen durch die EZB und die allgemeine Stimmung an den Finanzmärkten.“
Im April 2023 wurden 122,3 Millionen verbriefte Derivate auf Spectrum gehandelt, wobei 34,7 % der Trades außerhalb der traditionellen Handelszeiten (d. h. zwischen 17:30 und 9:00 Uhr MEZ) stattfanden.
76,4 % der gehandelten Derivate bezogen sich auf Indizes, 4 % auf Rohstoffe, 18,2 % auf Währungspaare, 1,2 % auf Aktien und 0,2 % auf Kryptowährungen, wobei die drei am häufigsten gehandelten zugrundeliegenden Werte der S&P 500 (24,2 %), der DAX 40 (21,6 %) und der NASDAQ 100 (18,4 %) waren.
Betrachtet man die SERIX-Daten für die drei wichtigsten zugrundeliegenden Basiswerte, so fiel der S&P 500 von 99 auf 97, der DAX 40 verbesserte sich leicht, blieb aber mit 99 im Minus, und der NASDAQ 100 wechselte von minus 98 ins Plus auf 101.