Es ist nicht lange her, da wurde der Sportartikelhersteller Adidas (ETR:ADSGN) für seine Kooperation mit dem Musiker Kanye West weltweit gefeiert, die Konkurrenz blickte fast schon neidisch nach Herzogenaurach. So designte der exzentrische Rapper seit 2015 unter der Marke Yeezy Schuhe und Kleidung für den fränkischen DAX40-Konzern und bescherte diesem somit Milliardenumsätze. Allein im Jahr 2019 waren es derer $1.5 Milliarden, 2020 spülten die Yeezy-Produkte rund $1.7 Milliarden in die Adidas-Kassen. Und auch für West war die Partnerschaft eine äußerst lukrative, gingen doch offenbar 15 Prozent des Gewinns und somit jährlich Hunderte Millionen US-Dollar direkt an den 45-Jährigen.
In der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres drehte sich dann jedoch der Wind. Nach Aussagen des Unternehmens manövrierte sich West mit öffentlicher, teils respektloser Kritik am Konzern und seinen Mitarbeitern sowie antisemitischen Äußerungen ins Aus. Adidas gab dem Druck der Öffentlichkeit im Oktober letztlich nach und kündigte die Kooperation mit dem (in vielen Kreisen weiterhin durchaus beliebten) Modedesigner auf. Das Problem: Yeezy-Produkte im Wert von $1.2 Milliarden wurden bereits vorproduziert und liegen nach wie vor in den Lagerhallen des Konzerns.
Yeezy-Produkte werden verkauft, der Erlös gespendet
In den vergangenen Monaten wurde Adidas-intern umfassend diskutiert, was man mit den Produkten des in Ungnade gefallenen Musikers denn nun machen solle. Nun verkündete das Unternehmen, dass zunächst ein Teil der Yeezy-Lagerbestände weiterverkauft wird, je nach Erfolg dieses Vorgehens könnten dann die übrigen Produkte folgen. Um hier nicht erneut in ein „Fettnäpfchen“ zu treten, sollen die Verkaufserlöse der noch im Mai startenden Aktion komplett an Organisationen gespendet werden, die sich gegen Diskriminierung, Hass, Rassismus und Antisemitismus einsetzen. Nach Informationen aus dem Hause Adidas sei dieses Vorgehen das favorisierte eines Großteils der Stakeholder. Und auch seitens der Medien gibt es durchweg positives Feedback auf diese Bekanntgabe. Dem Sportausrüster gehen jedoch somit weitere Gewinne flöten – dabei hätte man in Herzogenaurach gerade jetzt das Geld gut gebrauchen können…
Adidas sieht sich mit Sammelklage in den USA konfrontiert
So hatte unter anderem die Abkehr von Kanye West dazu geführt, dass das Unternehmen im ersten Quartal 2023 einen Verlust in Höhe von 24€ Millionen erwirtschaftete. CEO Björn Gulden informierte die Öffentlichkeit zudem darüber, dass man für das laufende Geschäftsjahr, wenn überhaupt, lediglich mit einem minimalen Gewinn rechne. Zuletzt erreichte Adidas im Zusammenhang mit der Causa West eine weitere Hiobsbotschaft: In den Vereinigten Staaten haben Investoren eine Sammelklage gegen den Konzern eingereicht. Sie werfen dem Unternehmen vor, dass dieses bereits seit einigen Jahren vom problematischen Verhalten Wests gewusst habe und dementsprechend Vorsichtsmaßnahmen hätte treffen müssen, um die Verluste im Rahmen zu halten. Adidas äußerte sich hierzu wie folgt: „Wir weisen diese unbegründeten Ansprüche entschieden zurück und werden alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen, um uns mit Nachdruck dagegen zu wehren“.
Spiegelt sich die fundamentale Lage im Chart wider?
Im Hinblick auf die aus fundamentaler Sicht recht durchwachsenen Zukunftsaussichten sollte man – zumindest, wenn man daran glaubt, dass Fundamentalereignisse Kurse langfristig beeinflussen – davon ausgehen, dass sich diese auch im Chartverlauf des Adidas-Wertpapiers widerspiegeln, welches wir übrigens im Rahmen unseres DAX40-Aktienpakets in einem zweiwöchentlichen Turnus für unsere Kunden analysieren. Bekanntermaßen blenden wir solche Dinge aber im Rahmen unserer Elliott-Wave-Methodik komplett aus und konzentrieren uns einzig auf Informationen, die uns der jeweilige Wert charttechnisch bereitstellt.
Auf Basis dieser Vorgehensweise konnten wir das Korrekturtief der Aktie im November 2022 mit unserem grau- respektive magentafarbenen Zielzonenverbund perfekt abfangen. Seither ging es unserer Erwartung entsprechend stark nach oben, in der Spitze verzeichnete das Wertpapier Anstiege jenseits der 80 Prozent. Und dieser Trend sollte sich primär langfristig weiter fortsetzen, erwarten wir doch das Hoch dieses übergeordneten Aufwärtsimpulses deutlich oberhalb der 500€-Marke. Wir sind in diesen Titel im Februar eingestiegen und liegen mit dieser Position bereits über zwölf Prozent im Profit.
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