Schweizer Exporte enttäuschen

Veröffentlicht am 22.11.2016, 13:37
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Schweizer Exporte brechen im Oktober ein (von Arnaud Masset)

Nachdem die Schweizer Exporte im September auf Monatsbasis um 5% gestiegen waren, gingen sie im Oktober deutlich zurück und fielen real 4,7% im Monatsvergleich. Dies wurde insbesondere auf Rückgänge bei den Exporten von Uhren (-25,5%), beim Schmuck (-12,3%) und der Maschinen- & Elektronikherstellung (-5,6%) zurückgeführt. Auf der anderen Seite konnten die Pharma- und Chemiebranchen deutliche Exportzuwächse verzeichnen. Diese konnten den Rückgang in anderen Sektoren teilweise etwas auffangen. Der Pharmabereich legte im Oktober im Monatsvergleich um 7% zu. Im Vergleich zum Oktober 2015 fielen die arbeitstagbereinigten Exporte 3,3%, da der Pharmabereich 3,3% fiel und der Bereich Maschinen & Elektronik ging um 7% zurück. Die Uhrenherstellung büßte 17,8% ein und der Schmuck brach um 30% ein.

Die Importe haben im Oktober durch die Bank zugelegt, von 12 Untergruppen verzeichneten 10 Zuwächse. Die realen Importe stiegen im Monatsvergleich 2,8%, angeführt von den Pharma- (+19%) und den Textil- und Kleidungsimporten (16%). Im Vergleich zum Oktober 2015 sind die arbeitstagbereinigten realen Importe 3,7% gestiegen. Insgesamt war die Stärke des Schweizer Franken ein Auslöser für die boomenden Importe, v. a. aus der Eurozone. Auf der anderen Seite war das Exportwachstum in die Eurozone gedämpft.

Trotz dem jüngsten positiven Trend bei den Exporten gehen wir weiter von einer schwierigen Zukunft für die Schweizer Exporte aus, v. a. aufgrund der Stärke des Schweizer Franken. In der letzten Woche testete der EUR/CHF mehrfach die Schwelle bei 1,07, konnte sie aber bisher nicht nach unten verlassen. Der Anstieg der inländischen Sichteinlagen (5 Mrd. CHF) deutet daraufhin, dass die SNB zur Eindämmung der weiteren Aufwertung des Franken eingeschritten ist. Das Paar ist heute auf 1,0740 zurückgegangen; aufgrund der deutlichen politischen Risiken in der Eurozone im nächsten Jahr gehen wir jedoch nicht davon aus, dass der Druck bereits nachlassen wird.

Öl shorten (von Peter Rosenstreich)

Trotz unserer Skepsis deuten die Nachrichten darauf hin, dass die OPEC einen Deal erzielen könnte, um die Produktion zu verlangsamen. Nach optimistischen Gerüchten aus den Vorgesprächen in Wien weitete das Öl seine Gewinne um 3,9% auf 47,49 USD/Barrel aus (höchster Wert seit Oktober). Saudi Arabien, das die Produktion erhöht hatte, um sein massives Haushaltsdefizit zu bekämpfen, wird wohl zu den größten Produktionskürzungen gezwungen sein, was uns im Hinblick auf die Bedeutung eines solchen Abkommens weiter zweifeln lässt. Positiv könnte sein, dass kaum Schummelmöglichkeiten bestehen werden, da viele Nationen an der Kapazitätsgrenze arbeiten. Doch die schneckengleichen Fortschritte bei der Erzielung einer Vereinbarung und die schlechter werdenden Staatsbilanzen (aufgrund der anhaltend niedrigen Ölpreise) zeigen uns, dass wir das Öl bei Rallyes shorten sollten. Zudem sollten unter einem energiefreundlichen Präsidenten Trump die geringen Produktionssenkungen von den US-Ölproduzenten leicht ausgeglichen werden können. Das Aufwärtspotential beim WTI bleibt daher begrenzt (selbst mit einer Obergrenze von 32,5 Mio. Barrel), auch ohne eine anziehende globale Nachfrage. Sollte es jedoch zu keiner Vereinbarung für Produktionssenkungen kommen, wird dies zu einem Anstieg des Überangebotes und zu einbrechenden Ölpreisen führen.

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EURUSD Der Kaufdruck für EUR/USD ist wieder da. Ein stündlicher Widerstand zeigt sich bei 1,0652 (Innertageshoch). Die technische Struktur deutet darauf hin, dass der Verkaufsdruck abnimmt. Ein Bruch des Widerstands bei 1,0746 (Hoch vom 17. 11. 2016) ist erforderlich, um eine Umkehr zu bestätigen. Langfristig deutet das Todeskreuz auf eine weitere bärische Tendenz hin, obwohl das Paar seit letztem Dezember zugelegt hat. Ein wichtiger Widerstand liegt bei 1,1714 (Hoch vom 24. 8. 2015). Starke Unterstützung findet sich bei 1,0458 (Tief vom 16. 3. 2015).

GBPUSD Der GBP/USD hat erfolgreich die Unterstützung bei 1,2327 getestet. Ein Widerstand liegt weit entfernt bei 1,2674 (Hoch vom 11. 11. 2016). Eine stündliche Unterstützung liegt bei 1,2302 (Tief vom 18. 11. 2016). Erwarten Sie weitere Schwäche. Das langfristig technische Muster ist sogar noch negativer, seit der Brexit den Weg für weitere Rückgänge bereitet hat. Eine langfristige Unterstützung zeigt sich bei 1,0520 (1. 3. 85) und scheint ein anvisierbares Ziel zu sein. Ein langfristiger Widerstand liegt bei 1,5018 (24. 6. 2015) und würde eine langfristige Umkehr im negativen Trend darstellen. Doch dies sieht für den Moment noch ziemlich unwahrscheinlich aus.

USDJPY Das bullische Momentum des USD/JPY hat eine Pause eingelegt und einen Widerstand bei 111,18 geschaffen. Eine Unterstützung zeigt sich um 109,80 (Tief vom 16. 11. 2016). Eine stärkere stündliche Unterstützung findet sich bei 108,56 (Tief vom 17. 11. 2016). Erwarten Sie eine weitere Aufwärtsentwicklung. Wir favorisieren eine langfristig bärische Tendenz. Eine Unterstützung zeigt sich nun bei 96,57 (Tief vom 10. 8. 2013). Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) scheint nun völlig unwahrscheinlich. Erwarten Sie weitere Rückgänge bis zur Unterstützung bei 93,79 (Tief vom 13. 6. 2013).

USDCHF Die Rallye des USD/CHF ist zum Ende gekommen, doch die technischen Bedingungen sehen bullisch aus. Ein stündlicher Widerstand liegt bei 1,0110 (Innertageshoch) und dann bei 1,0123 (Hoch vom 18. 11. 2016). Erwarten Sie weitere Konsolidierung. Langfristig bewegt sich das Paar seit 2011 noch immer bereichsgebunden, trotz einiger Turbulenzen, nachdem die SNB den CHF vom EUR entkoppelte. Eine wichtige Unterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015). Seit der Aufhebung des Bodens im Januar 2015 deutet die technische Struktur gleichwohl auf eine langfristig bullische Entwicklung hin.

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