Korrelationen zwischen verschiedenen Assetklassen dienen Börsianern oft als Indikator. Aktuell zeigen US-Dollar und Emerging-Market-Aktien interessante Zusammenhänge.
Historische Daten offenbaren einen interessanten Zusammenhang: Eine Schwäche des US-Dollar wird oftmals von einer positiven Performance der Aktien von Unternehmen aus Schwellenländern begleitet. Die aktuelle Situation bestätigt diese Korrelation: Die Marktteilnehmer sehen seit Ende März eine Korrektur der US-Währung, in diesem Zeitraum ist es für Emerging-Markets-Indizes (NYSE:EEM) deutlich nach oben gegangen.
Bei der Bewertung dieser Entwicklung dürfen Investoren den Aspekt der Corona-Krise allerdings aus zweierlei Hinsicht nicht außer Acht lassen: Ein Großteil der Dynamik der jüngsten Emerging-Markets-Rally lässt sich auf die charakteristischen Eigenschaften eines technischen Rebounds zurückführen. Zudem heißt es wachsam zu bleiben, die Entwicklung muss sich nicht zwingend fortsetzen, selbst wenn Parallelen mit der Vergangenheit dies nahelegen. So müssen die Vorschusslorbeeren der Börsianer erst noch durch die realwirtschaftliche Entwicklung bestätigt werden müssen.
China sah in diesem Kontext bis vor wenigen Tagen noch am erfolgversprechendsten aus, doch ist dieser Eindruck seit der Nachricht von einer möglichen zweiten Covid-19-Welle in Peking zu relativieren. Angesichts der sich in vielen anderen Emerging Markets noch nicht abzeichnenden konjunkturellen Erholung müssen Anleger immer wieder mit Korrekturen rechnen. Die Schwäche des Dollar wird allzu drastische Ausprägungen einer solchen Entwicklung abfedern, sie aber nicht gänzlich verhindern können.