Wenn Sie in diesem Niedrigzinsumfeld auf der Suche nach höheren Dividendenrenditen sind, haben Sie nicht gerade viel Auswahl. Nach einer kraftvollen Erholung an den Aktienmärkten seit dem Pandemie-Crash liegt die durchschnittliche Dividendenrendite der S&P 500-Unternehmen bei nur noch etwa 2%.
Wenn Sie mehr als diese Rendite und gleichzeitig Sicherheit wollen, können Sie aber in die erstklassigen Bluechips aus dem Dow Jones Industrial Average investieren. Heute schauen wir uns die drei ertragsstärksten Aktien aus diesem Index an, um zu analysieren, wie gut sie in Ihr Einkommensportfolio passen könnten.
1. Chevron
- Dividendenrendite: 5,1%
- Quartalsdividende: 1,34 US-Dollar
- Börsenwert: 205 Milliarden US-Dollar
Auch wenn die beste Zeit für den Kauf hochwertiger Öl-Aktien im aktuellen Zyklus sicherlich hinter uns liegt, stellen einige dieser Aktien immer noch ein Schnäppchen dar - vor allem für renditeorientierte Anleger.
Der US-Ölriese Chevron (NYSE:CVX) bietet immer noch eine Rendite, die mehr als doppelt so hoch ist wie der Durchschnitt des S&P 500. Da sich die Weltwirtschaft wieder normalisiert und die Nachfrage nach Energieprodukten steigt, ist Chevron in einer viel besseren Position, um seine Ausschüttungen mit Barmitteln zu finanzieren, anstatt sich zu verschulden.
Von den fünf Super-Majors hat Chevron die beste Bilanz und die notwendigen Mittel für Aktienrückkäufe. Der Konzern aus Kalifornien sagte im März, dass er bis 2025 25 Milliarden US-Dollar an freiem Cashflow über seine Dividende hinaus verdienen sollte, wenn Brent bei 60 US-Dollar bleibt. Die Rohölpreise der Sorte Brent stiegen erstmals seit April 2019 auf über 75 US-Dollar pro Barrel.
Aber Sie sollten sich im Klaren darüber sein, dass Sie sich auf eine Achterbahnfahrt einlassen, wenn Sie einen Ölkonzern in Ihr Portfolio lassen. Die globalen Rohstoffmärkte haben aufgrund der Pandemie gerade das turbulenteste Jahr ihrer Geschichte hinter sich. Während erfolgreiche Impfkampagnen in vielen Industrieländern wieder eine nahezu normale Wirtschaftstätigkeit ermöglichen, bleiben die langfristigen Aussichten für die Ölnachfrage ungewiss.
Eine ungleichmäßige Erholung des Kraftstoffverbrauchs, fehlende Investitionen in neue Ölfelder und der Übergang zu nicht-fossiler Energie dürften die Volatilität auf diesen Märkten erhalten.
2. Verizon Communications
- Dividendenrendite: 4,52%
- Quartalsdividende: 0,63 US-Dollar
- Marktkapitalisierung: 234 Milliarden US-Dollar
Telekommunikationsnetzbetreiber gelten als zuverlässige Dividendenaktien. Egal, in welche Richtung sich die Wirtschaft entwickelt, Internet- und WLAN-Verbindungen werden zu den letzten Dingen gehören, die Verbraucher von ihren Ausgabenlisten streichen. Diese Vorhersehbarkeit und Beständigkeit erhöht ihre Attraktivität als Einkommensquellen für langfristig orientierte Anleger.
In diesem Bereich ist Verizon Communications (NYSE:VZ) eine gute Wahl, vor allem für Rentner. Das Unternehmen verfügt über eine solide Erfolgsbilanz bei der Belohnung von Anlegern mit Dividenden, die seit 2007 gestiegen sind. Es zahlt derzeit vierteljährlich 0,63 US-Dollar pro Aktie, was einer Jahresrendite von 4,5% entspricht.
CEO Hans Vestberg schränkt die Investitionen in Risikobereiche wie Medien ein, um sich voll und ganz auf den Netzwerkausbau zu konzentrieren. Er surft auf einer Welle neuer 5G-Technologien, die einen enormen Sprung nach vorne in Bezug auf Geschwindigkeit, Kapazität und Konnektivität versprechen. Im vergangenen Monat verkaufte das Unternehmen seine Mediensparte, zu der AOL und Yahoo gehören, für 5 Milliarden US-Dollar an Apollo Global Management (NYSE:APO).
Das Unternehmen teilte den Investoren kürzlich mit, dass sein 5G-Netz bis zum Jahresende in den USA 100 Millionen Menschen zur Verfügung stehen werde und bis 2024 eine Abdeckung von Küste zu Küste erreichen wird. Dieser Ausbau soll dem Netzwerkbetreiber zu einer Verdoppelung seines Umsatzwachstums auf 4% bis 2024 verhelfen.
Ein Nachteil einer Investition in Telekommunikationsunternehmen ist, dass sie nur wenig Spielraum für Kapitalgewinne bieten. Diese Aktien sind defensiver Natur und helfen Rentnern in Zeiten wirtschaftlicher Not.
3. IBM
- Dividendenrendite: 4,47%
- Quartalsdividende: 1,64 US-Dollar
- Börsenwert: 130 Milliarden US-Dollar
International Business Machines (NYSE:IBM) ist eine weitere Dow-Aktie, die eine höhere Dividendenrendite bietet. Der 109 Jahre alte Technologieriese hat seine Auszahlungen seit 25 Jahren in Folge erhöht.
Trotz dieser beeindruckenden Performance an der Einkommensfront stellt die IBM-Aktie wegen der Geschäftsprobleme, vor denen das Unternehmen steht, eine riskante Wette dar. Big Blue hat sich bei der Umstrukturierung nur langsam bewegt - und das ausgerechnet in einer Zeit, in der die Nachfrage nach seinen Großrechnern und anderer Hardware einbrach und seine Kunden begannen, Daten in Cloud-Diensten zu speichern, wie sie von Rivalen wie Amazon (NASDAQ:AMZN) und Microsoft (NASDAQ:MSFT) bereitgestellt werden.
Es gibt jedoch einige klare Anzeichen dafür, dass das Unternehmen mit seinen Turnaround-Bemühungen erfolgreich ist, was seine Dividendenrendite von 4,5% für Langzeit-Investoren attraktiv macht. Der Konzern aus New York verzeichnete im April seinen ersten Umsatzanstieg seit elf Quartalen, vor allem dank der Nachfrage nach Cloud-Diensten. IBM konnte zudem berichten, dass der Umsatz von Red Hat, das IBM in 2019 für 34 Milliarden US-Dollar gekauft hatte, im ersten Quartal um 17% gestiegen ist.
Arvind Krishna, der im vergangenen April die Geschäftsführung von Ginni Rometty übernommen hat, konzentriert sich auf künstliche Intelligenz und die Cloud, um das Wachstum wiederzubeleben. Krishna hat das Geschäft des Unternehmens um eine Hybrid-Cloud-Strategie herum neu organisiert, mit deren Hilfe Kunden Daten auf privaten Servern und in verschiedenen öffentlichen Clouds speichern können.
Doch diese Gewinne können sich auch schnell wieder in Luft auflösen, sollte das Unternehmen auf dem hart umkämpften Cloud-Computing-Markt nicht bestehen können, auf dem Giganten wie Amazon und Microsoft bereits einen erheblichen Vorsprung haben.
Fazit
Diese drei Aktien bieten Anlegern eine Auswahl aus verschiedenen Wirtschaftssektoren, um in diesem Niedrigzinsumfeld höhere Renditen zu erzielen. Ihre starken Bilanzen, konstanten Dividendenausschüttungen und soliden Marktpositionen in ihren Branchen machen sie zu weniger riskanten Wertpapieren für einkommensorientierte Anleger.