Ausverkauf oder Korrektur? Zeit für kluge Investments – So gehst du vor!Raus aus dem Risiko

Sichteinlagen der SNB gefallen, OPEC im Wartemodus

Veröffentlicht am 07.12.2015, 15:37
Aktualisiert 07.03.2022, 11:10
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Was ist eingepreist? (von Arnaud Masset)

Im Gegensatz zu dem, was Mario Draghi letzten Mittwoch geliefert hat, hatten die Marktteilnehmer eine aggressivere Maßnahme von der EZB erwartet. Dies führte zu einer starken Korrektur bei den EUR-Paaren und den Aktienmärkten weltweit. Neben anderen kosmetischen Veränderungen hat sich die EZB entschieden, den Umfang der monatlichen Anleihenkäufe unverändert zu lassen, doch das Programm um sechs Monate bis März 2017 auszuweiten und den Einlagensatz um 10 Basispunkte auf -0,3% zurückzunehmen. Selbst einige Jahre nach der Finanzkrise und den nie da gewesenen Maßnahmen durch die Zentralbanken weltweit - vor allem durch die Federal Reserve – zur Stimulierung ihrer lokalen Wirtschaft, scheinen die Händler vergessen haben, dass es nicht Aufgabe der Zentralbank ist, die Wirtschaft unter allen Umständen zu unterstützen. Die EZB hat in der letzten Woche für eine leichte Erfrischung gesorgt, da sie zeigte, dass sie nicht bereit ist, die Bilanz unendlich auszuweiten. Wir haben das Gefühl, dass die Zentralbanker auch realisiert haben, dass das quantitative Lockerungsprogramm nicht wie erwartet funktioniert hat und dass die marginalen Auswirkungen einer Erhöhung der QE nachlassen. Dies könnte ein Grund sein, warum die EZB lieber abwarten wollte und den Anreiz nicht ausgeweitet hat.

Jetzt, wo alle auf die Entscheidung der Fed warten, dreht es sich um die Frage, ob die Federal Reserve auch tatsächlich 25 Basispunkte liefern wird? Was, wenn die Fed eine geringere Zinserhöhung durchführt als die Anleger erwarten? Nach monatelangen Spekulationen sind die Marktteilnehmer jetzt zuversichtlich, und der letzte Stellenbericht bestärkt sie nur in ihrem Vertrauen: die Fed wird die Zinsen im Dezember wohl anheben. Wenn man sich die Marktreaktion nach Bekanntgabe der NFP ansieht, so scheint es, dass die Erhöhung um 25 Basispunkte bereits vollständig eingepreist ist, da der starke Stellenbericht keine Dollar-Rallye ausgelöst hat. Somit werden wir, wenn die Fed die Zinsen um weniger als 25 Basispunkte anhebt (was wir erwarten), wohl eine Korrektur des US-Dollars nach unten sehen. Heute Morgen bewegt sich der EUR/USD nach unten und wird wohl die Unterstützung bei 1,08 testen.

Verkaufen Sie Rohstoffwährungen (von Peter Rosenstreich)

Die OPEC-Pressekonferenz zeigte, dass Erwartungen für eine Anpassung der Produktion nach unten falsch waren. Die Sitzung vom letzten Donnerstag und Freitag verlief ereignislos, und die OPEC blieb bei ihrer Politik und hat wiederholt, dass sie "die Produktion" in der Nähe der aktuellen Niveaus "halten wird". Experten haben auf die fehlenden Prognosen zur Produktionsrate (30 Mio. Barrel/Tag) hingewiesen, da es scheint, dass die Mitglieder nicht einer Meinung sind. Zu den iranischen Zusatzlieferungen von 500.000-100.000 Barrel/Tag sagte der OPEC-Präsident "vielleicht wird es weitere Rückgänge geben (beim Nicht-OPEC-Angebot)“. Zudem hat die EIA ihren halbjährlichen Bericht zu den Rohölvorräten veröffentlicht und darauf hingewiesen, dass sich die Lagerbestände weiter auf Rekordniveaus befinden. Der Verfall der Ölpreise wurde vor allem auf Gerüchte zurückgeführt, dass die OPEC die Quoten erhöhe. Doch da sich das Brent nicht deutlich über das Tief von 42,43 USD erholen konnte, ist klar, dass der Markt weiter von einem anhaltenden Überangebot ausgeht. Da sich der USD/CAD mit den vielen Longpositionen nun dem Hoch bei 1,3457 nähert, stellen sich die Händler die Frage, ob diese bullischen Trades nachhaltig sind. In dieser Woche wird BOC-Chef Poloz zum Thema "Unkonventionelle Geldpolitik" sprechen, was etwas mehr Klarheit zur unveränderten Zinsentscheidung der BoC aus der letzten Woche bringen könnte. Mit erneutem bärischen Druck auf das Öl ist es wahrscheinlich, dass die BoC sich zurückhaltender zeigen wird (ab dieser Woche). Dies ist ein klares Signal, dass die Politik zu weiteren Lockerungen neigt und dass die anhaltende Schwäche der Energiepreise dazu führen sollte, dass der USD/CAD die jüngsten Hochs durchbrechen wird. Allgemeiner gesagt, bleiben wir zu den ölabhängigen Rohstoffwährungen bärisch, v. a. zum CAD und NOK, und wir sehen kurzfristige Erholungen als Möglichkeit, weitere Short-Positionen aufzubauen.

Schweizer Sichteinlagen leicht gefallen (von Yann Quelenn)

Die neuen Daten von heute Morgen zeigen, dass die Sichteinlagen - entsprechend zum Bargeld, das die gewerblichen Banken bei der Zentralbank halten – darauf hinweisen, dass die Schweizerische Nationalbank nicht für einen stärkeren EUR/CHF interveniert. Insgesamt ist der Umfang in der letzten Woche leicht zurückgegangen, auch wenn der Trend der Einlagen leicht positiv bleibt, seit der Boden im letzten Januar aufgegeben wurde.

Die Schweizer Wirtschaft ist in hohem Maße von seinem Hauptpartner Europa abhängig. Die Sitzung der EZB letzte Woche hat die Märkte überrascht, da Mario Draghi viel weniger zurückhaltend schien als erwartet. Draghi hat sich geweigert, den Umfang der Anreize zu erhöhen, was die Finanzmärkte bereits eingepreist hatten. Dementsprechend werden die Käufe bei 60 Mio. EUR belassen. Als Folge einer quasi restriktiven EZB ist der EUR gegenüber dem Greenback gestiegen. Zudem handelte der EUR gegenüber dem Schweizer Franken um 1,0850. In der Tat leidet die helvetische Währung weiter unter ihrem Status als sicherer Hafen und den globalen Unsicherheiten - den anhaltend niedrigen Rohstoffpreisen und den hohen geopolitischen Risiken.

Für die nächste Zukunft bleiben wir zum EUR/CHF bärisch und denken, dass die Einheitswährung weiter fallen wird, weil die Arbeitslosigkeit steigt, das Wachstum fehlt und vor allem aufgrund der politischen Unsicherheiten in den europäischen Ländern. Aktuell hat die SNB weiter Spielraum, gegen die Stärkung des CHF vorzugehen. Wir denken, dass sie dies eher früher als später tun sollte, da die QE-Ergebnisse der EZB wahrscheinlich nicht die gewünschten Auswirkungen haben und den EUR/CHF fallen lassen werden.

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EURUSD Der EUR/USD ist wieder unter 1,0800 gefallen. Die Stundenunterstützung liegt bei 1,0566 (Innertagestief). Ein Stundenwiderstand liegt bei 1,1096 (Hoch vom 28. 10. 2015). Wir erwarten weitere Konsolidierung. Langfristig unterstützt die technische Struktur eine bärische Tendenz, so lange der Widerstand hält. Ein Schlüsselwiderstand liegt in der Region von 1,1453 (Bereichshoch), und die Schwelle bei 1,1640 (Tief vom 11. 11. 2005) wird wahrscheinlich jede weitere Aufwärtsentwicklung begrenzen. Die derzeitige Verschlechterung der technischen Situation spricht für einen langsamen Verfall in Richtung der Unterstützung bei 1,0504 (Tief vom 21. 3. 2003).

GBPUSD Der GBP/USD ist weiter in seinem Abwärtsmomentum gefangen. Ein Stundenwiderstand zeigt sich bei 1,5336 (Hoch vom 19. 11. 2015). Ein starker Widerstand liegt bei 1,5529 (Hoch vom 22.9. 2015). Wir erwarten weitere Schwäche. Das langfristige technische Muster ist negativ und spricht für einen weiteren Abstieg in Richtung der Schlüsselunterstützung bei 1,5089, zumindest so lange die Kurse unterhalb des Widerstands von 1,5340/64 verharren (Tief vom 4. 11. 2015, achten Sie auch auf die 200er DMA). Doch die allgemein überverkauften Bedingungen und die jüngste Zunahme des Kaufinteresses sollten eine Erholung ermöglichen.

USDJPY Der USD/JPY bewegt sich zwischen dem Stundenwiderstand bei 123,76 (Hoch vom 18. 11. 2015) und der Stundenunterstützung bei 122,23 (Tief vom 16. 11. 2015). Wir erwarten einen erneuten Angriff auf den Widerstand bei 122,23. Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, so lange die starke Unterstützung bei 115,57 (Tief vom 16. 12. 2014) hält. Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) wird daher favorisiert. Eine Schlüsselunterstützung befindet sich bei 116,18 (Tief vom 24. 8. 2015).

USDCHF Der USD/CHF konsolidiert nun, nach dem deutlichen Rückgang der letzten Woche. Eine Stundenunterstützung liegt jetzt bei 0,9876 (Tief vom 27. 10. 2015). Ein Stundenwiderstand zeigt sich bei 1,0328 (Hoch vom 27. 11. 2015). Erwarten Sie weitere Konsolidierung. Langfristig hat das Paar den Widerstand bei 0,9448 und den Schlüsselwiderstand bei 0,9957 gebrochen, was auf eine weitere Aufwärtsbewegung hinweist. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015). Solange diese Niveaus halten, wird langfristig eine bullische Tendenz favorisiert.

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