Der US-Finanzinvestor Silver Lake hat ein Übernahmeangebot für die Software AG (ETR:SOWGn) abgegeben. Das Angebot beläuft sich auf 30 Euro je Aktie und entspricht einem Übernahmevolumen von 2,2 Milliarden Euro. Die Übernahme gilt als freundlich und wird vom Management des Unternehmens unterstützt. Auch die Stiftung des Software AG-Mitgründers Peter Schnell ist mit im Boot. Diese will 25,1 Prozent der Anteile an Silver Lake abgeben und eine Beteiligung von fünf Prozent behalten.
Mittelfristig erwartet das Management des Unternehmens wieder steigende Gewinne und eine operative Umsatzrendite im oberen Bereich der Spanne von 25 bis 30 Prozent. Die Übernahme soll auch den geplanten Umbau des Geschäftsmodells vom Lizenzverkauf in ein Abonnement-Modell (Software-as-a-Service, SaaS) erleichtern.
Silver Lake hatte im Februar 2022 bereits Wandelanleihen der Software AG für 344 Millionen Euro gekauft, die nach der Wandlung rund neun Prozent der ausgegebenen Aktien ausmachen würden. Damit stehen die Chancen der Amerikaner, dass die Übernahme gelingt, sehr gut. Das Angebot steht unter dem Vorbehalt einer Mindestannahmeschwelle von 50 Prozent plus einer Aktie.
Die Übernahme der Software AG würde Silver Lakes Portfolio erweitern, das bereits Anteile an Unternehmen wie AirBnB (NASDAQ:ABNB), Unitymedia und dem Fernbusbetreiber Flix hält. Der US-Finanzinvestor hatte zudem vor einigen Wochen dem größeren Software AG-Rivalen SAP (ETR:SAPG) dessen Datenanalyse-Tochter Qualtrics für 7,7 Milliarden Dollar abgenommen und will die Firma ebenfalls von der Börse nehmen.
Die Software AG soll nach dem für das vierte Quartal erwarteten Abschluss der Transaktion ebenfalls von der Börse genommen werden. Die Übernahme gilt als Überraschung für den Markt, da das Unternehmen in den vergangenen Jahren nicht in der Lage war, für sich die hohen Wachstumspotenziale in Geschäftsbereichen wie Datenanalyse zu erschließen. Analysten empfehlen Anlegern daher die Annahme des Angebots.
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