Die Korrektur an den Aktienmärkten hatte sich übrigens längst angekündigt. Wer die Zeichen richtig deuten konnte, wurde vor den Kursverlusten verschont oder konnte sie sogar zu seinem Vorteil nutzen.
Vielleicht erinnern Sie sich noch an die Ausgabe des Geldanlage-Briefs vom 17. August 2014. Damals lautete bereits eine Überschrift „Volatilität (VIX) - Sorglosigkeit der Anleger könnte zum erneuten Problem werden“. Ein deutlicher Rückgang der Volatilität spiegelte abnehmende Nervosität der Anleger wieder. „Und genau dies ist eine gute Voraussetzung für eine zweite Korrekturwelle an den Aktienmärkten. Denn wenn sich die Anleger schnell wieder in Sicherheit wiegen, könnte eine erneute Korrektur die Märkte überraschen und damit bereinigen. Die Börsen gehen oft solche für Anleger schmerzhafte Wege“, hieß es in der Analyse.
Nur eine Woche später bekräftigten wir unsere mahnenden Worte. Am 24. August berichteten wir über einen erneut gesunkenen Stand des Volatilitätsindex CBOE Volatility Index auf nur noch 13,5 Punkte. „Wie vor einer Woche bereits geschrieben, ist genau dies der Nährboden für eine zweite Korrekturwelle“, lautete die erneute Warnung.
Versicherung gegen fallende Aktienmärkte
Doch wir ließen Sie mit dieser Information nicht alleine, sondern gaben den Hinweis, dass man einen Anstieg des VIX auch in einen profitablen Trade verwandeln könnte. Am 1. Juni 2014 beschrieben wir, dass die Volatilität eine hohe negative Korrelation zum Aktienmarkt aufweist und daher Volatilitätsindizes ein perfektes Instrument sind, um sich gegen fallende Aktienkurse abzusichern. „Mit einer Long-Position auf den VIX haben wir uns im Geldanlage Premium Depot bereits für eine nun jederzeit mögliche Korrektur, vor der inzwischen selbst die EZB sehr deutlich warnt( …), gerüstet“, schrieben wir als Tipp.
Während die Aktienmärkte einbrachen, stieg der VIX um 70 Prozent
Während die Kurse an den Aktienmärkten jüngst stark eingebrochen sind, ist der Volatilitätsindex VIX insbesondere durch die Kursverluste im S&P 500 zeitgleich deutlich gestiegen. Im Vergleich zum Stand vor einem Monat (am 19. September notierte der VIX noch bei 14 Punkten) ist der Index um 70 Prozent auf im Hoch 23,80 Punkte angestiegen.
Im Rahmen dieser Bewegung legte ein Faktor-Zertifikat (WKN: CZ851Q), welches wir als Long-Trade und somit als Versicherung gegen Kursverluste in anderen Positionen ins Depot geholt hatten, von unter einem Euro auf über 2,30 Euro um mehr als 130 Prozent zu.
Mit diesem Zertifikat kann man also kurzfristig von einem Anstieg der Volatilität profitieren.
(Doch Vorsicht! Lässt dieser Anstieg zu lange auf sich warten und kommt es stattdessen nur zu einer volatilen Seitwärtsbewegung im VIX, dann kann dieses Zertifikat auch an Wert verlieren.)
Von einer steigenden, aber auch von einer fallenden Volatilität profitieren
Inzwischen setzen wir mit einem Short-Trade in unserem Musterdepot auf die entgegengesetzte Richtung, also auf eine abnehmende Volatilität. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass ein entsprechender ETN ein geeignetes Instrument dazu ist, weil er über einen langen Zeitraum eine positive Rendite aufweist, während es bei Faktor-Long-Zertifikaten (z. B. WKN CZ851Q) tendenziell eher stetig nach unten geht.
Mit dem ETN konnten wir schon einmal einen ordentlichen Gewinn erzielen. Es dauerte nur 16 Tage bis am 21.08.2014 ein Ertrag von 252,82 Euro bzw. 20,41 Prozent realisiert wurde. Kurz zuvor fiel der VIX von über 16,5 auf knapp 13,5 Punkte um ca. 18 Prozent zurück.
Einen derart schnellen Gewinn erwarten wir dieses Mal nicht, allerdings sehen wir in diesem Wertpapier ein besseres Produkt als in dem Faktor-Long-Zertifikat, auch angesichts der aktuell deutlich angestiegenen Notierung des VIX.
(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 19.10.2014)