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Zwar sind Aktien im Jahresvergleich bereits stark gefallen und auch preiswerter geworden, aber aus bewertungstechnischer Sicht erscheint der Markt immer noch nicht gerade günstig. In Anbetracht der von der Fed angepeilten Straffung der Geldpolitik und des zunehmenden Risikos einer Rezession wird der S&P 500 immer noch mit einem zu hohen KGV gehandelt.
Eine solche Bewertung dürfte den Markt noch weiter nach unten treiben, denn historisch gesehen neigt der Markt bei so vielen Unsicherheiten dazu, das Tief erst bei einem sehr viel niedrigeren KGV zu erreichen. Insofern erscheint das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis von 16,0 möglicherweise immer noch zu hoch, entspricht es doch dem historischen Durchschnitt der letzten 20 Jahre.
Zuletzt näherte sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis des S&P 500 aber dem Bereich um 14. Daran lässt sich schon erkennen, dass die Märkte insgesamt immer noch unter Druck stehen, zumal die Marktteilnehmer nicht genau wissen, wie es mit der Wirtschaft weitergeht. In dem Umfang, in dem die US-Notenbank die Leitzinsen erhöht und die finanziellen Bedingungen verschärft, geht die Liquidität auf den Märkten zurück, was zu einem weiteren Rückgang des Kurs-Gewinn-Verhältnisses beiträgt.
Historisch gesehen liegt das durchschnittliche KGV für die nächsten vier Quartale seit dem Jahr 2000 bei etwa 16,8. Mit dem Platzen der Börsenblase im Jahr 2000 fiel das KGV des S&P 500 bis 2002 auf etwa 14, und dieser Tiefstand hielt sich mehrere Jahre lang bis Ende 2008, als es nach dem Lehman-Crash und der Finanzkrise unter 14 fiel. Der Bereich um 14 erwies sich auch Ende 2018 und Anfang 2020 als Stütze für die Märkte.
Neben potenziellen Abwärtsrisiken für die Wirtschaft dürfte auch die Verschärfung der finanziellen Bedingungen zu einem weiteren Rückgang des KGV beitragen. Steigt der von der Chicagoer Fed ermittelte Index der nationalen Finanzbedingungen, sinkt in der Regel das KGV. Angesichts der derzeitigen Entwicklung der finanziellen Bedingungen und des Wunsches der Fed, die Finanzbedingungen zu verschärfen und sie möglicherweise restriktiv auf die Wirtschaft wirken zu lassen, ist eine weitere Verschärfung dieser Bedingungen erforderlich. Das bedeutet, dass der NFCI der Chicagoer Fed wahrscheinlich über 0 steigen wird, was wiederum bedeuten würde, dass das KGV für den S&P 500 weiter sinken muss.
Geht das KGV auf etwa 14 zurück, so würde sich daraus weiteres Potenzial zur Unterseite für den S&P 500 in Höhe von etwa 15 % ergeben. Unter der Annahme, dass die Gewinnschätzungen in den nächsten vier Quartalen unverändert bei 236,52 Dollar bleiben, sinkt der S&P 500 auf etwa 3.300.
Ein Rückgang des KGV auf etwa 14 berücksichtigt auch einen möglichen Rückgang der Gewinnschätzungen. Wenn der S&P 500 auf etwa 3.300 fallen sollte, so würde ein Absinken des KGV auf den historischen Durchschnitt von 16,8 bedeuten, dass die Unternehmensgewinne auf 196,42 Dollar je Aktie oder etwa 17 % sinken.
Dass die Gewinnschätzungen zurückgehen, scheint notwendig zu sein, denn höhere Zinsen und eine Verschärfung der finanziellen Bedingungen werden nicht nur die Inflation abkühlen, sondern auch zu einem Rückgang der Gewinnschätzungen beitragen.
Ob der S&P 500 die Marke von 3.300 Punkten erreicht oder vielleicht sogar noch weiter fällt, hängt ganz vom Verlauf des Zinserhöhungszyklus der Fed und seinen möglichen Auswirkungen auf die Wirtschaft ab. Nimmt die Fed den Fuß vom Gas oder vollzieht gar eine Kehrtwende, wird der Markt seine Probleme wohl schneller lösen und eine dringend gebotene Erholungsrallye starten.
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