- Indizes geben aufgrund der zunehmenden Marktunsicherheit deutlich nach
- Die jüngste Umfrage der Non-Profit-Organisation "American Association of Individual Investors" AII zur Anlegerstimmung zeigt schwindenden Optimismus für den S&P 500.
- Vor allem die psychologisch wichtige Marke von 4150-4135 ist eine kritische UnterstützungszoneAnhaltende Sorgen über Krieg, Inflation, Rezessionsszenarien und schwankende Zinssätze belasten den Markt.
Die neueste AAII Investor Sentiment Survey, ein Indikator für Contrarian-Investoren, zeigt einen nachlassenden Optimismus für den S&P 500. Nur 29,3 % der Befragten äußerten sich in dieser Woche optimistisch, ein erheblicher Rückgang gegenüber 34,1 % in der Vorwoche.
Diese rückläufige Tendenz steht im Einklang mit dem jüngsten Kursrückgang, der die Kurse auf ein Niveau gedrückt hat, das wir zuletzt im April 2022 gesehen haben.
Insbesondere der Bereich zwischen 4150 und 4135 ist psychologisch von großer Bedeutung, hat er sich doch in der Vergangenheit als starker Widerstand erwiesen und stellt somit eine kritische Schwelle dar, die nicht unterschritten werden darf.
Die Stimmung mag sich zwar stark eingetrübt haben, allerdings ist anzumerken, dass in der letzten Septemberwoche die Stimmung noch schlechter war und sich nur noch 27,8 % der Befragten optimistisch äußerten.
In diesem Zeitraum sank der Index um rund 1 %.
Der Pessimismus stieg hingegen auf 43,2 % und erreichte damit den höchsten Stand seit Mai 2023. Mit einem Wochenplus von 8,6 % stieg der Pessimismus innerhalb einer Woche so stark wie seit Februar 2023 nicht mehr.
Glaubt man der AAII-Umfrage, so hat sich die Stimmung deutlich gedreht. Noch deutlicher ist der Stimmungsumschwung im Vergleich zum NAAIM-Index, der das Aktienengagement der Fondsmanager widerspiegelt.
Der NAAIM ist unter das Niveau von März 2022 gefallen und tendiert in Richtung des Niveaus von Oktober 2022.
Der NAAIM-Exposure-Index dient nicht der Prognose, sondern soll in erster Linie Informationen über die tatsächlichen Anpassungen liefern, die aktive Risikomanager in den vergangenen zwei Wochen in ihren Kundendepots in Bezug auf den Aktienmarkt vorgenommen haben.
Und so stellt sich die Stimmung dar:
Bei den Indizes zeichnet sich ein deutlicher Rücksetzer ab. Rücksetzer bieten aber auch Chancen. Betrachtet man die "Glorreichen Sieben" aus charttechnischer Sicht, so liegen sie weit von ihren Höchstständen entfernt und ihre RSIs befinden sich im überverkauften Bereich.
Lassen Sie uns zunächst Apple (NASDAQ:AAPL) analysieren: Der Kurs ist seit seinem Höchststand um mehr als 15 % gefallen, liegt unter der gleitenden Durchschnittslinie (200), der RSI ist auf seinem Tiefpunkt (überverkauft) und es hat sich ein Abwärtskanal gebildet, der sich im Bereich der Fibonacci-Levels befindet.
Nvidia (NASDAQ:NVDA) ist seit seinem Höchststand um mehr als 18 % zurückgefallen, mit einem RSI direkt am Tief (überverkauft) und der Bildung einer SKS-Formation, die, wenn sie sich bestätigt, die im Mai 2023 entstandene Gap (NYSE:GPS) schließen und in den relevanten Fibonacci-Bereich eintreten könnte.
Der US-Dollar hat sich seit Juli positiv entwickelt und weist eine Performance von mehr als 7 % auf.
Aktuell hat er ein bullishes Flaggenmuster gebildet, während der RSI immer noch auf hohem Niveau (über 50) notiert. Das ist nicht das, was sich viele erhoffen, denn es verheißt nichts Gutes für den Aktienmarkt.
Fazit
Trotz des zunehmenden Pessimismus, der rückläufigen Aktiengewichtung und des stärkeren US-Dollars ist zu beachten, dass der Oktober historisch gesehen ein Monat ist, in dem die Märkte häufig ihren Tiefpunkt erreichen.
Vor diesem Szenario ist es möglich, dass die aktuellen Kurse die Basis für einen neuen Aufwärtstrend bilden.
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