Am Dienstag ist es den EU-Staatsvertretern gelungen, sich auf dem Sondergipfel auf ein 1,8 Billionen Euro schweres Finanzpaket zu einigen. Für den nächsten siebenjährigen Haushaltsrahmen werden dabei mehr als 1 Billion Euro und 750 Milliarden Euro für ein Konjunktur- und Investitionsprogramm gegen die Folgen der Pandemiekrise eingeplant. Die Einigung sieht ebenfalls vor, dass die Zuschüsse für die Staaten auf 390 Milliarden Euro gesenkt und die Kredite im Gegenzug auf 360 Milliarden Euro erhöht werden. Der DAX konnte diesen Impuls gestern nutzen, um mit einem +1,2% Gap Up in den Handel zu starten. Direkt nach der Eröffnung konnte der DAX das Bollinger Band überschreiten und ein neues Verlaufshoch bei 13.318 Punkten markieren. Bis zum Handelsende löste die überkaufte Marktlage dann allerdings eine Korrekturbewegung aus, wodurch der Schlusskurs rund +0,9% über dem Vortagesniveau lag. Charttechnisch könnte der Aufwärtstrend durch die lokale Topbildung eine ein bis drei Tage dauernde technische Gegenreaktion in Richtung der Trendkanalbegrenzung absolvieren. Eine solche Reaktion ist im intakten Trend vollkommen legitim und sollte zur Ausbildung eines höheren Verlaufstiefs beitragen. Sobald eine neue Aufwärtswelle eingeleitet wird, dürfte die Distributionszone am Hoch vom 24. Februar bei 13.263 Punkten (Widerstand 1) anvisiert werden. Ein nachhaltiger Breakout über diese Barriere sollte Anschlusskäufe bis zum Tief vom 21. Februar bei 13.498 Punkte (Widerstand 2) auslösen. Vorbörslich wird der DAX mit einem Kursrückgang von -0,4% getaxt. Das Long-Szenario ist hinfällig, wenn der DAX nachhaltig unter die Kursmarke von 12.774 Punkte (Unterstützung 2) fällt.