Laut CNBC trommeln US-Banken für Investments in europäischen Aktien. Sie sehen die jahrelange relative Unterperformance als beendet an und argumentieren u.a. damit, dass Europa mehr konjunkturzyklische Valuetitel besitze. Zudem hätten die internationalen Anleger in den letzten Jahren Europa strategisch untergewichtet, die in HJ1 gesehenen Rückkäufe wären nur ein kleiner Teil dessen, was an relativem Gewicht verloren gegangen sei. Auch unter Timingaspekten wäre Europa attraktiv: während in den USA die Erholung abflache, sei Europa konjunkturell gerade erst durchgestartet. Zudem beginne die FED über das Ende der Anleihekäufe zu sinnieren. Gestern hat sich der Präsident der US-Notenbank von Dallas, Robert Kaplan, für einen Beginn der Taperings zum Ende des Jahres ausgesprochen. Die EZB ist davon weit entfernt. Da das europäische Wiederaufbauprogramm erst ab 2022 Früchte trägt, sei Fantasie vorhanden für einen langen Kursaufschwung, insbesondere in Konjunktur empfindlichen Sektoren. Der STXE 600 startet dynamisch in das zweite Halbjahr, wobei natürlich bedacht werden muss, dass der erste Handelstag im Monat meistens freundlich ist u.a. wegen der dann erfolgenden Mittelzuflüsse u.a. aus Sparplänen. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) der Eurozone ist im Juni auf rekordhohe 63,4 (erwartet 63,1) gestiegen. Zwar kletterten die Einkaufspreise deutlich, es gelang aber, dies an die Verbraucher weiter zu geben. Der S&P 500 schloss gestern auf Rekordhoch, heute früh legen die US-Futures weiter zu. Die Themen für den Juli werden sein: die Weiterverbreitung der Delta-Variante des Covid-Virus, die bei den US-Investoren bislang keine große Rolle spielt, aber in Europa und Asien durchaus für Verunsicherung sorgt. Die Quartalssaison, insbesondere, welche Auswirkungen die gestiegenen Produktionskosten und der Knappheitseffekt auf Umsatz und Gewinnmarge hatte. Wie entwickeln sich Preise und US-Arbeitsmarkt? Dort werden heute und morgen neue Zahlen veröffentlicht. Für 14:30h gehen die Beobachter von 390T Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung für die Woche zum 19. Juni aus. Jobwachstum und Inflation sind die Schlüssel zu einer strafferen US-Geldpolitik. Asien startet wegen der zu langsamen Impfgeschwindigkeit in Anbetracht der Delta-Variante lustlos in das zweite Halbjahr. Laut Tankan-Bericht stieg die Stimmung im japanischen Produktionsgewerbe von +5 auf +14 in Q2, die Erwartungen lagen jedoch bei +16. In China verlangsamt sich laut Caixin das Industriewachstum im Juni weiter.