Die US-Konjunkturdaten vom Freitag wurden von den Marktteilnehmern positiv aufgenommen. Der Chicago-Einkaufsmanagerindex legte im Juni von 40,4 auf 41,5 zu. Der Uni Michigan Index betrug Ende Juni 64,4, prognostiziert waren 63,9. Die Kernrate des für die FED besonders wichtigen Gesamtindex für die persönlichen Konsumausgaben (PCE) stieg im Mai um 0,3% (im April um 0,4%) und im Jahresvergleich um 4,6%, erwartet war wie im April +4,7%. Die Einkommen stiegen im Mai mit +0,4% etwas stärker als erwartet. Die Ausgaben hingegen, und das dämpfte ein wenig die gute Stimmung, legten lediglich um 0,1% zu statt der erwarteten 0,2%. Die Ausgaben für Güter gingen zurück, während Dienstleistungen wie Reisen stärker gefragt waren.
Gestern veröffentlichte Tesla (NASDAQ:TSLA) seine Q2 Produktion- und Auslieferungszahlen. Mit 466T verkauften Einheiten wurden die Prognosen von 446T übertroffen und lagen 83% über dem Q2-Wert von 2022. Die Aktie steigt vorbörslich um 6%.
China hatte am Freitag für Juni mit 49,0 den dritten Monat in Folge eine kontraktive Entwicklung der Fabrikaktivitäten gemeldet. Der offizielle Einkaufsmanagerindex lag damit jedoch etwas höher als im Mai (48,8). Der Dienstleistungssektor-PMI ging von 54,5 auf 53,2 zurück, blieb damit aber expansiv. Ebenfalls am Freitag bekräftigte Chinas Notenbank PBoC ihre Absicht, ihre Geldpolitik „zielgerichtet und kraftvoll“ so zu steuern, dass die Wirtschaft sich weiter von den Covid-Folgen erholen könne. Sie werde eine stabile und gesunde Entwicklung des Immobilienmarltes ebenso tatkräftig unterstützen wie die Inlandsnachfrage nach Konsumgütern. Zudem würde sie die Stabilität des Yuan sicher stellen und Unternehmen finanziell dabei unterstützen mehr Jobs zu schaffen.
Heute früh wurde der Caixin-Index veröffentlicht, der fast noch mehr Beachtung als der offizielle PMI findet. Dieser meldet für Juni für das verarbeitende Gewerbe einen Stand von 50,5 nach 50,9 im Mai, bleibt damit zwar leicht expansiv, weist aber fallende Tendenz auf. Gestützt wurde der Index von Inlandsnachfrage. Freilich ist das Vertrauen der Manager auf einen Achtmonatstief angekommen, was sich auch in fast deflationären Preisentwicklung widerspiegele. Der Markt hofft auf kraftvolle Stimulanz durch die nächste Zusammenkunft der chinesischen Staatsführung im Juli, wenn die Daten des ersten Halbjahres besprochen werden. Bislang gibt es lediglich für die Autoindustrie konkrete Hilfen - durch Ausweitung der Steuerprivilegien beim Ersterwerb. Am Donnerstag will US-Finanzministerin Yellen nach China reisen um zu eruieren, wie die Beziehungen zwischen den beiden größten Volkswirtshaften verantwortungsvoll geregelt werden können.
Der Tankan -Bericht der Bank of Japan belegt eine Stimmungsaufhellung bei den japanischen Großunternehmen. Der Index stieg auf +5 nach +1 im März. Zudem sagt der Report aus, dass die Neigung der Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes zu Preiserhöhungen deutlich zugenommen habe. Der Jibun-Bank PMI berichtet, dass die Geschäftsaktivität des verarbeitenden Gewerbes in Japan im Juni mit 49,8 zum ersten Mal seit sieben Monaten wieder kontraktiv war. Jedoch ist der Ausblick der Güter-Produzenten so zuversichtlich wie zuletzt im Herbst 2021. Japan legt einen neuen Leitindex auf, den JPX Prime 150. Dieser repräsentiere etwa die Hälfte der Marktkapitalisierung und entspreche höchsten Standards, er sei vergleichbar mit dem S&P 500.
Chinas und Japans Börsen starten mit Aufschlägen in das zweite Halbjahr. Auch In Südkorea, Taiwan, Vietnam und Malaysia wiesen die PMI des verarbeitenden Gewerben Rückgange auf. Bloomberg weist auf die mittlerweile extreme Divergenz der globalen Einkaufsmanagerindizes zu den Aktienindizes auf. Das deutet auf ausgeprägten Optimismus der Anleger hin, dass die Weltwirtschaft dank Zinspeaks und chinesischer Stimuli bald wieder Fahrt aufnimmt.
APX: Spanien Bonds -1. Shanghai: +2. DAX/STXE 600 +8 (relevanter Anstieg erfolgte Freitag).