Der S&P 500 überschritt gestern erstmals seit Mitte September wieder die 4000er Marke. Das löste jedoch keine Anschlusskäufe aus, sondern Gewinnmitnahmen: er gab bis Handelsschluss von seinem Tagestopstand ein Prozent wieder ab. sowohl die Aufwärts- als auch die anschließende Abwärtsbewegung wurde von den Techwerten maßgeblich angeführt. Im Handelsverlauf spielten die gegensätzlich interpretierten Aussagen von zwei FED-Gouverneuren eine Rolle. Lael Brainard stellte eine verlangsamte Gangart der US-Notenbank in Aussicht, Chris Waller hingegen sagte, der Markt sei übermäßig optimistisch und sollte sich auf höhere Zinsen einstellen. Ich kann hier jedoch keinen Widerspruch erkennen und halte an meiner Erwartungshaltung fest, dass die FED die Zinsen bis zum Frühsommer 2023 in drei finalen Schritten noch um 1% auf dann 5% anheben wird.
Über Nacht hellte sich das Sentiment deutlich auf. Es wurde bekannt, dass Warren Buffet u.a. in Taiwan Semiconductors und Louisiana-Pacific im dritten Quartal neue Positionen erworben hat. LP ist ein Bauzulieferer – offenbar macht sich Buffet also nicht zu große Sorgen um diesen Wirtschaftszweig und dass er in Taiwans Topunternehmen investiert, deutet darauf hin, dass er keine unmittelbare Bedrohung durch China befürchtet. Zudem bestätigt das Investment, dass er eine Renaissance des zuletzt erschlafften Halbleiterbooms erwartet.
Sehr fest präsentiert sich heute China, vielleicht inspiriert durch das besser als erwartet verlaufene gestrige Zwiegespräch von Joe Biden und Xi Jinping. Weiterhin stimuliert auch das gestern hier angesprochene Paket zur Stabilisierung des Immobilienmarktes. Der MSCI China A Index legt um 2% zu, der Hang Seng Tech Index erfreut mit +7%. Wir sind in beiden Indizes mit einer kleinen Position engagiert.
Japans Wirtschaft ist im dritten Quartal um 0,3% geschrumpft. Die Schlüsselkriterien waren ein kräftiger 17%-Import von Servicedienstleistungen und die um lediglich 0,3% gestiegenen privaten Konsumausgaben. Für Q4 wird zwar wieder ein Wachstum erwartet - Daiwa Securities schätzt ca. +1,1% u.a. wegen fiskalischer Stimuli. Das hängt jedoch auch in hohem Ausmaß davon ab, wie sich die Wirtschaft der wichtigsten Handelspartner USA und China entwickelt. Japans Indizes notierten nahezu unverändert.
Der US-Dollar testete heute früh seinen 200-Tage Trend zum Euro. Dieser liegt bei 1,0430. Während der Goldpreis von der Dollarschwäche weiter profitiert, kann Öl keinen Nutzen daraus ziehen. Hier belasten nicht nur die Wirtschafsdaten aus China (s.u.), sondern auch der verhaltene OPEC-Ausblick für das vierte Quartal. Das Kartell hat die Erwartungen bezüglich der Nachfrage um weitere 520T Barrel pro Tag abgesenkt – nachdem bereits im Vormonat die Schätzung um 0,5 Mio Barrel reduziert worden war. Freilich haben die US-Firmen damit begonnen, ihre Produktion zu drosseln, was den weiteren Kursrückgang abbremsen könnte, genauso wie die im letzten Monat von der OPEC angekündigte 2 Mio BpT – Förderungskürzung. Die internationale Energieagentur (IEA) hat soeben ihre Nachfrageprognose für 2023 abgegeben. Sie geht von einem Anstieg der globalen Ölnachfrage um 1,6 Mio Barrel pro Tag auf 101,4 Mio Barrel pro Tag aus und taxiert das Versorgungsangebot auf 100,7 Mio Barrel pro Tag.
Europas Indizes dümpeln um das gestrige Schlussniveau. Ein Grund für die Lustlosigkeit könnten die schwachen Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen Chinas gewesen sein: diese schrumpften – erstmals seit Mai - im Oktober um 0,5%, erwartet worden war +0,1%. Da Adidas (ETR:ADSGN) und die Automobilhersteller zu den Verlierern im ESX zählen, ist dieser Rückschluss legitim. Aber auch die wegen der Auslastung von nur 79,3% gestern angekündigte Produktionsdrosselung der Chemiebranche belastet: BASF (ETR:BASFN) ist der größte Verlierer im STXE 50. Hier dürfte auch stören, dass die Preise der Gas-Futures wieder deutlich anziehen.
Über Nacht hellte sich das Sentiment deutlich auf. Es wurde bekannt, dass Warren Buffet u.a. in Taiwan Semiconductors und Louisiana-Pacific im dritten Quartal neue Positionen erworben hat. LP ist ein Bauzulieferer – offenbar macht sich Buffet also nicht zu große Sorgen um diesen Wirtschaftszweig und dass er in Taiwans Topunternehmen investiert, deutet darauf hin, dass er keine unmittelbare Bedrohung durch China befürchtet. Zudem bestätigt das Investment, dass er eine Renaissance des zuletzt erschlafften Halbleiterbooms erwartet.
Sehr fest präsentiert sich heute China, vielleicht inspiriert durch das besser als erwartet verlaufene gestrige Zwiegespräch von Joe Biden und Xi Jinping. Weiterhin stimuliert auch das gestern hier angesprochene Paket zur Stabilisierung des Immobilienmarktes. Der MSCI China A Index legt um 2% zu, der Hang Seng Tech Index erfreut mit +7%. Wir sind in beiden Indizes mit einer kleinen Position engagiert.
Japans Wirtschaft ist im dritten Quartal um 0,3% geschrumpft. Die Schlüsselkriterien waren ein kräftiger 17%-Import von Servicedienstleistungen und die um lediglich 0,3% gestiegenen privaten Konsumausgaben. Für Q4 wird zwar wieder ein Wachstum erwartet - Daiwa Securities schätzt ca. +1,1% u.a. wegen fiskalischer Stimuli. Das hängt jedoch auch in hohem Ausmaß davon ab, wie sich die Wirtschaft der wichtigsten Handelspartner USA und China entwickelt. Japans Indizes notierten nahezu unverändert.
Der US-Dollar testete heute früh seinen 200-Tage Trend zum Euro. Dieser liegt bei 1,0430. Während der Goldpreis von der Dollarschwäche weiter profitiert, kann Öl keinen Nutzen daraus ziehen. Hier belasten nicht nur die Wirtschafsdaten aus China (s.u.), sondern auch der verhaltene OPEC-Ausblick für das vierte Quartal. Das Kartell hat die Erwartungen bezüglich der Nachfrage um weitere 520T Barrel pro Tag abgesenkt – nachdem bereits im Vormonat die Schätzung um 0,5 Mio Barrel reduziert worden war. Freilich haben die US-Firmen damit begonnen, ihre Produktion zu drosseln, was den weiteren Kursrückgang abbremsen könnte, genauso wie die im letzten Monat von der OPEC angekündigte 2 Mio BpT – Förderungskürzung. Die internationale Energieagentur (IEA) hat soeben ihre Nachfrageprognose für 2023 abgegeben. Sie geht von einem Anstieg der globalen Ölnachfrage um 1,6 Mio Barrel pro Tag auf 101,4 Mio Barrel pro Tag aus und taxiert das Versorgungsangebot auf 100,7 Mio Barrel pro Tag.
Europas Indizes dümpeln um das gestrige Schlussniveau. Ein Grund für die Lustlosigkeit könnten die schwachen Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen Chinas gewesen sein: diese schrumpften – erstmals seit Mai - im Oktober um 0,5%, erwartet worden war +0,1%. Da Adidas (ETR:ADSGN) und die Automobilhersteller zu den Verlierern im ESX zählen, ist dieser Rückschluss legitim. Aber auch die wegen der Auslastung von nur 79,3% gestern angekündigte Produktionsdrosselung der Chemiebranche belastet: BASF (ETR:BASFN) ist der größte Verlierer im STXE 50. Hier dürfte auch stören, dass die Preise der Gas-Futures wieder deutlich anziehen.