Die europäischen Aktienmärkte wurden nach einem trägen Start von der guten Stimmung der Wallstreet mitgenommen. Dort wurden die neuen Quartalszahlen der Unternehmen, insbesondere der Banken, positiv aufgenommen. Zunächst lieferten die Großbanken Bank of Amerika und Morgan Stanley (NYSE:MS) ein besser als erwartetes Ergebnis. Die Banken als „Stimmungsmesser für die Wirtschaft“ haben in der laufenden Berichtssaison nicht enttäuscht. Diese beiden Banken legten mit +6% und +4% im Kurswert deutlich zu. Zudem meldete auch die US-Regionalbank New York Mellon gute Zahlen vor (+4% im Aktienkurs). Gerade dieser Sektor stand wegen der Probleme im US-Regionalbankensektor unter Beobachtung (Stichwort: Silicon Valley Bank (OTC:SIVBQ)). Auf der makroökonomischen Seite allerdings mussten einige Enttäuschungen verarbeitet werden. Die US-Einzelhandelsumsätze als Gradmesser für die Kauflaune der Bürger stieg mit +0,2% deutlich weniger als prognostiziert (+0,5%). Darüber hinaus ging die US-Industrieproduktion im zweiten Monat in Folge deutlicher als erwartet zurück (-0,5% statt einer erwarteten Stagnation).
Die gute Stimmung übertrug sich heute Nacht auch auf den japanischen Nikkei, der seinen Korrekturmodus abschließen konnte und wieder über allen relevanten technischen Marken liegt. Das bringt +2 Punkte für unseren APX.
Unterstützend wirkt auch die Entwicklung des Anleihemarktes. Über alle Bereiche hinweg weitere Signale der Entspannung. Die 10jährigen US-Anleihen fielen auf einen Zinssatz von 3,75%, die entsprechenden deutschen Anleihen auf 2,38%. Auch hier verbessert sich der APX um weiter zwei Punkte. Die Investoren rechnen immer mehr damit, dass sich sowohl die EZB als auch die FED ihrem jeweiligen Hochpunkt im Zinserhöhungszyklus nähern. Jedenfalls gingen die Wahrscheinlichkeiten für Zinserhöhungen nach der Sommerpause weiter zurück. Dies wird verbal auch von einigen Aussagen von Notenbänkern untermauert. So äußerten sich der sonst eher „falkenhafte“ Bundesbankpräsident Joachim Nagel, dass für die Sitzung nach der Sommerpause abgewartet werden müsste, wie die Datenlage ist. Zuvor äußerte er stärken Handlungsbedarf nach der Sommerpause.
Der APX verbesserte sich um 4 Punkte und verbleibt im zuversichtlichen Szenario.