Der Abgabedruck bei den US-Aktien drückte den S&P 500 unter seinen 200-Tage-Durchschnitt (-6 Punkte im apano-Stimmungsindex). Zuvor hatte den DAX das gleiche Schicksal ereilt (-4 Punkte). Steigende US-Vola und fallende EM-Aktien (je -1) runden das Bild ab. Der aktuelle Punktestand des Stimmungsindex (-12) empfiehlt eine sehr defensive Ausrichtung, aber noch keine Totalabsicherung. Wir waren auf diese Entwicklung vorbereitet und sind bereits recht vorsichtig positioniert. Nach dem Verfalltermin tendieren die US-Futures heute früh freundlich, jedoch mit abschwächender Tendenz. Die europäischen Börsen waren bereits nachbörslich mit den US-Aktien weiter abgestürzt, deshalb eröffnete der Kassahandel direkt mit hohen Abgaben. Nachdenklich machen konkret die Kurseinbrüche vom Freitag bei Amazon (NASDAQ:AMZN) und Tesla (NASDAQ:TSLA), die mit -6% weit überdurchschnittlich waren: bei Microsoft (NASDAQ:MSFT) und Apple (NASDAQ:AAPL) waren es „nur“ ca. -2%. Das passierte vor dem Hintergrund der Neubewertung von Netflix (NASDAQ:NFLX) (-23%). Ist es nun soweit, dass die Investoren realisieren, dass manche Kurse auch der Ultra-Schwergewichte viel zu weit weg sind von einer fairen realistischen Bewertung? Ein moderat - aggressiver Wachstumswert wie Amazon darf durchaus ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 40 haben. Mehr aber meiner Meinung nach nicht. Einen Kurs von 2000 USD halte ich für vertretbar. Das ist 30% unter dem Schlusskurs vom Freitag. Gern darf der Kurs langfristig deutlich höher stehen – aber das muss im Gleichschritt mit der Gewinnentwicklung peu à peu erfolgen. Bei Tesla ist der Abstand zu den „Fundamentals“ noch viel dramatischer, während auf der andere Seite Microsoft und Apple durchaus faire Kurse in Relation zu ihren Bilanzen haben. Da in diesen Tagen die Berichtssaison auf Hochtouren läuft, kann es noch zu dramatischen Kursveränderungen auf Einzelwertebene kommen, falls meine Theorie stimmt, dass das Ende der FED-Liquiditätsschwemme der Beginn der Neubewertung der Anlegerfantasie ist. Die in Genf gestellten russischen Forderungen erscheinen unannehmbar, insbesondere der weitgehende Rückzug der NATO-Truppen aus Osteuropa dürfte von den USA abgelehnt werden. Ich halte weiterhin einen Einmarsch russischer Truppen für unwahrscheinlich. Vielmehr erwarte ich - gedeckt durch die militärische Drohkulisse - eine hybride Aktion in der Ostukraine, z.B. dass die Regionen um Donezk und Lugansk von Russland als selbständige Staaten anerkannt werden. Das wäre eine Vorstufe für deren Antrag auf Annexion. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.