Sich verstärkende Konjunkturängste führten gestern zu lebhafter Nachfrage nach langlaufenden US-Staatsanleihen. Die Rendite der 10y-Treasuries fiel im Tief auf unter 2,80%. Die Kombination aus fallenden Renditen und Konjunkturunsicherheit ließ Investoren bei den Profiteuren des Szenarios zugreifen: den weniger zyklischen Wachstumswerten des Technologiesektors und Biotechs. Dies schob den Nasdaq an und der wiederum den S&P 500. Verlierer waren erneut Unternehmen des zyklischen Rohstoffsektors. Der heutige Börsentag steht im Schatten der Berichtszahlen: nach Handelsschluss legen mit Microsoft (NASDAQ:MSFT) und Alphabet (NASDAQ:GOOGL) zwei Superschwergewichte mit 6% Anteil am MSCI-Weltaktienindex ihr Zahlenwerk vor. Wie hoch die derzeitige Unsicherheit ist, lässt sich laut Bloomberg daran ablesen, dass die relativen Absicherungskosten die höchsten seit 2 Jahren wären, zudem sei das Put/Call-Ratio mit fast 1 exorbitant hoch. Asiens Börsen zeigten sich heute überwiegend leicht erholt. Der Hang Seng Tech Index führte die Aufwärtsbewegung an, was an Anschaffungen lag, die bereits gestern in den USA stattfanden. Jeweilige Neuigkeiten zum Thema der Vermeidung des US-Delistings bestimmt bei diesen Aktien den Tagestrend. Der Shanghai Composite Index hingegen verlor weitere 1,4%, was bedenklich ist nach dem starken Ausverkauf von gestern und der Tatsache, dass der Index deutlich im Plus eröffnet hatte. Führende Bankvolkswirte gehen im Schnitt nur noch von 4,5% Wachstum für 2022 aus. Das offizielle 5,5%-Ziel Chinas sei damals gesetzt worden vor dem neuen Covid-Ausbruch und vor Russlands Invasion. Europas Aktien knüpfen an die Erholung im US-Späthandel an, es liegen aber kaum eigene Impulse vor. Russlands Außenminister Lawrow verschärft die Verbalrhetorik, indem er Angriffe gegen Waffenlieferungen ankündigt und einen Dritten Weltkrieg für nicht mehr ausgeschlossen hält. Sogar das Wort „Nuklearkrieg“ fällt. Jedoch sehen laut Reuters internationale Beobachter dies nicht als reale Drohung, sondern als „Zähnefletschen“ an. Der dänische Reedereikonzern Maersk (CSE:MAERSKa) sieht ein weiterhin glänzendes Containergeschäft. Zwar seien die Volumina um 7% gesunken, zugleich jedoch hätten die Fachtraten im ersten Quartal um 71% zugelegt. Der CEO des Hafens von Antwerpen befürchtet laut Bloomberg wegen Chinas neuem Lockdown Lieferkettenprobleme, die größer seien als 2021 und die das ganze Jahr anhalten bzw. nachwirken würden. Der apano-Stimmungsindex gewinnt 2 Punkte auf -36. STXE 600 und Gold +6, Kupfer -4. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.