Die US-Börsen (ETR:SXR4) holten gestern einen Teil ihrer hohen Vortagesverluste auf. Dabei fällt auf, dass der S&P 500 sowohl vorgestern als auch gestern jeweils von oben kommend den 100-Tage Durchschnitt testete, dort aber Unterstützung fand. Diese charttechnische Bastion hat sich schon des Öfteren als fast uneinnehmbar für die Bären erwiesen, zuletzt Mitte Januar, als die Fed die Anleger erschreckte mit de Ankündigung, sich fortan zunächst mit weiteren Zinssenkungen zurückzuhalten. Der Kursanstieg gestern wurde von den Verlierern der letzten Handelstage angeführt. Insbesondere Technologietitel aus der zweiten und dritten Reihe legten teils fulminant zu. Aktien aus Subsektoren wie Genomics, Space, Semiconductors und Cloud waren besonders gesucht, freilich konnten sie bei Weitem nicht die Abschläge der vergangen Tage kompensieren. Gefragt waren aber auch Standard-Branchen wie die Finanzwerte. Die mit hoher Spannung erwarteten Nvidia-Zahlen fielen noch besser aus als prognostiziert, können trotzdem aber nicht mehr die Börsianer faszinieren: die Aktie notiert vorbörslich 1% tiefer. Dennoch belegt der Report, dass die Dynamik im Thema „KI“ weiterhin ungebremst anhält. Es ist halt eben nur sehr viel Fantasie in den Kursen bereits enthalten. Schwächer notierten gestern die defensiven Branchen wie z.B. Verbrauchsgüter und Anlagestile wie Low Vola – aus den Reihen dieser beiden Sektoren wurden jedoch an den schwachen Vortagen die wenigen positiven Ausreißer rekrutiert. Die – zuletzt wenig zuverlässigen – Futures weisen auf einen gut behaupteten Beginn des US-Kassahandels hin.
Im Asien-/Pazifikraum gab es heute keinen einheitlichen Trend: Japan, Australien und Festlandchina konnten leicht zulegen, Hongkong und Südkorea notierten etwas leichter. Nächste Woche tritt Chinas Parlament zu seiner jährlichen zweitägigen Konferenz („Two Sessions“) zusammen. An die beiden Tagungen sind hohe Erwartungen geknüpft bezüglich fiskalischer Lösungsvorschläge, welche die lahmende Binnenwirtschaft stimulieren sollen.
Europas Börsen starten heute deutlich tiefer in den Handelstag. Nachdem gestern neue Allzeithochs erreicht wurden, verdarb am Abend (MEZ) Donald Trump die gute Stimmung. In seinem ersten Kabinettsmeeting kündigte er an, dass die geplanten Zölle gegen Kanada und Mexiko ab 2. April in Kraft treten werden und dass zudem auch auf Waren aus Europa ein Zoll in Höhe von 25% erhoben werden soll. Konkret sprach er Automobilimporte an, aus dem Redekontext wird aber klar, dass er alle Güter im Visier hat. Dies gäbe in Kürze offiziell angekündigt. Mich erstaunt immer wieder, dass Europas Börsen jedes Mal erschrocken auf die Zolldrohungen reagieren, nur um wenige Tage später diese Verluste wieder auszubügeln. So kurz kann das Gedächtnis der Investoren doch nicht sein. Gestern zeigte sich die Region nach den letzten Gesprächsrunden wieder hoffnungsfroh, dass es letztendlich bald doch zu einem tragfähigen Frieden zwischen Russland und der Ukraine kommt.
APX: Bonds +3. Der Goldpreis folgt nun den Kryptowährungen nach unten, da Risk-off Indikator: +2. Dax-Vola steigt: -1. S&P -3 und Nikkei -4 (beides sind nachgemeldete Events aus den Vortagen).
Bereits seit 2012 misst und veröffentlicht das Investment-Team von apano Investments die globale Börsenstimmung. Dieser apano-Börsen-Stimmungsindex APX dient dabei unter anderem als Steuerungsinstrument für den erfolgreichen, ETF-basierten Aktienfonds mit Wertsicherungskonzept „apano Global Systematik“ (WKN: A14UWW).