Die Reaktion während Jerome Powells Pressekonferenz war eindeutig: Aktien und Gold fielen, Renditen und USD stiegen. Zwar fielen die Beschlüsse aus wie erwartet, jedoch signalisierte der US-Notenbankpräsident, dass es theoretisch bei jeder der nächsten Sitzungen in 2022 zu einer Zinserhöhung kommen könnte – das wären 7. Die Notenbank müsse „flink“ sein, um die Inflation wieder einzufangen. Zudem war die Bilanz der FED ein Thema, hier wolle die US-Notenbank zunächst das Buch der Hypothekenanleihen durch Nichtprolongation von Fälligkeiten reduzieren. Jerome Powell machte keine Aussagen, dass sich die Inflation bald beruhigen würde – anders als die EZB. Wie erwartet spielte der jüngste Kursrückgang der Börsen keine Rolle in seinem Statement. Heftige Kurseinbrüche verzeichnete Asien. Hier fühlen sich etliche Notenbanken im Zugzwang wegen der übermächtigen FED – es bestehen Ängste, dass über einen zu festen US-Dollar die heimische importierte Inflation unerwünscht steigt. Aber auch in China und Japan ging es deutlich abwärts, obwohl beide Länder eine eigenständige Notenbankpolitik betreiben. Teslas Quartalsbericht fiel beachtlich gut aus und immerhin gelang es Elon Musk, einen Kursrutsch der Aktie nach der Veröffentlichung zu verhindern. Das bedeutet, dass die Investoren offenbar daran glauben, dass der senkrechte Umsatz- und Gewinnanstieg -auch dank der Gigafabriken- weiter anhält. NATO und USA haben wie von Russland gefordert schriftlich auf die gestellten Forderungen geantwortet und diese wie erwartet abgelehnt. Ich kann mir vorstellen, dass es jetzt nicht mehr lange dauert, bis Russland den nächsten hybriden Eskalationsschritt geht und die ukrainischen Separatistenregionen Donezk und Lugansk als selbständige Republiken anerkennt. Der apano-Stimmungsindex gewinnt heute 2 Punkte, weil der Preis des Risk off – Indikators Gold relevant fällt, verliert aber andererseits 2 Punkte, weil die US-Renditen ihren steilen Anstieg wieder aufnehmen. Mit 1,85% für 10y-Treasuries nach 1,77% gestern ist ein neues Zweijahreshoch erreicht. Von dieser Entwicklung profitieren Finanzwerte, dieser Sektor führt zur Stunde mit Abstand den STXE 600 an. Unterhalb des Radars des apano-Stimmungsindex hat sich die Situation der asiatischen Stimmungsindikatoren und bei den Volas und Creditspreads weiter verschlechtert. Jedoch hellen sich die US-Futures mittlerweile auf, weshalb sich die Kurse in Europa inzwischen deutlich von ihren Eröffnungstiefs lösen. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.