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Trotz Corona: Wirtschaftliche Erholung greift Raum

Veröffentlicht am 11.08.2020, 09:33
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32
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Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1752 (06:17 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1723 im fernöstlichen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 106,05 In der Folge notiert EUR-JPY bei124,62. EUR-CHF oszilliert bei1,0754.

Die Corona-Krise ist weiter ein bestimmender Faktor für Wirtschaft und Finanzmärkte.

In den letzten Wochen gehen nahezu weltweit die Zahlen der positiv Getesteten in die Höhe. Ein Zusammenhang mit der Reisewelle des Sommers ist hier kausal, denn in der Folge hat die Zahl der Tests zugenommen. Ist die Krise nun virulenter?

Ich erinnere daran, dass der Lockdown kausal damit zusammenhing, eine Überlastung in Krankenhäusern zu vermeiden. Das ist in Deutschland mehr als gewährleistet. Derzeit sind von 30.278 Intensivbetten 20.822 Betten belegt. Unter den Belegungen sind 231 Covid-19 Patienten. Die Zahl der positiv getesteten Personen stellt sich in Deutschland akut auf11.923.

Die Wirtschaftsdaten der letzten Wochen liefern Aufschluss über zwei wesentliche Grundtendenzen. Es gibt einerseits eine klare regionale Divergenz in den Erholungsmodi. Der asiatische Raum, an der Spitze China, führt, Europa folgt, Amerika hinkt. Andererseits lässt sich konstatieren, dass nur die Sektoren, die vom Lockdown befreit sind, ihre endogene Kraft entwickeln können. In diesen Sektoren sieht die Erholung V-förmig aus. In den Sektoren, die weiter unter politisch verfügten Maßnahmen leiden, ist eine V-förmige Erholung schlicht unmöglich.
Fakt ist, dass die Corona-Pandemie mit höchster Wahrscheinlichkeit ein temporäres Phänomen darstellt. Fakt ist, dass die global verfügten Konjunktur- und Strukturmaßnahmen ab 2021 zusätzliche Wachstumsimpulse setzen werden.

Aus diesen Gründen greift die wirtschaftliche Erholung sukzessive mehr Raum.

Bundesbank: Deutsche Wirtschaft ist auf Erholungskurs

Die deutsche Wirtschaft kommt nach dem Einbruch in Folge der Corona-Krise wieder in Fahrt. Der (WAI) für die Kalenderwoche bis zum 9.

August liegt bei +0,9 Zählern teilte die Bundesbank gestern mit. Das uns verfügbare Datenkonvolut aus Deutschland steht voll im Einklang mit der Entwicklung des WAI.

Der Tiefpunkt dieser neuen Datenreihe der Bundesbank wurde in der Woche per 14. Juni bei -6,96 Punkten markiert

Die Bundesbank hat diesen neuen wöchentlich ermittelten Index eingeführt, um zeitnäher die Wirtschaftslage einschätzen zu können (Corona-Krise). In die Berechnung fließen Daten des Stromverbrauchs, der Bargeldnutzung, aber auch des Flugverkehrs neben anderen Werten ein.

Die Zahl sagt aus, dass die Wirtschaftsaktivität in den dreizehn Wochen bis zum 9. August um 0,9% über der Aktivität der vorhergehenden dreizehn Wochen lag. In der Vorwoche hatte der Index bei einem Wert von -0,02 gelegen.

In ihrem Monatsbericht schrieb die Bundesbank, dass die Wirtschaft ihren Erholungskurs im 2. Halbjahr fortsetzen würde. Wir teilen die Ansicht der Deutschen Bundesbank umfänglich.

Frankreich kommt gleichfalls in Fahrt:

Nach dem Einbruch infolge der Corona-Krise kommt Frankreichs Wirtschaft sukzessive wieder in Fahrt.

Laut Banque de France lag die Wirtschaftsaktivität per Juli um 7% unter dem Normalniveau. Im Vormonat stellte sich der Wert noch auf 9%.

Der Bausektor habe sie sich dem Vorkrisenstand angenähert, während die Auslastung in der Industrie leicht zugenommen habe.

Fed legt individuelle Kapitalanforderungen für Großbanken fest

Die Federal Reserve hat nach ihrem Stresstest individuelle Kapitalvorgaben für die großen Geldhäuserin den USA festgelegt.

Unter den Häusern mit einer Bilanzsumme von mehr 100 Mrd. USD erhielten Goldman Sachs (NYSE:GS) und Morgan Stanley (NYSE:MS) die höchsten Vorgaben: Sie müssen harte Kernkapitalquoten von 13,7% beziehungsweise 13,4% liefern.

Von der US-Tochter der Deutschen Bank (DE:DBKGn) wird eine harte Kernkapitalquote von 12,3% verlangt. Sie verfügte Ende 2019 über eine mehr als doppelt so hohe Quote. Die Fed hatte in ihrem Stresstest 34 Institute geprüft. In diesem Jahr prüfte sie zusätzlich die möglichen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Kapital der Banken.

Die US-Notenbank kam zu dem Ergebnis, dass die Institute einen schweren und lang anhaltenden wirtschaftlichen Abschwung grundsätzlich gewachsen seien. Gleichwohl sollen die Institute mindestens bis zum 4. Quartal 2020 auf Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe verzichten.

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Der Datenpotpourri der letzten 24 Stunden war weitestgehend im Einklang mit der Fortsetzung der Erholung auf globaler Ebene.

Eurozone: Stimmung verbessert sich
Der Sentix-Index stieg per Berichtsmonat August von zuvor -18,2 auf -13,4 Punkte (Prognose -15,1) und erreichte den höchsten Wert seit Februar (+5,20). Der Tiefpunkt wurde in diesem Jahr per April 2020 bei -42,90 Punkten markiert.

UK: Positive Entwicklung nach dem - im Juni
Laut BRC nahmen die Einzelhandelsumsätze per Juli im Jahresvergleich um 4,3% nach zuvor10,9% zu.

Schweiz: Stabilisierte Situation am Arbeitsmarkt
Die Arbeitslosenrate verharrte in der saisonal bereinigten Fassung per Berichtsmonat Juli bei 3,3% (historischer Tiefpunkt 02/2020 2,3%).

USA: Bei Beschäftigung positive Tendenz, aber Divergenz zum BLS
Der Index stieg per Berichtsmonat Juli von 49,46 (revidiert von 49,00) auf 50,89 Punkte. Der Tiefpunkt wurde in dieser Datenreihe per April bei 43,40 Zählern markiert. Vor Covid-19 oszillierte der Index stabil um 110 Punkte. Hier wird eine deutliche Divergenz zum US-Arbeitsmarktbericht des Bureau of Labor Statistics (BLS) erkennbar.

Japan: Stimmung nahezu auf vor -19 Niveau
Der Index legte per Berichtsmonat Juli von zuvor 38,8 auf 41,1 Punkte zu und markierte den höchsten Wert seit Januar(seinerzeit bei 41,90).

Australien: Covid-Sorgen belasten
Der von NAB ermittelte Geschäftsklimalageindex stieg per Juli von -7 auf 0 Punkte und erreichte den höchsten Wert seit Februar 2020. Dagegen sank der Index der Geschäftserwartungen im Zuge der vermeintlichen zweiten Covid-Welle von 1 auf -14 Punkte (Tiefpunkt 03/2020 bei -66).

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.1400 30 neutralisiert den positiven Bias des Euros.

Bleiben Sie gesund, viel Erfolg!

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