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Die Rallye an den Aktienmärkten, der Anstieg der Renditen von Staatsanleihen und die hohe Nachfrage nach US-Dollars deuten darauf hin, dass die Anleger am Freitag mit einem starken Arbeitsmarktbericht rechnen. Im Schnitt erwarten Volkswirte einen Stellenaufbau von 870.000, was den stärksten Anstieg seit August bedeuten würde, während die Flüsterschätzung bei 1 Million liegt. Am Mittwoch wurden die Anleger von der schwachen Zahl der Beschäftigten im privaten Sektor (ADP) noch überrascht, aber seither haben andere Daten ihre Befürchtungen zerstreut. So ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung auf ein Drei-Wochen-Tief gefallen sind, während die Folgeanträge auf das Vorkrisenniveau gesunken sind. Der Monat Juli war insgesamt ein guter Monat für die US-Wirtschaft, denn die Ausgaben für Freizeitaktivitäten wie Reisen und Restaurants stiegen. Da die Unternehmen im ganzen Land neue Mitarbeiter einstellen, dürfte der Arbeitsmarktbericht erfreulich ausfallen.
Jeden Monat beobachten wir auch einige Wirtschaftsberichte, die für die Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft aussagekräftig sein können, und fast alle deuten darauf hin, dass der Stellenbericht im Juli besser ausfallen wird als im Juni. Der ISM-Index für den Dienstleistungssektor erreichte ein Rekordhoch, und die Beschäftigungskomponente kehrte auf den Wachstumspfad zurück. Challenger meldete den geringsten Stellenabbau seit 21 Jahren, während das Verbrauchervertrauen laut Conference Board den höchsten Stand seit Ausbruch der Pandemie erreichte. Gleichzeitig gingen die Anträge auf Arbeitslosenunterstützung und die Folgeanträge weiter zurück. Einzig der ADP-Bericht sorgte für Enttäuschung, doch der Arbeitsmarktindikator hat sich in den letzten Monaten häufiger als üblich nicht gerade als guter Frühindikator für die NFPs erwiesen. Der schleppende Anstieg kann auch auf einen Arbeitskräftemangel in der Privatwirtschaft zurückzuführen sein.
Argumente für stärkere Arbeitsmarktzahlen
Argumente für schwächere Arbeitsmarktzahlen
Wenn die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft den Anstieg von 850.000 im letzten Monat übersteigt und die Arbeitslosenquote wie erwartet von 5,9 % sinkt und das Lohnwachstum konstant bleibt oder sogar noch zunimmt, steigt der USD/JPY auf 110 und der EUR/USD fällt unter 1,18. Je größer der Anstieg, desto stärker die Bewegung beim US-Dollar. Nimmt die Zahl der Beschäftigten um weniger als 800.000 zu und bleibt auch die Arbeitslosenquote oder das Lohnwachstum hinter den Erwartungen zurück, erwarten wir eine moderate Korrektur beim US-Dollar. Eine umfassendere Abwertung droht erst, wenn das Jobwachstum weniger als 600.000 beträgt.
Auch Kanada veröffentlicht am Freitag seine Arbeitsmarktzahlen. Nach starken Handelsdaten und dem jüngsten Anstieg des IVEY PMI erwarten die Ökonomen erneut einen Monat mit starkem Beschäftigungswachstum. Nach Arbeitsplatzverlusten im April und Mai hat Kanada im Juni endlich wieder neue Jobs geschaffen. Angesichts steigender Impfquoten und weniger Beschränkungen dürfte das Jobwachstum im Juli zunehmen, was die Verringerung der Wertpapierkäufe durch die Zentralbank rechtfertigen würde.
Die Bank of England stimmte am Donnerstag mit 7 zu 1 Stimmen dafür, die Geldpolitik unverändert zu lassen. Die Inflationsprognosen wurden angehoben, die BIP-Schätzungen wurden unverändert gelassen und die Zentralbank sorgte für ein wenig mehr Klarheit über die Richtung der künftigen Politik. Sie erklärte, dass in den nächsten zwei bis drei Jahren eine moderate Straffung erforderlich sein könnte, wobei Zinserhöhungen wahrscheinlich dem Ende der quantitativen Lockerung vorausgehen werden. Konkret erwartet sie, dass die Reinvestition der Mittel aus dem QE-Programm endet, sobald die Zinsen bei 0,5 % liegen. 2018 erklärte die Zentralbank, dass sie erst bei einem Leitzins von 1,5 % mit dem Abbau des QE beginnen würde. Der Kurs des GBP/USD stieg nach der Zinsentscheidung leicht an.
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