USD erholt sich mit Risikostimmung, schwache Eurodaten

Veröffentlicht am 22.02.2016, 13:13

Geben Sie den USD noch nicht auf (von Peter Rosenstreich)

Die Finanzmärkte haben wieder einmal gezeigt, dass sie zur Überreaktion neigen. In weniger als drei Monaten sind die Erwartungen für den Zinspfad der Fed in 2016 von drei bis vier Erhöhungen von je 25 Basispunkten auf Null geschrumpft. Auch wenn die US-Wirtschaftsdaten allgemein eine Enttäuschung waren, waren es die Volatilität an den globalen Märkten und die insgesamt negative Stimmung, die unserer Meinung nach zu der Veränderung bei den Erwartungen geführt haben. Auch wenn die Zinsstrategie der Fed immer viel zu optimistisch schien, so gab es dennoch weiter ausreichenden Inflationsdruck, um eine oder zwei Zinserhöhungen zu rechtfertigen. Nach den meisten wirtschaftlichen Kennzahlen befinden sich die US-Arbeitsmärkte auf Höchstwerten (auch wenn Yellen zusätzliche Kapazitäten ansprach), und das Lohnwachstum weist einen stetigen Aufwärtstrend auf). Der Verbraucher als Mittelpunkt der US-Wirtschaft war gesund, ohne Schulden, mit Ersparnissen und von einer soliden Arbeitsstimmung, so dass die Stimmung positiv blieb. Doch die Finanzmärkte haben diese Schlüsselfaktoren vollständig unberücksichtigt gelassen. Der USD ist wieder auf die Beine gekommen, und die Renditen am vorderen Ende stecken bei ihren Tiefstwerten fest. Selbst ein stabileres Risikoumfeld (teilweise aufgrund der zusammengebrochenen US-Zinsprognosen und der steten Fed-Politik) konnte kein bullisches Dollar-Momentum erzielen. Doch die schwachen Wirtschaftsdaten aus den Wintermonaten sollten beachtet werden (und nicht nur als einmalige wetterabhängige Ereignisse abgetan werden). Auch haben die US-Daten im Laufe des Jahres einige Fortschritte gezeigt. Eingehende Daten wie der CPI haben sich bereits verbessert. Und die für diese Woche erwarteten Daten zu den langlebigen Gütern, den Verkäufen neuer Wohnungen und dem PCE werden wohl auch eine Besserung zeigen. Aufgrund des aktuellen Markthintergrunds gehen wir davon aus, dass selbst gute Daten vom Markt ignoriert werden. Doch da die Bedingungen nicht schlechter werden, sondern sich sogar noch verbessern und mögliche Fed-Erhöhungen doch wieder in der Diskussion sein können, werden Short-Positionen im USD schwierig rechtzufertigen sein.

Schwache PMI-Zahlen aus der Eurozone setzen die EZB unter Druck (von Yann Quelenn)

Die vorläufigen Markit Eurozonen PMI-Zahlen für Februar sind veröffentlicht worden. Die Daten sind niedriger ausgefallen als im Januar. Der PMI für das verarbeitende Gewerbe fiel von 52,3 auf 51. Doch die Daten liegen weiter über der Marke von 50, was immer noch ein Wachstum anzeigt. Eine Notierung unterhalb von 50 zeigt eine Rezession an

Der globale wirtschaftliche Abschwung hält an, die Aktienmärkte sind seit Jahresbeginn stark gefallen. Der DAX hat in diesem Zeitraum z.B. mehr als 10% verloren. Die Ölpreise sind weiter sehr niedrig, das WTI handelt um 30 USD pro Barrel, und es gibt zunehmende Unsicherheiten über den echten Zustand der chinesischen Wirtschaft.

Wir glauben, dass das Deflationsrisiko in diesem Umfeld weiter steigen wird. Als Folge ist es sehr wahrscheinlich, dass die EZB bei ihrer nächsten Sitzung am 10. März weiter intervenieren wird, indem sie ihren Einlagensatz weiter ins Negative senkt.

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EURUSD Der EUR/USD hat die Unterstützung bei 1,1070 (Tief vom 4. 2. 2016) getestet, vermochte aber nicht, darunter zu bleiben. Die kurzfristig technische Struktur spricht noch immer für eine weitere Abwärtsbewegung. Ein Stundenwiderstand liegt bei 1,1260 (Hoch vom 10. 2. 2016). Wir erwarten einen Rückgang. Langfristig unterstützt die technische Struktur eine bärische Tendenz, so lange der Widerstand hält. Ein Schlüsselwiderstand liegt in der Region von 1,1453 (Bereichshoch), und die Schwelle bei 1,1640 (Tief vom 11. 11. 2005) wird wahrscheinlich jede weitere Aufwärtsentwicklung begrenzen. Die derzeitige Verschlechterung der technischen Situation spricht für einen allmählichen Rückgang in Richtung der Unterstützung bei 1,0504 (Tief vom 21. 3. 2003).

GBPUSD Der GBP/USD ist unter 1,4200 gefallen. ein Stundenwiderstand findet sich bei 1,4409 (Hoch vom 19. 2. 2016). Eine Stundenunterstützung findet sich bei 1,4150 (Tief vom 29. 1. 2015). Die technische Struktur spricht für weiteren Abwärtsdruck. Das langfristige technische Muster ist negativ und spricht für einen weiteren Rückgang in Richtung der Schlüsselunterstützung bei 1,3503 (Tief vom 23. 1. 2009), zumindest so lange die Kurse unterhalb des Widerstands von 1,5340/64 verharren (Tief vom 4. 11. 2015, achten Sie auch auf die 200er DMA). Doch die allgemein überverkauften Bedingungen und die jüngste Zunahme des Kaufinteresses sollten eine Erholung ermöglichen.

USDJPY Der USD/JPY handelt richtungslos. Doch die mittelfristige technische Struktur ist noch immer negativ. Eine Stundenunterstützung findet sich bei 112,31 (Tief vom 19. 2. 2016). Ein Stundenwiderstand liegt bei 113,22 (Hoch vom 19. 2. 2016). Erwarten Sie weitere Rückgänge. Die starke Unterstützung bei 115,57 (Tief vom 16. 12. 2014) wurde gebrochen und vollständig herausgenommen. Wir beginnen, langfristig eine bärische Tendenz zu favorisieren. Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) scheint nun weniger wahrscheinlich. Eine weitere Schlüsselunterstützung befindet sich bei 105,23 (Tief vom 15. 10. 2014).

USDCHF Der USD/CHF legt weiter zu und wurde nur von dem Stundenwiderstand bei 0,9985 (Hoch vom 5. 2. 2016) gestoppt. Ein Stundenwiderstand findet sich bei 0,9985 (Tief vom 5. 2. 2016). Eine Stundenunterstützung findet sich bei 0,9847 (Tief vom 16. 2. 2016). Erwarten Sie weitere Festigung. Langfristig hat das Paar seit Mitte 2015 Hochstände produziert. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015). Die technische Struktur deutet eine langfristig bullische Tendenz an.

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