US: Fed wartet auf mehr Daten
Die Federal Reserve wartet weiter auf positive Daten für eine Zinserhöhung. Die heutigen Daten, der Einzelhandelsumsatz für September und der PPI, werden genau verfolgt werden. Der Verbrauch wird wohl um 0,2% steigen, während der Produktionsindex um 0,2% fallen sollte. Diese Zahlen werden für die Inflationsvorhersagen wichtig sein - der Schlüsselfaktor für eine Zinserhöhung. Im letzten Monat waren die Daten enttäuschend, doch Korrekturen nach oben geben etwas Spielraum für weitere Verbesserungen.
Es scheint jedoch, als wäre eine Zinserhöhung in diesem Jahr nicht länger angesagt. Daniel Tarullo, ein Fed-Mitglied, erklärte, dass eine Anhebung der Zinsen 2015 "nicht angemessen sei". Er ist nicht das einzige Fed-Mitglied, das dieser Meinung ist. Lael Brainard wartet ebenfalls auf positivere Daten. Warten und Hoffen, das ist die neue Devise der Fed. Selbst wenn Fed-Chefin Yellen weiter hofft (und sagt!), dass eine Zinserhöhung 2015 weiter möglich ist, wartet auch sie auf positive Daten. Der einzige Unterschied ist, dass Frau Yellen auch zugeben sollte, dass eine Zinserhöhung in diesem Jahr nicht mehr stattfinden wird. Wir hoffen nur, dass sie nicht bis zur letzten Sitzung im Dezember wartet, um dies bekanntzugeben.
Unserer Meinung nach hat die Fed die Kontrolle über ihre Geldpolitik verloren. Wenn die Angst vor einer Zinserhöhung um einen Viertelprozentpunkt so hoch ist, ist es absolut normal, dass wir uns fragen, ob die Fed ihr duales Mandat erfüllen kann: nämlich die Förderung der Beschäftigung als auch die Stabilisierung der Preise. Die Arbeitslosigkeit bleibt stabil, aber es gibt zunehmend Sorgen, dass die aktuellen Daten die langfristige Arbeitslosigkeit nicht berücksichtigen. In Bezug auf die Preise hat es die Fed mit ihren 3 QEs nicht geschafft, ein Umfeld für eine anständige Inflation zu schaffen, das zu mehr Wachstum führen würde.
Das indische Zwiebelproblem
Heute veröffentlichte Daten zeigen, dass die indischen Großhandelspreise auf Jahresbasis um -4,54% gefallen sind, gegenüber erwarteten -4,42% und einem Wert von -4,95% im August. Der leichte Anstieg replizierte die Beschleunigung bei der Verbraucherpreisinflation, über die wir Anfang der Woche berichtet hatten. Die CPI-Inflation stieg um 4,41% im Jahresvergleich, nachdem sie im August um 3,74% nach oben revidiert worden war. Die Nahrungsmittelpreisinflation ist aggressiv von zuvor 2,20% auf 3,88% gestiegen. Während der Preisdruck auf die Nahrungsmittel allgemein begrenzt bleibt, steigen die Zwiebelpreise weiter an. Trotz Bemühungen der Regierung, den Druck durch umfangreiche Importe zu dämpfen und gegen Zwiebel-Hamsterer vorzugehen, ist der Inflationstrend für Zwiebeln im September um 113,70% gestiegen (der Großhandelspreisindex für Zwiebeln ist von 662,8 auf 758,0 gestiegen).
Aktuell gilt der Preisanstieg als eine Folge der schwachen Marktstruktur und der verderblichen Natur der Zwiebel, was sie zu einem perfekten Opfer für Preismanipulationen macht. Doch die Zwiebel ist ein wichtiger Nahrungsbestandteil für die indische Gesellschaft, daher werden die Regierung und die RBI einem weiteren Preisanstieg nicht tatenlos zusehen. Die Währungshüter werden den jüngsten Anstieg wichtiger Nahrungsmittelpreise und die Inflationserwartungen genau beobachten, und wir vermuten, dass die RBI mit ihrer jetzigen Strategie zufrieden ist. Nachdem ihre "frühe" Zinssenkung um 50 Basispunkte im letzten Monat kaum riskant war, und nachdem es nun Aussichten gibt, dass der CPI-Pfad unter den Prognosen der RBI zurückbleibt, ziehen die Märkte eine weitere Senkung 2016 in Erwägung. Da jedoch die Nahrungsmittelpreise sehr angespannt bleiben, und das Wirtschaftswachstum robust ist (Industrieproduktion lag bei soliden 6,4% gegenüber erwarteten 4,8%), gehen wir in unserem Basisszenario davon aus, dass die RBI ihren Leitzins stabil bei 6,75% halten wird. Im aktuellen Umfeld ist der INR eine attraktive Währung für Händler, die nach Risiko und Rendite suchen. USD/INR-Händler sollten die Abwärtsunterstützung bei 64,6950 im Auge haben.
EURUSD Der EUR/USD ist weiter auf dem Vormarsch. Stundenwiderstand findet sich bei 1,1460 (Hoch vom 18. 9. 2015). Unterstützung findet sich bei 1,1087 (Tief vom 3. 9. 2015). Starke Unterstützung zeigt sich bei 1,1017 (Tief vom 18. 8. 2015). Ein Test des Widerstands bei 1,1460 wird erwartet. Langfristig deutet das symmetrische Dreieck von 2010 bis 2014 weitere Schwäche in Richtung Parität an. Infolgedessen sehen wir die jüngsten Seitwärtsbewegungen als eine Pause im eigentlichen Abwärtstrend. Schlüsselunterstützungen finden sich bei 1,0504 (Tief vom 21. 3. 2003) und bei 1,0000 (psychologische Unterstützung). Wir bleiben in einem Abwärtsmomentum.
GBPUSD Der GBP/USD zeigt nachlassendes Momentum. Ein Stundenwiderstand findet sich bei 1,5383 (Tief vom 22. 9. 2015). Eine Stundenunterstützung liegt bei 1,5087 (Tief vom 5. 5. 2015). Eine stärkere Unterstützung findet sich bei 1,4960 (Tief vom 23. 4. 2015). Langfristig sieht die technische Struktur nach einem Erholungsboden aus. Starke Unterstützung zeigt sich bei der langfristig aufsteigenden Trendlinie. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 1,4566 (Tief vom 13. 4. 2015).
USDJPY Der USD/JPY rutscht ab. Kurzfristig nimmt das Momentum zu. Das Paar bewegt unterhalb des 200-Tagesdurchschnitts. Eine Stundenunterstützung findet sich bei 118,61 (Tief vom 4. 9. 2015). Eine stärkere Unterstützung findet sich bei 116,18 (Tief vom 24. 8. 2015). Ein Stundenwiderstand liegt bei 121,75 (Hoch vom 28. 8. 2015). Eine langfristig bullische Tendenz wird favorisiert, so lange die starke Unterstützung bei 115,57 (Tief vom 16. 12. 2014) hält. Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) wird daher favorisiert. Eine Schlüsselunterstützung befindet sich bei 116,18 (Tief vom 24. 8. 2015).
USDCHF Der USD/CHF fällt zurück, doch schafft er es nicht, sich unterhalb von 0,9600 aufzuhalten. Stundenwiderstand findet sich bei 0,9844 (Hoch vom 25. 9. 2015). Erwartetes Ziel der Stundenunterstützung liegt bei 0,9528 (Tief vom 18. 9. 2015). Langfristig hat das Paar den Widerstand bei 0,9448 gebrochen, was auf ein Ende des Abwärtstrends hindeutet. Dies bedeutet die Wiederaufnahme des Bullentrends. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015).