602,04% Gewinn und 100% Trefferquote – Die Erfolgsformel für Anleger!
Der Mai macht es Anlegern nicht leicht, die makroökonomische Lage einzuschätzen – vor allem, wenn es darum geht, abzuwägen, wie sich die Zölle auf die US-Wirtschaft auswirken könnten. Die Zahlen des Arbeitsministeriums deuten auf anhaltende Stabilität hin, ohne größere Veränderungen. Insgesamt ergibt sich für den Monat ein widersprüchliches Bild.
Fangen wir mit den positiven Aspekten an – genauer gesagt mit der aktuellen Prognose der Atlanta Fed (Stand: 2. Juni) zum kommenden BIP-Bericht für das zweite Quartal.
Das GDPNow-Modell der Notenbank deutet auf einen deutlichen Wachstumsschub für den Zeitraum April bis Juni hin: Ein Plus von +4,6 % nach einem Rückgang von -0,2 % im 1. Quartal. Das wäre ein außergewöhnlich kräftiger Anstieg.
Ein Grund, bei all dem Optimismus etwas vorsichtiger zu bleiben: Der aktuelle Nowcast der New Yorker Fed (Stand: 30. Mai) fällt deutlich verhaltener aus. Er geht zwar ebenfalls von einem soliden Wachstum im zweiten Quartal aus – aber nur um +2,4 %, also deutlich unter der Prognose der Atlanta Fed.
Ein weiterer Punkt, der zur Vorsicht mahnt: der überraschend schwache Bericht zum ISM-Dienstleistungsindex für Mai. Der Dienstleistungssektor, ein zentraler Pfeiler der US-Wirtschaft, schrumpfte leicht. Der Index fiel auf 49,4 – knapp unter die neutrale Marke von 50 – und erreichte damit den niedrigsten Stand seit Juni 2024.
Etwas optimistischer fällt dagegen der S&P Global US Services PMI aus, eine alternative Umfrage zur Lage im Dienstleistungssektor. Hier wurde für Mai ein moderates Wachstum gemeldet. „Die Verbesserungen kommen allerdings von einem niedrigen Niveau, nachdem das Wachstum im düsteren April fast zum Erliegen gekommen war, als das Vertrauen ein Zweieinhalb-Jahres-Tief erreichte“, erklärte Chris Williamson, Chief Business Economist bei S&P Global Market Intelligence.
Auch der US Composite PMI von S&P Global, ein umfragebasierter Frühindikator für das BIP, signalisiert eine Erholung der Wirtschaftsaktivität im Mai. Nach dem 19-Monats-Tief im April hat sich der Index spürbar erholt – trotz anhaltender Schwäche im verarbeitenden Gewerbe.
Beim ADP-Beschäftigungsbericht für Mai hingegen schlagen einige Alarmglocken. Die Schätzung zeigt, dass die Neueinstellungen in US-Unternehmen deutlich nachgelassen haben. Im vergangenen Monat stieg die Zahl der Beschäftigten nur um 37.000 – der schwächste Zuwachs seit März 2023 und weit unter den Erwartungen.
„Nach einem starken Jahresbeginn verlieren die Neueinstellungen an Schwung“, sagte Nela Richardson, Chief Economist bei ADP Research.
Allerdings ist die Treffsicherheit des ADP-Berichts in Bezug auf die offiziellen Zahlen des US-Arbeitsministeriums eher durchwachsen. Deshalb ist fraglich, ob die schwache Zahl tatsächlich ein verlässliches Warnsignal für den Arbeitsmarkt ist. „Es gibt keine Korrelation zwischen dem ADP- und dem BLS-Beschäftigungsbericht“, stellt Advisor Perspectives klar.
Ökonomen hatten beim offiziellen Bericht der US-Regierung eigentlich mit einem Rückgang der Neueinstellungen im privaten Sektor gerechnet. Doch die Arbeitsmarktdaten für Mai überraschten leicht positiv: Es wurden 139.000 neue Stellen geschaffen – etwas mehr als erwartet.
Damit haben sich die schlimmsten Befürchtungen über die möglichen Folgen eines globalen Handelskonflikts bislang nicht bewahrheitet.