Während viele Nebenwerte nach dem Corona-Crash schon wieder heiß gelaufen sind, lässt die Börse andere noch links liegen, darunter auch unseren Depotwert Uzin Utz (TG:UZUG). Dabei hat der Bauchemiehersteller die Pandemie bislang nicht nur schadlos überstanden, sondern sogar noch eine Schippe draufgelegt.
In den ersten neun Monaten 2020 konnte der Spezialist für Bodenverlegesysteme jedenfalls in nahezu allen wichtigen Kennzahlen wachsen. So legte der Umsatz um 1,5 % auf 286,5 Mio. Euro zu und das EBIT um 5,6 % auf 26,1 Mio. Euro. Letzteres ist auch insofern bemerkenswert, als die Ulmer von 2017 bis 2019 eine Ertragsdelle durchlaufen haben, bei der die EBIT-Marge von 9,0 auf zeitweise 6,1 % abgesackt war. Die vom Vorstand eingeleiteten Effizienzmaßnahmen scheinen aber nachhaltig gegriffen zu haben, denn in den ersten drei Quartalen des letzten Jahres hat die EBIT-Marge mit 9,1 % sogar einen neuen Rekordwert markiert. Einziger Wermutstropfen ist der Auftragseingang, der leicht um 3,3 % unter dem Vorjahresniveau blieb.
Dies hatte aber vor allem regionale Gründe, da einige Auslandsmärkte von Uzin Utz von noch härteren Wirtschaftsrestriktionen als Deutschland betroffen waren. Im Inland hingegen, dem mit 40 % Umsatzanteil immer noch größten Einzelmarkt, konnten die Schwaben von dem verstärkten Trend zur Renovierung und Modernisierung während des Shutdowns sogar profitieren. Da dieser weiter anhalten dürfte, ergeben sich zusammen mit der stabilen Neubautätigkeit in Deutschland sowie der Aussicht auf eine wieder anziehende Auslandsnachfrage für 2021 gute Wachstumsperspektiven.