- Die Visa-Aktie steht aufgrund von Rezessionängsten unter Druck
- Den aktuellen Quartalszahlen von Visa zufolge zeichnet sich eine starke Erholung bei grenzüberschreitenden Transaktionen ab
- Visa hat in den letzten fünf Jahren ein jährliches Dividendenwachstum von 20 % erzielt
- Finanzdaten aller Unternehmen der letzten 10 Jahre
- Financial Health Scores für Rentabilität, Wachstum und mehr
- Fair Value, der aus Dutzenden von Finanzmodellen berechnet wird
- Schneller Vergleich mit den Mitbewerbern des Unternehmens
- Fundamental- und Performance-Diagramme
- Und vieles mehr.
Die Aktien von Visa Inc (NYSE:V) stehen seit dem Erreichen eines Rekordhochs im vergangenen Sommer unter erheblichem Druck. Viele Anleger haben seitdem dem Kreditgiganten aus Angst vor einer drohenden Rezession den Rücken zugekehrt.
Im vergangenen Jahr stand so für die Visa-Aktie ein Minus von mehr als 16 % zu Buche. Zuvor hatte sich der Titel von seinem coronabedingten Einbruch sichtbar erholt. Der jüngste Quartalsbericht des Unternehmens lieferte nun einige ermutigende Signale für langfristig orientierte Anleger.
So stieg der Quartalsumsatz im 3. Geschäftsquartal, das am 30. Juni endete, um 8 % auf 2,93 Billionen USD. Angetrieben wurde das positive Ergebnis vor allem von einem Anstieg der Auslandsausgaben um 28 %. Kunden außerhalb der USA machen mehr als 50 % der Einnahmen von Visa aus. Diese aufgestaute Nachfrage hat dazu geführt, dass das grenzüberschreitende Ausgabenvolumen zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie Anfang 2020 das Niveau von 2019 überstieg.
Diese erfreulichen Zahlen haben bislang allerdings noch keine Rallye bei den Unternehmensanteilen ausgelöst. Ein offensichtlicher Grund, der Anleger zur Vorsicht treibt, ist das Risiko einer Rezession. Auch die derzeit hohe Inflation hat ihren Anteil daran. Beide Faktoren zusammen könnten die Verbraucherausgaben beeinträchtigen.
Der BIP-Bericht zeigte zudem, dass die US-Wirtschaft im 2. Quartal angesichts steigender Preise und der Zinserhöhungen der Fed geschrumpft ist. Dadurch verstärken sich die Ängste vor einem bevorstehenden Wirtschaftsabschwung weiter.
Regulatorische Bedrohungen
Zudem sind die Wachstumsaussichten von Visa durch verschiedene regulatorische Maßnahmen bedroht. Medien berichteten gestern, dass US-Senatoren planen, noch in dieser Woche Gesetze einzuführen, die es Händlern ermöglichen, Kreditkartentransaktionen von Visa und Mastercard (NYSE:MA) über alternative Netzwerke zu leiten.
Das Gesetz, das vom US-Demokraten Richard Durbin aus Illinois und dem Republikaner Roger Marshall aus Kansas vorgeschlagen wurde, zielt darauf ab, Banken mit einem Vermögen von mehr als 100 Mrd. USD dazu zu verpflichten, dass sie eine Auswahl von mindestens zwei Kreditkartennetzwerken zur Abwicklung elektronischer Transaktionen anbieten. Zusätzlich zu diesem neuen Gesetzesvorschlag hat das US-Justizministerium Untersuchungen gegen Visa aufgrund von Vorwürfen aufgenommen, dass das Unternehmen die Fähigkeit von Händlern, Debitkartentransaktionen weiterzuleiten, eingeschränkt habe. Auf diese Weise wollte Visa "Netzwerkgebühren" begrenzen.
Das Wall Street Journal hat auch berichtet, dass das Justizministerium seine kartellrechtliche Untersuchung erweitert hat, indem es die Beziehung von Visa zu Fintech-Unternehmen untersucht, insbesondere die Anreizzahlungen, die es Block (NYSE: SQ) und PayPal Holdings (NASDAQ: PYPL) angeboten hat.
Diese Untersuchungen zeigen, dass Aktien von Zahlungsgiganten mit Unsicherheit konfrontiert sind und unter Druck bleiben könnten, solange keine Klarheit über diese Initiativen herrscht.
Nichtsdestotrotz bietet diese Schwäche laut einigen Analysten auch weiterhin Kaufgelegenheit. Von 38 von Investing.com befragten Analysten haben 31 ein "Outperform"-Rating für die Aktie ausgegeben. Das daraus abgeleitete Kursziel liegt um 22 % über dem aktuellen Kurs.
Morgan Stanley (NYSE:MS) hat Visa erneut als eine seiner Top-Ideen eingestuft. Nach Ansicht der Investmentbank wird Visa weiterhin von der anhaltenden Erholung des Reiseverkehrs profitieren.
In der jüngsten Mitteilung der Bank heißt es, dass Visa von der Wiederbelebung des Reisemarkts im asiatisch-pazifischen Raum profitieren könnte. Und auch der europäische Tourismus bietet viel Luft nach oben. Gleichzeitig kann die Wahrnehmung des Inflationsrisikos übertrieben sein, insbesondere für Gruppen mit höherem Einkommen.
Goldman Sachs schrieb in einer Studie, dass Anleger Visa und Mastercard nicht so bewerten, wie sie sollten. Die Investmentbank fügte hinzu, dass beide Unternehmen von der "Elektrifizierung der Verbraucherausgaben" profitieren würden und zu den besten defensiven Namen gehören, um die Inflation zu überstehen:
"Wir stehen V/MA äußerst positiv gegenüber, da wir glauben, dass sich das grenzüberschreitende Transaktionsaufkommen auf einem Erholungspfad befindet, aber immer noch auf niedrigem Niveau liegt. Das, zusammen mit einer höheren Inflation kann einen eigenwilligen Wachstumsimpuls liefern und jede Makroschwäche teilweise ausgleichen."
Ein weiterer Grund für den Kauf von Visa-Aktien ist das robuste Dividendenwachstum. Visa hat seine jährliche Ausschüttung in 13 aufeinanderfolgenden Jahren erhöht und verfügt über ausreichend Cash, um die Dividendenzahlungen weiter zu steigern. Allein in den letzten fünf Jahren lag das Dividendenwachstum von Visa pro Aktie im Durchschnitt jedes Jahr bei fast 20 %. In den letzten fünf Jahren erzielte die Aktie eine Gesamtrendite von 112 %, mehr als doppelt so viel wie der S&P 500.
Fazit
Die Visa-Aktien standen in letzter Zeit aus verschiedenen Gründen unter Druck. Wir glauben jedoch, dass dieser Gegenwind nur vorübergehend ist und eine Kaufgelegenheit für eine Aktie mit einer beeindruckenden Erfolgsbilanz in Bezug auf Wachstum und Ertrag bietet.
Haftungsausschluss: Der Autor besitzt keine Visa-Aktien.
***
Sie sind auf der Suche nach einer neuen Aktien-Idee? InvestingPro+ bietet Ihnen...
Mit InvestingPro+ erhalten Sie schnell alle wichtigen Daten, damit Sie eine fundierte Anlageentscheidung treffen können. Mehr erfahren