(DailyFX.de) – Den Devisenmärkten steht eine höchstspannende Woche bevor und die Chance, dass es zu größeren Schwankungen kommt, scheinen klar gegegeben.
Ein diesbezügliches Zeichen liefert bspw. die implizite Volatilität auf den Euro-Future, die durch den Breakout aus dem seit Beginn des Jahres etablierten Abwärtstrendkanal auf Spekulationen bzgl. einer anziehenden Volatilität hindeutet.
Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
Auf der Agenda stehen neben diversen Einkaufsmanagerindizes aus den USA ganz besonders natürlich die Zinssatzentscheidung der EZB am Donnerstag und am Freitag der US-Arbeitsmarktbericht Non Farm Payrolls:
Quelle: DailyFX Wirtschaftsdatenkalender
Besonders die EZB-Zinsentscheidung und Preesekonferenz Mario Draghis steht im Fokus. In Jackson Hole hatte Mario Draghi klar gemacht, dass man seitens der EZB alle zur Verfügung stehenden Mittel in Betracht ziehen würde die Inflation in der Euro-Zone anzukurbeln. Spekulationen um eine bereits am 04.09. aktiv werdende EZB sorgten für neue Jahrestiefs im EUR/USD und preisen einen Teil solcher Maßnahmen wohl bereits ein.
Im Umkehrschluss sehe ich hieraus für den EUR/USD in der kommenden Woche Überraschungspotential auf der Oberseite, sollte die EZB diesbezüglich nicht liefern. Und hiervon gehe ich auch tatsächlich aus.
Die am Freitag veröffentlichten Kern-Inflationszahlen, die einen leichten Up Tick für den Monat August zeigen, entkräften Spekulationen um zeitnahe geldpolitische Maßnahmen seitens der EZB und sorgen für eine voranschreitende Bodenbildung. Ziele einer solchen Gegenbewegung habe ich weiter im Bereich um die 1,33er Region, mit einer heftigeren Short-Squeeze (initiiert bspw. duch Short-Coverings der Groß-Spekulanten) ist auch eine Ausdehnung in den Bereich um 1,3380 / 3400 einzukalkulieren:
Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope
Wie man an meinem Chart allerdings bereits erkennen kann, sehe ich langfristig klar einen weiter nachgebenden Euro und die Devise lautet weietrhin übergeordnet „Sell the Bounce“.
Dass die EZB mittel- bis langfristig nämlich weitere geldpolitische Maßnahmen auf den Weg bringen wird, bspw. durch umfangreiche ABS-Aufkaufprogramme um den bilanziellen Spielraum von europäischen Banken anzukurbeln und auf diesem Weg die Kreditvergabe besonders im privaten Sektor, steht außer Frage.
Und dass die Vorbereitungen diesbezüglich ebenfalls voranschreiten, auch. Unter der Woche machten Meldungen die Runde wonach die EZB BlackRock, einen der weltweit größten Vermögensverwalter, als Berater angeheuert hätte, offenabr um sich hier der Expertise eines Experten-Teams im Bezug auf die Etablierung eines ABS-Marktes und breit angelegten Aufkaufprogramms zu bedienen.
In Verbindung mit einer sich eher früher als erwartet restriktiver zeigenden FED (erste Zinserhöhungen dürfen in meinen Augen vor Mitte 2015 erwartet werden), erwächst ein längerfristiger Zinsvorteil für den USD zum Euro, dessen Erwartungshaltung sich bereits ohne Ausdehnung des EZB-Balance Sheets am Markt etabliert, ohne, dass die EZB geldpolitisch aktiv geworden wäre. Allein die Erwartungshaltung der Marktteilnehmer spielt hier eine Rolle:
In diesem Zusammenhang spielen natürlich auch die Non Farm Payrolls am Freitag eine größere Rolle, die derzeit mit 216.000 neu-geschaffenen Stellen ex-Agrar erwartet werden und somit zum siebten Mal in Folge über der 200.000er Marke.
Details zu den NFPs, neben einer Live-Abdeckung des Events am Freitag ab 14:15 Uhr, und die zu erwartenden Kursbewegungen im EUR/USD werden sich in den kommenden Tagen auf DailyFX.de finden.
Die Devise für die kommende Woche sollte für die kurzfristig orientierten Trader lauten „Sichere gut gelaufene Shorts mit engen Stops ab, erwarte Gegenbewegungen in den Bereich 1,3300 / 3340 und achte hier auf erste potentielle Short-Trigger für mittel- bis längerfristige Short-Engagements.
Analyse geschrieben von Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX.de