Nach einem Jahr der Underperformance deutet eine besser als erwartete Quartalsbilanz darauf hin, dass Walt Disney (NYSE:DIS) wieder zu altem Glanz findet.
Der Unterhaltungsriese berichtete, dass sein Quartalsgewinn auf 1,06 USD pro Aktie gestiegen sei, und damit weit über dem Durchschnitt von 0,57 USD der Analystenschätzungen lag. Der Umsatz im Zeitraum bis zum 1. Januar stieg auf 21,8 Mrd. USD und übertraf damit ebenfalls die Erwartungen. Die Aktie stieg nach Bekanntwerden der Zahlen um 3,4 % und schloss am Donnerstag bei 152,16 USD.
Im Laufe des letzten Jahres gaben die Aktien von Disney um 14,4 % nach, da sich das Wachstum in seinem am schnellsten wachsenden Geschäftssegment, Disney+, verlangsamte. Der Abwärtstrend verschärfte sich im November, nachdem das Unternehmen Abonnentenzahlen bekanntgab, die hinter den allgemeinen Erwartungen der Anleger zurücklagen.
Diesmal war dies jedoch nicht der Fall. Das Flaggschiff des Unternehmens, Disney+, gewann 11,8 Millionen neue Streaming-Abonnenten hinzu und erreichte am Ende des Weihnachtsquartals 129,8 Millionen Kunden. Laut FactSet lagen die Prognosen der Analysten bei maximal sieben Millionen Neukunden.
Zudem verzeichnete die Abo-Zahl gegenüber dem Vorquartal (118,1 Millionen) ein starkes Wachstum.
Ein weiteres ermutigendes Zeichen kam aus dem Freizeitpark-Segment des Unternehmens, das Einnahmen von rund 2,45 Mrd. USD verzeichnete. Im Vorjahr stand hier noch ein Verlust zu Buche. Die Erlöse aus dem Resort-Geschäft haben sich gegenüber dem Tiefststand während der Pandemie nahezu verdoppelt.
Diese Zahlen deuten auch darauf hin, dass der schlimmste pandemiebedingte Schaden für das riesige Unterhaltungsimperium von Disney möglicherweise vorbei ist.
Neue Inhalte
Während einer Telefonkonferenz im Anschluss an die Bilanzvorlage erklärte CEO Bob Chapek den Investoren, dass die jüngste Trendwende beim Abo-Wachstum darauf zurückzuführen sei, dass Disney sich verstärkt auf neue Inhalte für seine beliebtesten Franchises, darunter Star Wars und Marvel, konzentriere, wie das Wall Street Journal berichtete.
Chapek hob auch die Entscheidung hervor, Disney+-Abonnements mit seinen Hulu- und ESPN+-Diensten zu bündeln.
Darüber hinaus fügte er hinzu, dass das Unternehmen weiterhin auf dem Weg sei, bis Ende des Geschäftsjahres 2024 230 bis 260 Millionen Disney+-Abonnenten zu erreichen.
Die besser als erwartet ausgefallenen Disney-Zahlen bewiesen die Widerstandsfähigkeit des diversifizierten Unterhaltungsmodells des Unternehmens und ermutigten viele Wall Street-Analysten zu positiven Kommentaren. Die in einer Umfrage von Investing.com unter 29 Analysten ermittelte Konsensschätzung impliziert ein Aufwärtspotenzial von 27,6 % für die Aktie.
JPMorgan (NYSE:JPM), das die Aktie mit "Overweight" und einem Kursziel von 200 USD bewertete, schrieb in einer Mitteilung:
"Noch bemerkenswerter waren die starken Ergebnisse im Bereich Parks, die wir nach den Comcast/Universal-Ergebnissen im Januar als solide erwartet hatten, doch sie fielen sogar noch besser aus bei sehr hohen Margen aufgrund verbesserter Erträge durch die dynamische Preisgestaltung bei den Eintrittspreisen sowie deutlich höherer pro Kopfausgaben und der Popularität neuer Produkte ... Wir glauben, dass die Margen im Parks-Segments im Geschäftsjahr 2023 das Niveau von vor der Pandemie übersteigen werden, da Disney das Besuchererlebnis mit neuen Attraktionen und optimierten Abläufen weiter verbessern wird."
Morgan Stanley hob auch einen starken Trend bei den Verbraucherausgaben hervor, der dem Unternehmen dabei hilft, mehr Einnahmen zu generieren.
"Obwohl Disney unter seiner Kapazität arbeitet und ohne Auslandsreiseverkehr operiert, erzielt das Unternehmen diesen Erfolg. Das verdankt es einem Wachstum der Pro-Kopf-Ausgaben von über 40 % im Vergleich zu 2019."
Fazit
Die jüngsten Unternehmensergebnisse von Disney zeigen, dass der Unterhaltungsriese nach dem pandemiebedingten Nachfrageeinbruch auf dem besten Weg ist, das Wachstum in seinem traditionellen Geschäft wieder aufzunehmen. Zudem befindet sich der Streaming-Dienst weiterhin in einem starken Wachstumsmodus.
Beide Entwicklungen verheißen Gutes für die Aktie.