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Welche Social-Media-Aktien könnten in einem Bärenmarkt attraktiv sein?

Veröffentlicht am 30.06.2022, 06:28
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  • Schlechtere Konjunkturaussichten belasten Social-Media-Aktien, Kurseinbruch bei Meta
  • Das Wachstum der Werbeeinnahmen bei rein digitalen Plattformen wird in diesem Jahr zurückgehen
  • Für einige Analysten stellt der aktuell niedrige Stand der Social-Media-Aktien ein Kaufsignal dar
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  • Der massive Einbruch, den viele Social-Media-Aktien in diesem Jahr erlitten haben, zeigt, dass sich der Sektor im Auge des Sturms befinden könnte. So hat Meta Platforms (NASDAQ:META) seit Jahresanfang rund 50 % an Wert verloren, während Snap (NYSE:SNAP) im gleichen Zeitraum um beachtliche 69 % gefallen ist.

    Der Global X Social Media ETF (NASDAQ:SOCL), der einen Korb von Social-Media-Aktien aus aller Welt enthält, ist in diesem Jahr um rund 35 % gefallen.

    SOCL Wochenchart

    Schlechtere Inflationsaussichten, steigende Zinsen und eine drohende Rezession veranlassen Unternehmen, ihre Werbeausgaben in den Sozialen Medien zu kürzen, was die Gewinnaussichten für diese Tech-Giganten zunehmend unsicher macht.

    Es herrscht aber auch in einigen Analystenkreisen die Meinung, dass niedrige Kurse die perfekte Gelegenheit für langfristige Anleger sind, um auf Schnäppchen zu setzen, da viele Unternehmen des Sektors nach wie vor hochprofitabel sind.

    GroupM, das Mediaagenturnetzwerk von WPP, erwartet in seinem Halbjahres-Update, dass das Wachstum der Werbeeinnahmen für reine digitale Plattformen in diesem Jahr bei etwa 12 % liegen wird, also schwächer als die 32 % im Jahr 2021.

    Der Bericht sagt:

    "Nach den Tiefs aus dem Jahr 2020 und den Hochs aus dem Jahr 2021 kommt der Werbemarkt im Jahr 2022 zur Ruhe. Im Mittelpunkt stehen dabei die steigende Inflation, die höheren Löhne, der zunehmende regulatorische Druck auf Big Tech und die allgemeinen Bemühungen von Verbrauchern und Werbekunden, in einer Welt Fuß zu fassen, die sich zunehmend an das Leben mit COVID-19 gewöhnt."

    Der Bericht stellt aber auch fest, dass viele Sektoren weiterhin ein deutliches Wachstum verzeichnen.

    "Die meisten Werbetreibenden werden ihre Medienbudgets auch 2022 aufstocken; ein wesentlicher Unterschied zwischen diesem und dem letzten Jahr besteht jedoch darin, dass ältere Werbetreibende ihre Budgets einfach langsamer aufstocken und gleichzeitig weniger neue Werbetreibende hinzukommen."

    Bedrohung durch TikTok

    Neben dem unsicheren makroökonomischen Umfeld und der Verlangsamung bei den Werbeausgaben machen einige unternehmensspezifische Problematiken die Anleger nervös. Meta teilte den Investoren im April mit, dass das Nutzerwachstum von Facebook ins Stocken geraten sei. Der Umsatz von Meta stieg im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr nur um 7 %. Dies ist das erste Mal in der 10-jährigen Geschichte des Unternehmens, dass der Umsatz als Aktiengesellschaft nur im einstelligen Bereich wuchs.

    Die neuen Regeln von Apple (NASDAQ:AAPL), die von allen Social-Media-Unternehmen verlangen, die Zustimmung der Smartphone-Nutzer für das Tracking einzuholen, treffen kleinere Anbieter wie Snap ziemlich hart. Diese Vorschriften erschweren es den Werbetreibenden, ihre Werbekampagnen zu messen und zielgerichtet zu schalten.

    Neben den Datenschutzänderungen von Apple stellt auch der Aufstieg des chinesischen Unternehmens TikTok mit 2,91 Mrd. monatlich aktiven Nutzern eine erhebliche Bedrohung kleiner und großer Player im Bereich der sozialen Medien dar. Der Dienst hat weltweit Milliarden von Teenagern auf der User-Liste und hat den anderen einen großen Teil des digitalen Werbekuchens weggeschnappt.

    Kaufsignale voraus?

    Trotz dieser Risiken und Herausforderungen, die sich Social-Media-Unternehmen gegenüberstehen, sind für einige Analysten die derzeit preiswerteren Aktien ein Signal zum Einstieg. Und an der Spitze dieser Liste steht Meta, das die weltweit größte Familie von Social-Media-Applikationen betreibt, darunter Facebook und Instagram.

    Für Anleger, die glauben, dass die Probleme bei Facebook nur vorübergehender Natur sind, ist das eine Kaufgelegenheit. Meta wird jetzt zum 12-fachen des Gewinns gehandelt, was im Vergleich zu den Multiples von 20 für den NASDAQ 100 und 16 für den S&P 500 durchaus interessant ist. Nach Daten von Bloomberg wird FB in Relation zu seinen Gewinnen fast so niedrig wie noch nie bewertet.

    Meta hat immer noch die beste Bruttogewinnspanne unter den Mega-Cap-Unternehmen. Das ist vielleicht der Grund, warum die meisten Analysten auf Investing.com diese Aktie immer noch mehrheitlich zum Kauf empfehlen. Ihr 12-Monats-Konsenskursziel impliziert eine Rendite von 66,4 % gegenüber dem Schlusskurs der Aktie am Montag.

    FB Konsensschätzungen

    Quelle: Investing.com

    Einige Analysten beurteilen auch die Aktie der Google-Muttergesellschaft Alphabet (NASDAQ:GOOGL) positiv, die nach enttäuschenden Ergebnissen für das erste Quartal in diesem Jahr um rund 18 % gefallen ist. Sie glauben, dass die Aktie des Tech-Giganten aufgrund seines breit gefächerten Geschäftsmodells gut positioniert ist, um diesen wirtschaftlichen Abschwung zu überstehen.

    Der Morningstar-Analyst Ali Mogharabi sagte in einem Bericht Ende April, dass das Wachstum der Werbeeinnahmen von YouTube "ein wenig enttäuschend" sei, was zum Teil auf den verstärkten Wettbewerb durch neue Anbieter wie TikTok zurückzuführen sei.

    Die Bank of America, kommentierte in einer Anlegernotiz:

    "Alphabet verfügt über ein stabileres Geschäft, Vorteile im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI)/des maschinellen Lernens (ML) über die gesamte Produktpalette hinweg, erhebliche Flexibilität in puncto Ausgaben, ein [Management-]Team, das unter dem neuen CEO mehr für die Aktionäre tut (z. B. Rückkäufe), und eine potenzielle Bewertungsunterstützung."

    Fazit

    Social-Media-Aktien im Large-Cap-Segment wie Meta und Google, sind eine bessere Wette für konträre Strategien als ihre kleineren Mitspieler. Für Schnäppchenjäger, die in diesem Bärenmarkt auf der Suche nach potenziellem Mehrwert sind, sollten sich unserer Meinung nach auf diese Namen konzentrieren.

    ***

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