Investing.com - Wenn die Fed sich da mal nicht verzockt.
Nach einer höher als erwartet ausgefallenen Kerninflation in den USA ist auch der Erzeugerpreisindex in der Kernrate stärker als erwartet ausgefallen.
Der US-Erzeugerpreisindex, der die Preise für Lebensmittel und Energie ausschließt, stieg auf das Jahr hochgerechnet um 2,3 Prozent. Volkswirte hatten dagegen nur mit einem Wert von 2,2 Prozent gerechnet.
Powell hatte während seiner Anhörung vor dem Kongress stets betont, die Fed werde angemessen handeln, da Gefahr bestehe, dass sich die geringe Inflation nicht als vorübergehendes Phänomen erweise.
Freilich könnte die Fed über Kurzfrist-Schwankungen wie im Juni bei der Inflation hinwegsehen, aber auch die von der St. Louis Fed veröffentlichte 5-Year, 5-Year Forward Inflation Expectation Rate, die sich zuletzt bei 1,91 Prozent stabilisiert hat, rechtfertig eigentlich keinen kompletten Zinssenkungszyklus der US-Notenbank.
Insofern stellt sich die Frage, ob die Fed etwas weiß, was wir nicht wissen, oder ob sie drauf und dran ist einen geldpolitischen Fehler zu machen, während die Finanzkonditionen so lax sind wie seit 1993 nicht mehr, aber trotzdem die Zinsen senken will, was längerfristig wahrscheinlich negativ für die Aktienmärkte wäre.
Unterdessen hat sich die wichtige Zinskurve der dreimonatigen und zehnjährigen US-Renditen wieder sichtlich verteilt, nach der starken Invertierung zuvor. Der Spread ist auf nur noch 2 Basispunkte zusammengeschmolzen, bleibt aber knapp den zweiten Monat in Folge invertiert.
Eine Inversion der Zinskurve gilt als zuverlässiges Signal für eine heraufziehende Rezession, sofern sie für 3 Monate invertiert bleibt. Im Durchschnitt kam es 311 Tage später zu einer Rezession in den USA. Mehr dazu lesen Sie hier.
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