von Robert Zach
Investing.com - Was bringt die US-Berichtssaison? Das fragen sich bestimmt einige Anleger, die noch am US-amerikanischen Aktienmarkt aktiv sind.
Rosig sieht es jedenfalls nicht aus. Denn das Datenhaus FactSet berichtete jüngst von einem zu erwarteten Gewinnrückgang in Höhe von -2,6 Prozent. Und damit nicht genug: auch für das 3. Quartal wird von sinkenden Gewinnen ausgegangen. Hochgerechnet soll das Minus bei 0,3 Prozent liegen. Erst im vierten Quartal sollen die Unternehmen die Kurve bekommen und wieder in die Gewinnzone steuern.
Aber wie wir mittlerweile wissen, ist es nicht die Aussicht auf Gewinne, die die Kurse an der Wall Street steigen lässt, sondern die lockere Geldpolitik der Zentralbanken sowie die auf breiter Front kollabierenden Anleiherenditen. Für Anleger, die noch etwas Rendite in Form von Kurssteigerungen oder Dividenden ergattern wollen, sind Aktien damit alternativlos.
Trotzdem gilt es die 4 Reiter der Apokalypse immer im Hinterkopf zu behalten, wenn Sie jetzt noch in den Aktienmarkt investieren wollen.
Den Auftakt in die US-Berichtssaison machen nächste Woche JPMorgan (NYSE:JPM), Wells Fargo & Company (NYSE:WFC), Citigroup (NYSE:C) und Netflix (NASDAQ:NFLX).
Hinweis: Alles rund um die Berichtssaison sowie Tools, erfahren Sie übrigens auf unserem Investing.com Blog: https://de.investing.com/blog/bilanztermine--investingcom-macht-sie-fit-fur-die-berichtssaison-130
Vor der Stunde der Wahrheit werden die Anleger die Wall Street am Freitag wahrscheinlich erneut auf Rekordjagd schicken - zumindest sieht es vorbörslich so aus beim Dow Jones, S&P 500 und bei der Nasdaq.
Vorsicht ist dennoch geboten. Das rät zumindest Milton Berg, der Chef von Milton Berg Advisors, der bereits Anfang Juli vor Verwerfungen an den Finanzmärkten warnte, als er sich gegen den allgemeinen Anleger-Trend stellte und bärische Wetten auf den S&P 500 und Nasdaq abschloss.
Berg sagte gegenüber der digitalen Finanzmediengruppe Real Vision in einem Interview, dass es einen wichtigen Grund gebe, warum er aus dem Markt ausgestiegen sei: "Wir haben eine Liste von mehr als 100 Indikatoren, die wir mit vorherigen Hochpunkten am Aktienmarkt vergleichen, und von all diesen 100 Indikatoren zeigen nur zwei an, dass es sich um keinen Hochpunkt handelt".
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Berg verwendet eine Vielzahl von proprietären Indikatoren und historischen Daten zur Einschätzung der prospektiven Risiken, berichtete das US-Finanzportal MarketWatch. Berg sagte den Marktcrash 1987 voraus und gilt in der Szene als eine Art Hellseher. Darüber hinaus arbeitete er mit den Superstars der Hedgefonds-Branche wie George Soros und Stanley Druckenmiller zusammen.
Skeptisch stimmt Berg jedoch eine Sache, die noch nicht so recht mit einem Hochpunkt am Aktienmarkt harmoniert. Die Renditen der dreißigjährigen und der zwölfmonatigen US-Staatsanleihen zeigen eine wesentlich bessere Performance als vor den letzten Hochpunkten am Aktienmarkt, erklärte er.
Derweil lasse die Rallye am Anleihemarkt den Beginn einer finalen Aufwärtsbewegung am Aktienmarkt erwarten, so Berg. Dies könne einen großen Hochpunkt am Markt signalisieren.
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